Berlin (4b)
Und dann habe ich den Tag doch noch für ein paar nette Dinge genutzt. Kollwitzplatz und umzu, S-Bahnfahren, rumlaufen, noch ein bisschen in die Berliner Gesichter schauen. Besuche auch noch eine Buchhandlung, weil ich nach der Flut an Charlotte-Roche-Interviews in den Wochenendzeitungen Interesse an diesem Buch über weibliche Körperlichkeiten habe, doch überall wo ich frage, sagt man mir, dass das Buch zwar mittlerweile lieferbar aber noch nicht angekommen sei. Und das, obwohl überall suggeriert wird, dass man das Buch nun im Handel erwerben kann.
Dann noch eine letzte Mahlzeit (Allein am Nachmittag im Panasia ist eine schöne Erfahrung) und dann auf zum ICE, der mich nach Hause bringt. Erstaunlicherweise ist der Zug voll und deshalb bleibt mir nichts anderes übrig, als den Gestank des Mannes (Schweiß, Essen, noch Fragen?) neben mir zu ertragen. Irgendwann lege ich den „Spiegel“ beiseite und schlafe ein. Und wache erst wieder auf, als die nächste Duftschwade zu mir rüberweht: Er steht auf und geht. Wir erreichen Hannover. Glaubt man ja auch nicht, dass Hannover mal für eine gute Wendung gut ist.
Nun setzt sich neben mich eine neutral riechende Frau, die sich sogleich in eines dieser Fantasy-Bücher vertieft. Ich halte Philip Roth dagegen und lese es fertig. Dann denke ich eine Weile darüber nach, ob ich mich mal den anderen Nathan-Zuckerman-Büchern widmen sollte. Kann mich aber nicht durchringen, weil ich erst einmal genug habe von Oden eines alten Mannes an junge Mädchen und ihre Brüste. Deshalb und auch weil ich seltsamerweise nicht mehr schlafen kann, widme ich mich nun Slam von Nick Hornby. Geht natürlich auch um junge Mädchen, aber glücklicherweise mal aus der Perspektive eines 15-Jährigen.
Och menno – jetzt wird hier auch Hannover ‚runter gemacht. Dabei gibt es hier echt schöne Ecken. Der Sitznachbar aus dem ICE wohnt aber sicherlich nicht dort :-)