Mai #29, San Francisco

Während ich gerade aufstehe, bereitet ihr euch in Deutschland schon auf den Abend vor. Eurovision Song Contest und ich sitze in San Francisco. Nicht, dass das schlecht ist, bei einem Blick in meine Twitter-Timeline bin ich dann aber doch ein bisschen neidisch. Aber egal, ich bin in einer der schönsten Städte der Welt (behaupte ich jetzt einfach mal) und werde mir einfach ganz viele schöne Dinge hier anschauen.

SFMoma

Mein erstes Ziel ist das Museum of Modern Art hier in San Francisco (das ich auch fast direkt aufsuche, unterwegs aber ein Kleid, einen Pullover und was für den Liebsten besorge). Fünf Stockwerke, zentral gelegen, tolles Gebäude. Leider sind derzeit nur zwei Etagen offen, weil gerade umgebaut wird und Ende Juni eine neue Ausstellung eröffnet. Mit Audioguide auf den Ohren laufe ich durch die Räume. Ihr könnt ja sagen, was ihr wollt, aber Bilder von Jackson Pollock faszinieren mich jedes Mal wieder aufs Neue.

Larry Sultans Picture from home

Besonders berührt hat mich auch eine Fotografie von Larry Sultan, der in den 80er Jahren eine ganze Reihe Fotos in der Serie „Pictures from Home“ geschossen hat. Was es sonst noch zum SFMoma zu sagen gibt: im gesamten Haus (und davor) gibt es freies W-Lan (dazu später mehr) und im Café im fünften Stock Kuchen, der wie berühmte Gemälde aussieht.

Kunst gibt es hier auch zum Essen: der Mondrian-Cake #sfmoma

Das Moma liegt sehr zentral zwischen Market Street, zahlreichen anderen Museen und dem Convention Center. Gleich gegenüber ist ein kleiner Park, in der gerade klassische Musik gespielt wird. Die Sonne scheint und ein Café lädt zum Lunch in der Sonne ein. Während man in Deutschland oft komisch angeschaut wird, wenn man alleine irgendwo essen will, werde ich hier (wie auch in anderen Lokalen) ganz selbstverständlich an einem Platz geführt, nicht abgelegen und isoliert, sondern mitten im Lunch-Getümmel. Thank you, dafür. (Weil ich dann doch neugierig bin, gehe ich nach dem Essen zurück zum Moma, setze ich auf die Bank gegenüber und logge mich im W-Lan ein, um zu schauen, wie es um Lena steht.)

Nackte Männer

Weil San Francisco ja auch Hippie-Zeit ist, begebe ich mich nun auf deren Spuren. Der Stadtteil Haight-Ashbury steht auf dem Programm, allerdings nehme auf dem Weg dorthin auch noch gleich das nahegelegende Schwulen- und Lesbenviertel mit.

Haight Ashbury

Ich mag die Häuser in Haight Ashbury, es gibt unzählige Vintageläden, der süße Duft von einem bestimmten Kraut weht mir immer wieder in die Nase, es gibt zahlreiche Gelegenheiten, Hunger und Durst zu stillen, es ist bunt, grell und irgendwie nicht so richtig meins. Die Gegend erinnert mich stark an Londons Camden-Viertel – ganz nett, aber irgendwie dann doch auch zu bunt, gleich und touristisch.

Den Weg nach Hause bestreite ich mit Bus und historischem Gefährt, da bin ich ja mittlerweile ganz in Übung. Erst jetzt bemerke ich, dass mein Hotel mitten in einer Gegend liegt, in der Vietnamesen und Thailänder hausen. Ein Restaurant grenzt an das nächste. Nett. Auch wenn ich bei dem Versuch, in den Laden zu gehen, der bei Foursquare die besten Kritiken bekommen hat, am Geruch scheitere. Dann doch lieber gegrillte Garnelen im Restaurant neben dem Hotel.

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