Mein April #13
Noch einmal schlafen. Je näher die Abreise nach Berlin rückt, desto mehr freue ich mich. Mal wieder in der Hauptstadt sein, mal wieder unter ganz vielen Internetbekloppten. Letztes Jahr hatten wir alle Poken (ich hatte eine kleine Biene), an die sich heute sicherlich nur noch wenige erinnern. Allen, denen ich im Büro sagen, dass ich erst wieder am Montag da sein werde, sagen „Ich weiß“. Ts.
Auf der re-publica gibt es eine Veranstaltung, bei der die Referenten darüber sprechen, was sie am deutschen Internet hassen. Und weil ich dazu auch eine Meinung habe, möchte ich sie mit euch teilen.
Amerikanische Blogger und Klatschjournalisten machen es vor: Es gibt so herrlich böse Blogs, die sich mit ABC- und Y-prominenten Menschen befassen. Sie zeigen unvorteilhafte Bilder, schreiben darüber, wer sich gerade von wem getrennt, wer über wen gelästert oder wer mit wem geknutscht hat. Sie berichten exklusiv, klar, haben sie manchmal auch unrecht, aber das haben Klatschblätter auch. Und bei uns? Alles, was wir Deutschen zustande bekommen, sind billige Copycats, die das Wissen anderer Seiten widerkauen. Tage später werden Bilder meist amerikanischer Seiten aufgegriffen, an ihnen ruminterpretiert mit oft fadenscheinigen Drehs. Das ist alles furchtbar traurig. Seit ein paar Wochen ist auf meinem Radar die Webseite „Promipranger“. Manchmal geht es da auch um die deutsche Medien- und Klatschszene. Doch Bunte, Gala, Bild und Co. kann auch diese Webseite nicht das Wasser reichen. Leider.
An einem so genannten Webinary teilgenommen. Die Nachrichtenagentur AP hat ihre iPad-Strategie erklärt. Einerseits war das sehr cool, weil über das Internet übertragen. Alle konnten die Präsentation des Vortragenen sehen und die Kommentierung dazu anhören. Wer Fragen an den Referenten oder Probleme mit der Technik hatte, konnte diese in den Chat schreiben. Andererseits war die Veranstaltung wenig erhellend. Dieser ganze Hype um das so genannte Wepad zeigt, dass da gerade eine Sau durchs Dorf getrieben wird. Je länger ich mich mit diesem Gerät beschäftige, desto klarer wird mir, wem dieses Gerät vermutlich am meisten nutzen wird. Und mir fallen immer mehr Spiele ein, die auf dem iPad vermutlich ganzganz großartig sein werden.
Abends dann nach Essen gefahren, ins Unperfekthaus. Ich kannte dieses Haus bisher nur aus dem Internet, schließlich war da ja zuletzt das Videocamp. Ein charmanter Laden mit großen Tischen und sympathischen Festpreisen. Man zahlt beispielsweise 5,50 Euro für die Nutzung aller Softdrinks. Aus diesem Grund einen Orangen-Ingwer-Tee getrunken. Kann ich leider nicht weiter empfehlen. Und Malzbier. Schmeckte sehr nach Bonbon.
Gepackt. Wie gesagt: noch einmal schlafen.