Macht! Mehr! Kinder!

Kein klimatisiertes Abteil, unter den Fahrgästen zwei Kinder, eins und drei Jahre alt, Öko-Eltern, die nicht durchgreifen, Stillen und Windeln wechseln – das volle Programm. So beschrieb heute Mittag eine junge Frau ihre Wochenend-Zugfahrt. Ja, so kann man es natürlich beschreiben. Und jedes Mal in solchen Situationen wird mir klar, dass ich vor ein paar Jahren noch genauso argumentiert hätte und nicht etwa mit was wohl die Kinder in einer solchen Situation durchmachen müssen, dass Kindern in diesem Alter nur so mittel vermittelt werden kann, doch jetzt endlich mal ruhig zu sitzen oder am besten fahrgastfreundlich zu schlafen. Dass die viele Züge zwar in der Theorie eine Wickelgelegenheit bieten, aber oft dann doch nur Theorie oder schlicht unerreichbar, weil die Gänge mit Fahrgästen, Koffern oder ähnlichen Hindernissen vollgestellt sind. Und Stillen in der Öffentlichkeit? Da habe ich früher auch kein Problem gesehen.

Jeder sollte ein Kind haben. Allein für das Verständnis füreinander.

3 Antworten zu “Macht! Mehr! Kinder!”

  1. katja sagt:

    das ist für mich ein emotionales holzhammer-argument. fürs verständnis muss man nicht direkt betroffen sein. verständnis kann man lernen und gegenseitig einen freundlichen umgang pflegen. kein vergleich mit einem kind: ich muss auch keine schwere krankheit haben, um verständnis/rücksicht etc. für einen schwerkranken menschen zu haben.

  2. Judith sagt:

    Ja, sie sind putzig diese jungen Menschen, die erwachsen auf die Welt gekommen sind und den Eindruck vermitteln, sie wären von ihrer Urgroßelterngeneration erzogen worden…

    Irre ich mich, oder sind in solchen Fällen die jungen Frauen radikaler als ihre männlichen Kindergegner?

  3. Löwenzahn sagt:

    @Katja: Emotionales Holzhammer-Argument hin oder her, aber bei mir hat es gezogen! Als die Luft und die Atmosphäre im Allgemeinen auch nur angedeutet worden sind, drehte sich mir der Magen um und ich dachte: wie furchtbar! Nachdem ich den letzten Satz las, dachte ich wirklich: Du weißt nicht, wie du dich als Mutter einmal verhalten wirst! Und ich glaube, das mit der schweren Krankheit ist in sofern ein schlechtes Argument, als dass wir wissen, wie mies wir uns fühlen, selbst wenn wir nur ganz leicht erkältet sind. Unser Verstand kann das Ganze dann ins Verhältnis setzen und wir können uns dann eben tatsächlich vorstellen, wie schlimm es demjenigen geht. Man kann aber nicht ein bisschen Mutter sein.