Berlin (2)

Der zweite Tag in Berlin begann mit einer Straßenbahnfahrt. Und dem Nervenkitzel, nicht genügend Kleingeld für eine Tageskarte dabei zu haben und den trotzdem passenden 6,10 Euro in der Hand zum Alexanderplatz zu fahren, in der Hoffnung, nicht von einem der unfreundlichen Kontrolleure angesprochen zu werden. Hat geklappt. Und als ich dann am S-Bahnhof meine Karte aus dem Automaten bestellte, stellte ich fest, dass die Tageskarte bei der S-Bahn auch zehn Cent billiger war. Hat sich der Nervenkitzel also sogar ausgezahlt.

Ich fuhr dann erst einmal in den Westen. Zum Frühstück in einem Café, dass ich in meiner Berlin-Zeit schon immer sehr gern besuchte, dort aber aufgrund meiner sexuellen Präferenzen eher unfreundlich behandelt wurde: das Café Berio am Nollendorffplatz. Von dieser Unfreundlichkeit war diesmal allerdings wenig zu spüren, also, eigentlich gar nichts, weil der Kellner wirklich charmant zu mir und meiner (weiblichen) Begleitung war.

Der obligatorische Besuch im Kadewe folgte, genauso wie der Bummel über dem Kudamm. Dann machten wir uns auf den Weg, zurück in den Osten.

Ein langer Shoppingbummel schloss sich an, auch wenn man ehrlicherweise sagen muss, dass es sich weniger um einen Shoppingbummel, sondern eher um einen ausgiebigen Gang durch verschiedene Geschäfte handelte. Denn gekauft, habe ich lediglich eine Packung Taschentücher (15 Cent) und Hustenbonbons (1,39 Euro) in der Apotheke. Was für eine Ausbeute.

Ich schiebe diese Erfolglosigkeit diesmal auf die Wahl der Geschäfte: Denn immer wieder musste ich feststellen, dass meine Figur anscheinend nicht (mehr) geeignet ist, sehr hüftige Jeans oder schöne Kleider zu tragen. Shirts, die mir gefallen haben, gab’s diesmal gar nicht erst. Mitte-schick war eh noch nie so richtig meins.

So endete der Tag dann mit wunden Füßen auf dem Sofa der Freundin: mit Bier und Chips trösteten wir uns.

8 Antworten zu “Berlin (2)”

  1. kek sagt:

    Und was ist mit dem Schal?

  2. Ich sach nur: Oberarme.

  3. franziska sagt:

    @kek: Jetzt mach die Dramaturgie des Textes nicht kaputt.

  4. kek sagt:

    Ich hätte ja auch fies sein können: Mit Bier und Chips, wird’s auch beim nächsten Mal nichts ;-)

    Ähm, wieviele Kleider und Jeans und hatte ich gleich anprobiert…

  5. @KEK: Pah. Uns passen wenigstens die Schuhe. ;)

  6. franziska sagt:

    Meine lieben Damen: Könnten wir die Zickereien nun einstellen? Ichb befürchte, wir machen uns lächerlich…