Social Media im #mcdus
Premiere! Ich war gestern bei der Jahresauftaktveranstaltung vom Marketing Club Düsseldorf und da wurde über Social Media geredet. Alteingesessenen Marketing-Hasen wurde das Internet mit seinen zahlreichen Möglichkeiten, Kunden zu erreichen, mit ihnen zu kommunizieren erklärt. Dafür gab es ein paar Experten, die von Sven Visser durch den Abend moderiert wurden. Auf dem Podium, das keins war, aber es klingt viel schöner: Daniela Hinrichs von Xing, Carmen Hillebrand von Vodafone (@CarmenHi), Uwe Knaus vom Daimler-Blog und Thomas Knüwer. (Weil Twitter in der Diskussion keine unerhebliche Rolle spielte, seien hier „nur“ die Twitter-Accounts verlinkt.)
Leider merkte ich sehr schnell, dass ich eigentlich nicht so richtig zur angesprochenen Zielgruppe gehörte. Nicht, weil ich nicht so recht in dieser Branche tätig bin, sondern weil ich als Online-Medienfuzzine die weite Welt der Möglichkeiten des Netzes bereits für mich (und das Unternehmen, aber das lassen wir mal außen vor) entdeckt habe. In der Runde (immerhin etwa 300 Leute) hatten zwar unheimlich viele Twitter- oder Facebook-Erfahrung und ein Iphone besaßen auch ziemlich viele, aber anhand der Fragen, die sich gerade im späteren Verlauf des Abends ergaben, wurde deutlich, wie viele zwar schon einmal von Social Media, Blogs und all den tollen Tools gehört hatten, aber diese Form der Kommunikation bisher in ihrem Berufsleben eine untergeordnete Rolle spielt. Selbst in der Marketingbranche. Das holt einen immer mal wieder auf den Boden der Tatsachen zurück, wenn man mal wieder zu lange in seinem Twitterstream versackt ist.
Und klar, natürlich kann man in einer solchen Runde auch nicht erwarten, dass kritische Fragen gestellt werden oder eben dies Konzept selbst von den größten Zweiflern so recht in Frage gestellt wird. Dabei hätte es Anlass für kritische Hinterfragungen geben können. Beispielsweise, welche Fehler man bei der Vodafone-Kampagne gemacht hat und ob man sie nicht hätte verhindern können. Wie man denn stolz auf ein paar hundert Verlinkungen sein kann, die dafür sorgen, dass das Vodafone-Blog in den Deutschen Blogcharts steht, aber sich hinter diesen Verlinkungen nur Kritik oder Rumgemotze verbirgt. Es wurde immer davon gesprochen, dass man Mut haben müsse, wenn man sich auf diese Form der Kommunikation einlasse. Carmen Hillebrand sprach ganz am Ende davon, dass bei Vodafone gerade Kennzahlen entwickelt werden, an denen man Social Media messen könne. Sie verwies auf eine Platzierung bei Tweetranking (Nutzt das eigentlich noch jemand außer Frau Hillebrand?), wie gesagt, ihre Platzierung in den Blogcharts und anderen Faktoren wie Kundenkontakt, Hinweisen von Followern etc.
Am Ende wurde sie gelobt dafür, dass sie sich auf diese Veranstaltung getraut hätte, nach all der Kritik, die sie und das Team bei Vodafone hatte einstecken müssen. Wobei der Moderator sich selbst beim Stellen der kritischen Fragen extrem kurz hielt und auch gar nicht nachhakte, wenn er nicht die passende Antwort erhielt. Wäre natürlich auch komisch gekommen, sich in einer Kuschelrunde wie dieser beharrlich zu zeigen.
Am Ende dankte MC-Vorstand Dirk Krüssenberg den Zuhörern, erzählte von seinen Eindrücken und überreichte an die Referenten ein paar Geschenke – das alles so wunderbar charmant, dass dies für den einen oder anderen drögen Moment davor entschuldigte.