Meine Woche und das Netz (7)

Auch die Medienbranche muss vor Weihnachten noch die eine oder andere Entscheidung treffen. Und damit meine ich nicht die Entscheidung darüber, ob man auf der Weihnachtsfeier das Auto stehen lässt oder doch noch nach Hause fährt. Am Montag übrigens haben sich sehr viele dazu entschieden, Fahrgemeinschaften zu bilden.

Ziemlich erfreulich war am Dienstag das Grundsatzurteil des BGH zu den Sedlmayr-Mördern. In den vergangenen Monaten gab es immer wieder Post von Anwälten, die die Löschung der Namen ihrer Mandanten im Online-Archiv forderten. Eine Forderung, der man als Journalist ungern nachkommt, weil dies ja einer Geschichtsfälschung gleichkommt. Dass der BGH nun anders entschieden hat, ist zumindest ein gutes Zeichen für die Pressefreiheit im Internet.

Leider sorgte auch Herr Iken vom „Hamburger Abendblatt“ für Aufsehen. Abendblatt.de machte einige Artikel kostenpflichtig, wenn auch nur für die User, die die Texte direkt über die Startseite ansteuerten. Google-User konnten die Texte in gewohnter Form lesen. Und um dem Ganzen noch einen draufzusetzen, übte sich Herr Iken in Leserbeschimpfung, was hunderte empörte Leserkommentare unter dem Text sowie viel Häme bei Bloggern. Hoffentlich bleibt dieser – vorsichtig ausgedrückt – unglückliche Umgang mit dem Leser ein Einzelfall.

Nicht nur wegen des neuen Chefredakteurs bei der Welt telefonierte ich am Abend dann noch mit einem ehemaligen Kollegen, der mir erzählte, dass sich andere ehemalige Kollegen über meine hohe Facebook-Aktivität wunderten. Interessanter Ansatz, wie ich fand, nutze ich doch Facebook eher sekundär, weil die Nachrichten, die dort von mir erscheinen, alle getwittert sind und nur weitergeleitet werden. Wir plauderten dann noch ein wenig über Sinn und Unsinn dieser Plattform und für mich selbst kam ich dann aber doch wieder zu dem Schluss, dass Twitter die für mich nützlichere Variante der Sozialen-Netzwerk-Kommunikation ist. Newsorientiert, leichter zu bedienen, wenn man gerade keine Zeit hat, die empfohlenen Links zu lesen (oder gibt es da ein gutes Tool für in Facebook?).

Für den Jahresrückblick dann noch über Google und Microsoft geschrieben. Gut, dass jetzt erstmal Weihnachtspause ist.

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