Winnenden und Twitter
Heute hat mich Twitter das erste Mal so richtig genervt. Bei der Flugzeuglandung im Hudson River und auch beim Zusammenbruch des Kölner Stadtarchiv funktionierte Twitter, weil da Mehrwert reinkam. Augenzeugenberichte, Fotos – über Twitter konnte man sich sehr schnell sehr gut ein Bild über die Lage verschaffen.
Klar, gab es heute bei Twitter, Menschen, die ihre Bestürzung und ihr Mitgefühl ausdrückten.
Doch der Amoklauf von Winnenden zeigte: Twitter funktioniert nicht immer. Weil da keine Informationen unterwegs waren, die in irgendeiner Art und Weise weiter brachten. Da waren die Fernsehgucker, die erzählten, was sie am Bildschirm sahen. Die Nörgler, die sich darüber beschwerten, dass Medien groß berichteten. Die Nörgler, die sich darüber beschwerten, wie Medien berichteten. Irgendwelche Menschen, die so taten, als ob sie nah dran waren und fleißig geklaute Bilder posteten. Und die Medien, die darüber berichteten, was sie gerade berichteten. Kurz: das großes Geplapper vieler Wichtigtuer. Nervig.
(Nicht unerwähnt sollten auch die Medien bleiben, die darüber berichteten, wie toll Twitter heute doch war. Hach.)
(Doch. In Teilen des Internets wird nur gepöbelt und gemeckert.)
Interessant. Habe eine ähnliche Erfahrung heute gebloggt. Es scheinen sich mit der zunehmenden Menge an twitterfolks auch neue Ausblühungen einzustellen.
Ich habe mir Twitter heute so gut wie gar nicht angesehen, mittlerweile weiß man ja, wie es dort läuft. Gute Worte dazu von ix und Peter Lustig: „abschalten!“