Südafrika (14)
Von Montagu weitergefahren in die Weingebiete. Wenn ihr mal da in der Gegend seid, fahrt genauso: Auf der Route 62 raus aus Montagu. Nur kurz nach dem Ortsausgang gibt es richtig tolle Berge aus rotem Stein, die Straße führt direkt durch diesen Berg – der Hammer. (Und wenn ihr Glück habt, dann sehr ihr genau da auch noch ein paar Paviane, die gerade die Mülleimer auf dem davor liegenden Rastplatz durchwühlt haben.)
Der nächste Stop so ungefähr 80 Kilometer später ist Franschhoek, ein kleiner Weinort. Wir halten aber schon ein paar Kilometer früher am Weingut direkt an der R301: Boschendal. Ein sehr hübsches Anwesen im Grünen gelegen, hier soll unsere erste Weinprobe (also die des Beifahrers, ich bin ja Fahrer) stattfinden. Leider ist das gut ein bisschen langgezogen und aufgeteilt. Im linken Teil des Gutes gibt es Entertainment-Programm wie der Besuch des Haupthauses, Gift Shops und Restaurants, auf der rechten Seite gibt’s die Weinprobe. Offenbar soll man sich also wirklich auf das reine Probieren konzentrieren, zum Glück wird zumindest ein Glas Wasser gereicht, der Käse ist um kurz vor zwölf bereits aus. Der Probierwein ist leider nicht so dolle, alle Sorten haben eine unglaubliche Säure, was uns schon zu der Vermutung hinreißen lässt, dass hier nur Weine verkostet werden, die man im Supermarkt vielleicht nicht mehr losbekommt.
Danach geht es weiter in Richtung Franschhoek, sehr nettes Örtchen, doch ich fahre den Berg hinauf zum Gut „Haute Cabrière“. Auch das hat einen Grund. Das Gut gehört nämlich Achim von Arnim, einem Deutschen, über den im Reiseführer steht, dass er bei der Weinführung gerne den Champagner ganz traditionell mit dem Säbel öffnet. Heute macht er das nicht mehr so häufig (nur noch jeden zweiten Samstag, so die junge Dame von der Kellerführung), dafür hat aber heute seine Frau dieses Schauspiel vorgeführt. Ich lerne ein bisschen was über die Zubereitung von Champagner, der hier ja nicht so heißen darf, aber trotzdem ganz ordentlich schmeckt. Für die Long-Tail-Leser, die hier sicherlich über eine der Suchmaschinen reinschneien: Bittebitte esst in dem angeschlossenen Restaurant. Es ist preislich echt ok und es schmeckt herausragend! Irgendwo stand auch, dass es sich bei dieser Location um eines der besten Restaurants Südafrikas handelt. Also reingehen und genießen.
Die Nacht verbringen wir in der Nähe von Stellenbosch auf einem recht jungen Weingut „Lovane“. Es gibt hier Hunde und Hühner sowie Hähne, die in den Abendstunden gerne mal in den Bäumen verweilen. Verrückt, dieses Südafrika.