Stockholm (1)
Zwar bin ich gestern schon angekommen, aber das zählt nicht. Der Flieger flog viel zu spät los, sodass ich das Hotel erst kurz nach 12 erreichte – von einem Erleben von Stockholm konte also keine Rede sein. Dafür dann aber heute. Den Tag bis nach sechs verbrachte ich in einem Hotel im Süden, von dem ich zunächst gedacht hatte, dass es im Norden liegt. Doch am Abend wurde dann die Stadt erkundet. Zu Fuß, wie sich das für eine ordentliche Stadt gehört.
Auf die Frage, was man sich denn in Stockholm auf jeden Fall angucken müsse, hatten die Konferenzteilnehmer alle mit „die Altstadt“ reagiert. Und das „Vasamuseum“. Also führte der erste Weg in die Altstadt, vorbei am Royal Palace, vor dem es deutlich unköniglicher herging als vor dem Buckingham Palace. Die Wache? Lächelte. Die Patrouille? Lief ungeordnet um das Gebäude und flirtete mit Touristinnen. Das Aussehen? Schmutziger Beton, irgendwie. Ich war enttäuscht. Wesentlich hübscher hingegen: die Altstadt. Kleine Gassen, sogar eine deutsche Kirche, lustige Touristenabsteigen, wirklich nett. Nur leider sehrsehr klein. Also ging es zurück auf die andere Insel in Richtung Vasamuseum. Muss man sich ja angucken, wenn auch zunächst mal von außen.
Der Weg dahin war ein Traum. Also wirklich. Auf einer Allee entlang am Wasser mit vielen altertümlich wirkenden Schiffen, die bewohnt schienen. (Fotos werden nachgereicht.) Das einzig seltsame: Die Allee war bestückt durch quadratisch getrimmte Baumkronen. Während man am Königsfamilie-Palast wert auf pyramidenförmige Bäumchen legte, waren es hier Baumwürfel. Eine wirklich seltsame Vorliebe.
Dann den ganzen Weg zurück, vorbei an kleinen Lädchen, schönen Gebäuden und vielen Menschen. Schöne Männer (Wirklich!), hübsche Frauen. Wie die Damen es übrigens machen, so früh im Jahr eine so gebräunte Haut zu haben, obwohl es doch trotz 20 Grad durch den Wind wirklich kalt ist, würde ich gerne erfahren. Ebenso die Antwort auf die Frage, wo man die verdammt tollen Schuhe der Moderatorin der Veranstaltung kaufen kann.
… die Bräune dürfte vom Solarium kommen. Das ist hier (400km nördlich, siehe Twitter von gestern abend) ziemlich angesagt unter den (jungen) Damen.
Schweden ist schön. Und kalt. Und laxe Wachen führten schon dazu dass Anna Lindh und Olof Palme ermordet wurden. Some call it Naivität, some swedish lifesyle. Und, ja, Gamla Stan ist klein. Und früher gab es auch außerhalb der Altstadtinsel eine Altstadt. Die haben sie gesprengt für drei Hochhäuser und das Kulturhuset. Vor so viel Bauerntrampelei erscheinen selbst selig Honecker und sein Lampenladen blass. Schweden ist schön. Und kalt. Und, yep, sie haben Solarien.
Richtig schön ist der „Operakällaren“, ein Bar/Restaurant im Keller des Opernhauses.