Das erste Mal: Göttingen
Als Studienort kam Göttingen für mich nie in Frage. Aus einem einzigen Grund: zu klein. Und in der Tat ist Göttingen ein kleines Städtchen. Mit einer schönen Innenstadt, einer intakten, am Samstagnachmittag ist die Fußgängerzone voll. Klar, auch hier haben sich Ketten breitgemacht, aber es gibt eben schöne Cafés, die auch noch gut besucht sind, abseits der Hauptstraße eingesessene Geschäftsleute mit vollen Läden. Kopfsteinpflaster, Gassen, toll.
An vielen Häusern hängen Schilder mit den Namen von großen Denkern, Wissenschaftlern oder Staatsmännern. Letzteres ist mein Lieblingsschild. Herr Bunsen lebte übrigens auch in Göttingen (Chemiker).
Den späten Nachmittag und Abend verbringe ich im Botanischen Garten, zumindest in der Nähe des Botanischen Gartens in einem kleinen Café. Es gibt es wohl noch nicht so lange, aber man kann draußen sitzen, es gibt zunächst Kuchen und später arabische Spezialitäten, liebevoll zubereitet und zwischendurch wandeln wir dann doch noch durch den Botanischen Garten. Ich kann mit Botanischen Gärten wenig anfangen, erfreue mich aber grundsätzlich an der Pflanzenvielfalt von überall her. In den Gewächshäusern entdecke ich Victoria, die Attraktion des Gartens, die dann am späten Abend sogar die Blüte öffnet. Große Attraktion, selbst um halb zehn abends ist das Gewächshaus richtig voll und die begeisterte Botanikerin erklärt der Touristenschar die Faszination der Victoria. 80 Kilo kann ein solches Blatt tragen. Und die Blüte blüht nur am Abend.
Ich kann verstehen, dass viele hier gerne studieren oder studierten. Für mich wär es aber trotzdem nichts gewesen.
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