Franzis Früchtchen (8)

Und dann ist die Zeit so schnell vergangen, dass der letzte offizielle Ultraschall-Termin ansteht. Das letzte Mal in den Bauch gucken, mitfiebern, ob sich das Früchtchen ordentlich durchmessen lässt oder ob es so viel herumstrampelt, dass das nicht möglich ist. Routine ist mittlerweile eingekehrt, was die übrigen Untersuchungen angeht. Urinprobe, Blutdruck messen, auf die Waage, danach zur Blutabnahme. Seit dem letzten Mal geht es vor der richtigen Untersuchung jetzt immer an das CTG zum Herztöneabhören und Herztöne abhören. Das laute Pochen wird nur durch Tritte und Rumgeboxe unterbrochen, kurz darauf geht die Frequenz der Herztöne immer hoch, um sich dann wieder zu normalisieren. Bis zur nächsten Attacke. Ich bin mir immer nicht ganz sicher, ob das Früchtchen diese Geräte bemerkt, immerhin ist da ja ein klitzekleiner Widerstand, aber eigentlich geht das ja gar nicht.

Wenig später Smalltalk mit dem Arzt, ob alles in Ordnung sei, dann rauf auf den Stuhl, wieder runter, anziehen, hinlegen, Bauch freimachen, das obligatorische „Jetzt wird es kalt“. Ein Ausflug zum Kopf, das Kleinhirn, alles wird ordentlich gemessen und am Ende kommt heraus, dass das Früchtchen auf den Tag genau in Sachen Größe und Gewicht perfekt ist. Ein Blick auf das Gesichtsprofil und ein „Na, Sie wissen ja, was es wird“ mit den dazugehörigen Bildern.

Zum Abschied noch einmal Smalltalk, ob denn noch Fragen wären, doch in diesem Moment fällt mir nie eine Frage ein. Nienienie, weil ich erst einmal glücklich bin, dass alles so gut verläuft und was fragt man denn da am besten? Trotzdem immer dieser Druck, jetzt doch wirklich noch eine kluge Frage stellen zu müssen, kennt man ja aus dem Vorstellungsgespräch, da kommt es auch nicht gut, wenn man am Ende des Gesprächs kein Interesse mehr zeigt. Jetzt sieht man sich ja häufiger, denn nun wird auf den Zweiwochenturnus umgestellt.

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