Meine Woche mit dem Netz (21)

Seit ich hier jeden Tag schreibe und wie gesagt, ich halte das ja mittlerweile schon elf Tage durch, fällt es natürlich um so schwerer, hier in dieser mir selbst auferlegten Rubrik was zu schreiben, worüber ich nicht schon was geschrieben habe. Mein iPad-Erlebnis? Schon am Freitag was drüber geschrieben. Ich woanders? Direkt im Dienstagsbericht verlinkt. Aber ok, ich find noch was. Zum Beispiel meinen Respekt vor der Frage: Was ist eigentlich der Sinn von Foursquare und Gowalla? Ich kenne den Sinn noch nicht, deshalb mach ich aber immer noch mit, weil ich mir sicher bin, dass es ihn gibt. Ich muss nur lange genug danach suchen.

Zu allererst ist es spannend, zu schauen, welche Orte in meiner Umgebung dort bereits gelistet sind. Dann ist es eine Anhäufung nutzlosen Wissens (Aber ich lese ja auch gerne Klaschkram), wenn ich mitbekomme, dass Internetfreunde ihr Reiseziel erreicht haben. Und hilfreich war es auch schon mal, denn als ich mich bei Starbucks eingecheckt habe, wusste meine Verabredung, dass ich jetzt da bin und ist dazu gekommen. Sehr gerne schaue ich auch in bestimmten Orten wie Restaurants, Bars, Flughäfen oder Hotels nach, wer da gerade der Bürgermeister ist. Manchmal ist das dann sehr erschreckend, manchmal aber auch überraschend vertraut, weil er oder sie ein Internetbekannter ist, dessen Blog ich seit Jahren lese. Das ist dann irgendwie vertraut oder eben verstörend. Wer will schon Bürgermeister eines Flughafens sein? Merke gerade, dass ich meine Foursquare-Nutzung einigermaßen rechtfertigen kann.

Ganzganz großartig war mein Gowallafoursquare-Erlebnis vor zwei Wochen. Da war ich mit Daniel einkaufen und wir beide checkten uns beinahe zeitgleich in dem Supermarkt ein. Wenige Minuten später erhielten wir beide eine Nachricht von einem anderen Internetfreund, der uns jeweils auf die Anwesenheit des anderen hinwies. Wäre wirklich ein schöner Zufall gewesen.

Warum ich das alles aufschreibe? Weil ich hoffe, dass ich dadurch eine Begründung für die Nutzung dieser Dienste finde, die ich weniger internetverrückten Menschen liefern kann. Und wenn ich das hier alles nochmal für mich so lese, muss ich leider zugeben: Experiment gescheitert.

3 Antworten zu “Meine Woche mit dem Netz (21)”

  1. pjebsen sagt:

    Hast du schon den Artikel „Foursquare macht sich nützlich“ der geschätzen Kollegin Kixka Nebraska gelesen?
    http://www.mind-the-app.de/2010/04/4sq_ical/

    Interessant auch: „What does Foursquare mean for newspapers?“
    http://www.editorsweblog.org/analysis/2010/02/what_does_foursquare_mean_for_newspapers.php

    Genauso, wie ich es im Januar 2009 bei der Microblogging Conference in Hamburg überflüssig fand, sich in einem Workshop Pro-Twitter-Argumente für Twitter-„Verweigerer“ auszudenken, halte ich es zum gegenwärtigen Zeitpunkt für müßig, andere von Nerd-Diensten wie foursquare oder Gowalla zu überzeugen.

    Mir persönlich macht es aus ähnlichen Gründen wie dir noch Spaß, mit foursquare herumzuspielen. Aber ich verstehe sehr gut, wenn sich der Reiz dieses Dienstes anderen nicht spontan vermittelt. Ich werde die erst von foursquare zu überzeugen versuchen, wenn sich mir selbst irgendein Nutzwert erschlossen hat. ;-)

  2. Mithos sagt:

    Schreib bitte auf, wenn du den Sinn von Foursquare und Gowalla gefunden hast. Den suche ich auch noch. Es ist zwar ganz nett, wenn man mit einem Dienst mitteilen kann, dass man gerade an einem bestimmten Ort ist und auch mitbekommt, wenn jemand an einem bestimmten Ort ist (solange man sich dafür interessiert). Aber es ist einfach vollkommen uninteressant, wenn Personen über twitter ihre neuesten freigeschalteten virtuellen „Erfolge“ in diesen Spielen berichten. Selbst ein persönliches „Ich habe Hunger“ ist da immer noch informativer.

    Vielleicht sollte ich auch mal damit anfangen, sowas wie „Ich habe gerade den Erfolg ‚Die Billige Milch kaufen‘ bei Aldi freigeschaltet“ zu twittern… hey, warum eigentlich nicht.