Das Ding mit Facebook

Liebe Facebooker, wir müssen mal reden. Denn manchmal ist es mit euch anstrengend. Zumindest mit einigen von euch. Aber das lässt sich regeln. Wenn ihr bei folgenden Dingen einfach ein bisschen aufpasst.

Erstens: Freundschaftsanfragen.
Ich habe das gerade bei Robert Scoble gelesen und bei seinen Tipps ungefähr fünfmal heftig genickt. Ich bin also nicht die einzige, die Freundschaftsanfragen bei Facebook bekommt und gar nicht genau weiß, warum sie die Freundschaft nun bestätigen soll. Denn ganz oft kenne ich die Anfragenden nicht. Also nicht so wenigstens vom Sehen (siehe Klaus Kocks, aber dennoch: Warum will der mit mir befreundet sein?). Ja, vielleicht kennen wir uns von Twitter, vielleicht waren wir auch schon einmal gemeinsam auf einer Veranstaltung. Aber kannst du dann nicht einfach eine kurze Nachricht schreiben?

Zweitens: Massenmails.
Ja, es ist wichtig was gegen Brustkrebs zu tun oder seine Freunde um Hilfe bei der Suche nach einem vermissten Kind zu bitten. Aber bitte nicht per Massenmail. Postet diese Dinge in eure Timeline. Auch wenn diese Dinge wichtig sind. Das nervige ist nämlich: Auf Massenmails gibt es auch Massenantworten. Und die gehen – das sagt das Wörtchen „Masse“ schon – an alle. Auch wenn ihr nur ein Wort nicht richtig verstanden habt oder nochmal kurz irgendwas wissen wollt: alle bekommen diese Mails, weil man nämlich unter diesen Mails nur auf den Button „allen antworten“ klicken kann.

Drittens: Chatten.
Wenn ihr chatten wollt, dann sorgt doch bitte dafür, dass ihr auch eine stabile Leitung bei euch habt. Nichts nervt mehr als zu chatten und dann ständig den Hinweis zu bekommen, dass das Gegenüber gerade offline ist. (Inklusive der anschließenden Unsicherheit, ob man das Geschriebene nun nochmal posten muss oder nicht und bis man das dann untereinander geklärt hat, ist das Gegenüber schon wieder offline.)

Viertens: Spieleanfragen.
Will ich nicht. Auch wenn du mich dreimal fragst. Genauso wenig wie Glücksnüsse öffnen oder seltsame Fragen beantworten. Aber diese Meldungen kann man in der Timeline ja wenigstens ausblenden.

Weitere Vorschläge? Her damit.

6 Antworten zu “Das Ding mit Facebook”

  1. Kiki sagt:

    Grundsätzlich volle Zustimmung, aber man sollte auch selbst darauf achten, daß man sich nicht komplett im stealth-Modus befindet. Nach der siebten Anfrage ohne begleitende Nachricht habe ich mal in meine Privacy-Einstellungen geguckt. Und siehe da: Nachrichten durften mir nur Freunde schicken. Ja, Kunststück, dann geht’s ja auch nicht anders als kommentarlos anzufragen!

  2. Ich ... sagt:

    Einfach mal bei Google „Wollgeschäft Düsseldorf“ eingeben – da kommen ein paar Treffer. Kenne mich leider nicht so gut aus, als dass ich die Stadteile alle benennen könnte (ich bin ja aus Köln!) – und ich kann gar nicht stricken.

    Bzgl. Facebook: volle Zustimmung, geht mir ähnlich. Darum ist meine Freundesliste auch sehr übersichtlich, und das kann gerne so bleiben.

  3. Luca sagt:

    Zustimmung und kleiner Hinweis.

    Man kann nur dem Absender antworten, dazu darf man aber nicht die Nachricht eingeben und den dicken „Reply all“ Button klicken, sondern auf „Reply“ neben dem Namen. Die weiteren Nachrichten werden in einen eigenen Thread ausgelagert, der den Hinweis trägt, von welcher Ursprungsnachricht er kommt.

    Leute mit Massenmails werden meist direkt angeschrieben, sie mögen das unterbleiben lassen, sonst fliegen sie raus. Apps werden bei der ersten Anfrage geblockt, somit ist es da auch sehr ruhig. Bisher musste ich eine Person entfernen, weil sie jede neue App ausprobieren und mich einladen musste.

    Statt den Apps machen bei mir eher Einladungen zu Pages Problem. Bzw. machten, da sie von Facebook abgedreht wurden. Ansonsten sind die eifrigen Einlader, meist aus Agenturen, die Fans für Kunden sammelten, von der Kontaktliste gestrichen worden.

  4. Christian Alexander Tietgen sagt:

    Freundschaftsanfragen? Ja, gerne, sind aber nicht gerade die spannendsten Leute dabei bei mir. Bei Klaus Kocks würde ich aber nicht „Nein“ sagen. Ein sympathischer Herr. Wenn einer mir eine Freundschaftsanfrage schickt, denke ich immer, er findet mich total toll. Aber wahrscheinlich will er nur Freunde sammeln.

    Massenmails? Interessiert mich nicht im Geringsten.

    Chatten? Nein. Lieber Nachrichten oder Pinnwand, da kann man wenigstens noch überlegen. Chatten lässt das Niveau in den Keller senken. Ich hasse dieses Real-Time-Web. Wo sind die Zeiten geglieben, wo man telefoniert oder sich Briefe geschrieben hat? Da stimmte das Niveau noch.

    Spieleanfragen? Nein, ich spiele keine Spiele.

    Facebook ist ziemlich sinnlos für mich. Ich finde keine Freunde, die Massenmails interessieren mich nicht, auf Chatten habe ich keine Lust und spielen will ich auch nicht. Fernsehen ist doch intellektuell anspruchsvoller als Internet, entgegen aller Behauptungen. Ich lerne so viel beim Fernsehen. Im Internet muss ich mich mit so viel intellektuellem Dünnschiss abgeben. Schließlich kann im Internet jeder seine Selbstinszenierung abziehen, im Fernsehen nur die Besten.

  5. Tom sagt:

    Diese Masseninfos sind ja oft von Leuten, die durch Klicks Geld verdienen wollen. Man muss seit neuestem sogar aufpassen wo man draufklickt. Denn es ist gerade in Links zu publizieren bei denen man automatisch bei Klick gefällt mir aktiviert. Und die Freunde denken dann, dass irgendwelche anstößigen Dinge einem wirklich gefallen.

  6. Dirk sagt:

    Genau das habe ich vor ein paar Tagen erlebt Tom. Ich habe etwas angeklickt bei dem ein Mann eine Frau KO schlägt. Das wusste ich aber vorher nicht, da es von einem Bekannten als Gefällt mir markiert war. Ich habe erst nach dem ich Kommentare dazu bekommen habe, gemerkt das es auf meiner Pinnwand war.