Vier.
Wir stehen zweieinhalb Stunden auf dem Berliner Hauptbahnhof und warten auf einen Zug nach Düsseldorf, damit du deinen vierten Geburtstag so feiern kannst, wie du es dir gewünscht hast. Mit Schokokuchen mit Smarties und Gummibärchen drauf. Ich stelle mich um zehn noch in die Küche und backe Schokokuchen und Muffins für die Kitafeier. Vorher nehme ich dich in den Arm, weil du so müde bist, dass nur noch die Tränen kullern. Ich putze dir die Zähne, helfe dir beim Umziehen, auch wenn du das alles schon lange selber kannst. Ich trage dich in dein Bett, auch wenn du eigentlich schon viel zu schwer dafür bist. Mein kleiner großer Junge.
Ich spiele mit dir Uno und verliere, obwohl ich eigentlich gewinnen will. Ich spiele mit dir Ritter, Pirat, Dinosaurier, auch gerne gleichzeitig. Ich stehe nachts auf, wenn du nach mir rufst und mache dir Licht, damit du auf die Toilette gehen kannst. Ich höre mir auch zum hundertsten Mal die nervige Was-ist-was-CD über Dinosaurier an, die du so gerne magst. Dank dir kenne ich jetzt verschiedene Dinosaurier-Sorten. Wenn du in der Kita bist, singe ich manchmal das Captain-Sharky-Lied vor mich hin. Oder das von Drache Kokosnuss. Ich finde Lauras Stern nicht so nervig, wie ich es mir eigentlich vorgenommen habe. Ich gehe mit dir auch dann einkaufen, wenn du gerade als Pirat oder Ritter verkleidet bist.
Ich ermutige dich, Neues auszuprobieren. Nicht nur beim Spielen, Turnen, Basteln, Essen oder Trinken. Ich stehe hinter dir, wenn du es brauchst, helfe dir, wenn es nötig ist, freue mich mit dir, wenn du Schwierigkeiten meisterst. Ich vertraue dir, wenn du mir mit deinem Fahrrad davon fährst.
Was bist du groß geworden.