Drei Monate

Ein bisschen mehr als drei Monate ist es nun her, dass ich Mama geworden bin. Und das hat in meinem Leben ganz schön viel verändert. Aber: Mittlerweile haben wir uns aneinander gewöhnt, ich weiß immer besser, welche Bedürfnisse das Früchtchen gerade hat, befriedige diese, fordere ihn. Von Routine will ich aber nicht sprechen. Soweit sind wir noch nicht, auch wenn immer wieder ein Rhythmus zu erkennen ist. Und immer wenn ich denke, och, heute Nacht schläft es bestimmt durch, so müde, wie es ist, dann kann ich sicher sein, dass ich nach drei Stunden wieder ran muss.

Drei Monate Früchtchen, die mich auf eine Art fordern, die ich bisher nicht kannte. Während im Berufsleben doch viel funktioniert, indem man es organisiert, delegiert oder eben einfach macht, hat ein Früchtchen da ganz andere Vorstellungen. Es tritt in das Leben, die Bedienungsanleitung liegt nicht bei und vieles muss man eben erstmal erkunden, ausprobieren. Weniger Berechnung, mehr Intuition.

Drei Monate aber auch, die mich gar nicht fordern. Obwohl ich abends totmüde ins Bett falle, ich wirklich kaputt bin. Das Spielen, Tragen, Bespaßen, Essenranschaffen – der Alltag ist anstrengend. Aber es fehlt etwas. Die Kopfarbeit, die Gespräche mit den Kollegen, hier mal ein Meeting, da mal ein Konzept, die redaktionelle Arbeit.

Nun könntet ihr sagen: Genieß es doch, diese Zeit kommt nie wieder. Weiß ich doch und mach ich ja auch. Aber dennoch fehlt mir etwas. Weil ich eben nicht nur Mutter bin. Weil ich mein „altes“ Leben auch ganz gerne mochte.

Heute habe ich den Anfang gemacht. Tagesmütter angerufen, Termine gemacht. Und ein Paar Schuhe gekauft. Mit Absatz.

2 Antworten zu “Drei Monate”

  1. Steffi Luko. sagt:

    Drei Monate: Gestern zum 1. Mal Pekip. Eule nach einigen „Turnübungen“ total quengelig und Mutter schweissgebadet und reichlich im Eimer! Routine, Pustekuchen. Gerade, wenn man denkt, man hat grundsätzlich „den Dreh“ ganz gut raus, wird man leider eines besseren belehrt. Die Würmer sind halt keine BabyPuppen. Sie entwickeln schon sehr früh deren eigenen Willen und verlangen einem eine Menge Geduld Liebe ab. Nicht nur Babys können überdrehen. Wir haben es jetzt 02:23 Uhr. Wuermeline gerade gestillt und Mama schlaflos auf der Couch. Vor dem Mamaleben kannte ich das kaum. Ich konnte immer sehr gut schlafen, brauchte förmlich meinen Schlaf, um den Büroalltag gut überstehen zu können. Jetzt bräuchte ich den Schlaf auch, klappt aber nicht mehr so dolle, ihn zu finden, wenn man einmal hellwach ist.

    Kopfkino ist nämlich auch so eine schöne Begleiterscheinung, die das Mamasein in mir hervorruft. Wann gehe ich wieder arbeiten? Klappt der Wiedereinstieg so wie ich es mir wünsche? Ermöglicht mir mein Arbeitgeber einen Teilzeitjob? Finde ich eine geeignete Tagesmutti zur richtigen Zeit zu humanen Konditionen? Bin ich eine „schlechte“ Mutter, wenn ich Wuermeline nach einem Jahr in „fremde“ Hände gebe?

    Das Leben hat sich verändert! Hoffentlich schaffe ich es genau so schnell, mich den permanent sich neu entstehenden Situationen anzupassen, ohne mich dabei völlig zu verlieren.

    Seit die Kleine auf der Welt ist, fühlt sich mein Leben ab und an so an wie auf der Ãœberholspur. Es zieht rechts an mir vorbei, während ich mich dabei ertappe, dass sich meine Gedanken nicht nur um die Maus drehen, sondern auch um „mein“ Leben.

    Richtig Franzi: wir haben auch Bedürfnisse, sind schließlich noch Menschen, nicht nur Mamis:-)

    Mich würde halt mal interessieren, ob man mit der Zeit wirklich lernt, sich parallel in beiden Rollen zu Hause zu fühlen. Ich-Rolle, Wir-Rolle!?!?…

    Eins steht fest: es bleibt definitiv spannend :-)

  2. Käthe sagt:

    Hier ist Baby dreieinhalb Monate, ich gehe seit 3 Wochen wieder 2 Tage die Woche arbeiten. Mit Erwachsenen zusammensein, jawoll! Und sich daran gewöhnen, dass Baby zwar gerne mit mir 1:1 zusammen, aber eben auch ein geselliges Tierchen ist.