Über das Sprechen
Das Leben mit Kind unterteilt sich in Phasen. So haben wir mittlerweile so einige durchlebt. Von Ichesseinfachmalnix über Ichtrinkeinfachmalnix zu IchräumdieWohnungsoumdassmeineelterngarantiertnixmehrfinden – alles schon dabei gewesen. Jetzt sind wir gerade in der IchprobierganzvieletolleWorteaus-Phase. Und das ist wirklich zuckersüß. Mama und Papa waren ja die Standards, auch wenn sie meist zu einem Mamamam oder einem Papapa mutierten. Das erste richtige Wort des Früchtchens lautete: Ball. Aber nicht so einfach Ball, wie der typische Deutsche es aussprechen würde, nein, das Doppel-L wird ganz weich ausgesprochen, beinahe schummelt sich ein i mit in das Wort. Baill. Seit das Früchtchen „Ball“ sagen konnte, hieß zunächst vieles „Ball“ und nun kann man sicher sein, dass wenn das Früchtchen beim Spaziergang, der Straßenbahnfahrt das Wort „Ball“ sagt, dann meint es auch Ball und die Eltern können dann erstmal alles absuchen, um dann bestätigen zu können, dass da hinter dem Busch auch tatsächlich ein Ball liegt. Das Früchtchen ist ein Fuchs.
Danach ging alles plötzlich sehr schnell. Beim „Telefonieren“ sagt das Früchtchen jetzt „Ao“, was wir liebenden Eltern natürlich als „Hallo“ interpretieren und jedes Mal lautstark applaudieren. Ähnlich verhält es sich beim „Auto“, was das Früchtchen mit leicht japanischem Akzent zum besten gibt. Beim Buchvorlesen äfft es mich nach, wenn ich für ihn belle: „Auauau“. Am süßesten ist allerdings das Wort, dass es sich in kreativer Eigenleistung für das Feuerwehrauto ausgedacht hat. „Tatüta“. Wollen wir nicht einfach alle gemeinsam hachzen?