Südafrika (9)
Der Tag beginnt mit einem Klopfen oder Trampeln. Mein erster Gedanke: Toben da irgendwelche Kinder? Mein zweiter: nö. Aber was dann? Irgendwann raffe ich mich auf und öffne die Gardinen. Und blicke in das Gesicht eines Pferdes. Dieses Trampeln kommt also von den Pferden, die direkt vor unserer Lodge grasen. Der Hammer. Leider ist es erst halb acht, also eine perfekte Uhrzeit, um vor dem Frühstück noch eine Runde an den Strand und wieder zurück zu joggen. Wirklich joggen tue ich dann vielleicht 30 Prozent der Strecke, der Rest ist zu beschwerlich, weil der Weg teilweise durch die Büsche führt und zu steil bergauf und durch Sand (sind das genug Gründe, damit ihr nicht merkt, dass ich eigentlich einfach zu unfit bin?). Dafür bin ich dann aber ganz hart und wage den Sprung in den Indischen Ozean. Es ist kalt, sehr kalt, also so richtig, aber auch toll. Später liegt dann da am Strand nich eine Qualle und viele kleine Schnecken. Als ich dann zurück über die Düne Laufe, treffe ich der Rehe, ein paar riesige Grashüpfer, kleine Frösche und vieleviele Vögel.
Nach dem Frühstück (Obstsalat mit griechischem Joghurt und Müsli, Omelette mit Strauß und Blue Cheese) fahren wir los in Richtung Port Elizabeth. Der Reiseführer warnt geradezu vor dieser Stadt, sowieso ist der ne Wucht, wie er mit wenigen Worten teilweise dir Städte niederschreibt, ein sehr guter.
Irgendwann nach mehr als drei Stunden kommen wir endlich an: auf der Hitgeheim Lodge nahe des Addo Elefant Parks. Hier bleiben wir die nächsten drei Nächte. Wir sind die einzigen Gäste heute, teilt man uns mit, was ein bisschen unheimlich ist.
Das Zimmer, besser gesagt, die Zimmer sind der Hammer, ich lege nicht erstmal in die Hängematte auf der Terrasse und lese in „Juliet naked“ von Nick Hornby.
Das Abendessen preist der Koch persönlich: Kalte Gurkensuppe, danach Kudu-Salat (mit Erdbeeren und Balsamicodressing eine geschmackliche Wucht), Zitronensorbet, Kalb in einer Zitronensoße und zum Abschluss Weingelee mit Pfirsich und Custard, dazu eine Shiraz. Sehr gut und im Laufe des Abends gewöhne ich mich ganz langsam an den Gedanken, alleine auf dieser Lodge zu sein.