Kapstadt (3)
Jetzt hab ich ja doch wieder den Fehler gemacht. Mit dieser Art von Überschrift komm ich ja nur noch bis Samstag. Mmmhnajamussichmirwasanderesüberlegen. Ich merke, dass ich so langsam abschalten kann. Hab bisher noch keine einzige Zeitung angerührt, nur am Abend les ich dann mal, dass Opel jetzt doch bei GM bleibt. Per Mail flattern die Leitartikel der Heimatzeitung rein, das reicht mir irgendwie gerade. Nachdem ich an den ersten beiden Tagen wirklich einfach nur nichts machen konnte, greife ich nun zumindest wieder zu Musik, meinem Rätselheft. Bin gespannt, wann ich wieder Lust habe, Papier zu lesen. Hab ja schließlich ganz viele Bücher mit. Und der Nick Cave sieht ja schon recht verlockend aus.
Der Mann meines Herzens schleppte mich dank des schlechten Wetters in eines dieses Aquarien, das war schlimm. Aus Beziehungsgründen habe ich in den vergangenen Jahren sehr viele von diesen Aquarien gesehen – Highlight: Es gab Frösche und sogar eine Wasserschildkröte. Lowlight: Die Tiere hatten es echt eng, fünf Haie in einem wirklich kleinen Becken! Ein Königspinguin schaute die ganze Zeit ziemlich debil in einen Spiegel, ich hatte nicht das Gefühl, dass er glücklich war.
Danach fuhren wir in den Stadtteil Observatory, der laut der Reiseführer den Ruf hat, hip zu sein, was er sicherlich auch war. Später fuhren wir noch in eines dieser großen Shoppingcenter, zum Gucken. Aus Neugier Biltong gekauft. Das ist getrocknetes, sehr salziges Fleisch. Gewöhnungsbedürftig, aber ok.
Weil die Sonne so schön schien, ging es dann nochmal rund um den Tafelberg zum Sonnenuntergang an der Küste. Zwölf Apostel gucken, Wasser, Steine, Wellen. Hach.
Total todesmutig sind wir dann beim Anbruch der Dunkelheit auf die Long Street gegangen, ins „Mama Africa“. Live-Musik zu Prawn Curry und Bier. Noch nie habe ich auf dem Heimweg so viele Polizisten gesehen. Sicher nach Hause gekommen. Daran muss man sich gewöhnen. Ich bekomme bei hoher Polizeipräsenz ja eigentlich eher mehr als weniger Angst.