Lena, der Horst und ich

Das macht mich fertig. Der Koch-Rücktritt war ja noch zu verschmerzen und dass ich bei Lenas Sieg nicht da sein würde, war ja zumindest irgendwie einkalkuliert, weil planbares Ereignis und so. Aber dass an meinem letzten Tag vor der Rückreise auch noch der Bundespräsident zurücktritt, damit konnte keiner so richtig rechnen. Ich habe es ja schon bei Twitter angedeutet – als ich im September 2008 New York und die Ostküste bereiste, ging auf dem Weg nach Boston Lehman Brothers pleite und sorgte für heftige Turbulenzen auf den Finanzmärkten. Turbulenzen, die bis heute spürbar sind und dessen Auswirkungen wir derzeit immer noch spüren. Einige Wochen danach verkündete Bundeskanzlerin Merkel mit ernster Miene, dass die Sparguthaben der Deutschen sicher seien und der Staat rettete ein paar Banken. Knapp zwei Jahre später verkündet Angela Merkel mit noch ernsterer Miene ein gigantisches Rettungspaket für den Euro. Mitten in der größen Finanz- und Wirtschaftskrise schmeißt ausgerechnet der Bundespräsident, der einmal Direktor des Internationalen Währungsfonds gewesen ist, ein Ökonom, einer, der derzeit eigentlich dringend wegen seines Sachverstandes gebraucht wird, hin. Weil er sich in einem Interview missverstanden gefühlt hat. Natürlich nehme ich ihm übel, dass er zurückgetreten ist, während ich im Ausland weile. Noch viel mehr bin ich aber persönlich beleidigt, weil ich Köhler ein besseres Händchen zugetraut hätte. Mitten in der größten Krise der Nachkriegszeit tritt man nicht zurück. Schon gar nicht wegen so einer Lapalie.

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