Die Nominierten für die Goldenen Blogger 2021 oder Kommt, lasst uns schöne Dinge angucken

„Kommt, lasst uns schöne Dinge angucken“, diesen Satz schrieb eine ehemalige Kollegin von mir am Montagabend auf Twitter und sprach damit genau meine Gefühlslage an, wenn ich an die kurzen Nächte der vergangenen Wochen dachte. Denn obwohl es natürlich jedes Mal ein Riesending ist, rund 2000 Vorschläge zu sichten, sind es doch oft schöne Dinge, die Daniel, Thomas, Feli und ich da zu Gesicht bekommen haben.

Wer werden die Goldenen Blogger 2021? Diese Frage wird am 26. April 2021 entschieden – diesmal zwar nicht per Gala und ausgiebiger After-Show-Party in Berlin, sondern per virtuellem Pre-Dinner und Gala aus Bonn. (Hier kannst du dich schon mal für die Gala anmelden!)

In 16 Kategorien werden in diesem Jahr die Preise verliehen, plus zwei Sonderpreisen an das NDR Coronavirus-Update und die Wissenschaftsjournalistin Mai Ngyuen-Kim für ihren Youtube-Kanal „Mailab“. Die Pressemitteilung zitiert mich wie folgt: Wer wollte, war in Deutschland über die Pandemie so gut informiert wie in keinem anderen Land. Das verdanken wir diesen beiden herausragenden Formaten.
Und wie in jedem Jahr gab es beim Sichten der unterschiedlichen Projekte viel zu entdecken – das ist wirklich jedes Mal das allerschönste und wenn hier irgendwer nochmal behauptet, dass Blogs tot sind, der hat wirklich keine Ahnung.

Hier ein paar Gedanken zu der diesjährigen Shortlist.

Neue Kategorien

In jedem Jahr machen wir uns viele Gedanken, welche Kategorien wir vorgeben wollen und schmeißen diese meistens dann doch nochmal um. Denn mit den Kategorien wollen wir jedes Jahr auch bestimmte Trends abbilden – die das Jahr geprägt haben. Lockdown-Tröster ist beispielsweise so eine Kategorie. Und beim Sichten der vielen Vorschläge entdecken wir alle dann immer noch weitere Trends: Comedy war so einer in diesem Jahr, Politik haben wir so wiederentdeckt. Ein paar Klassiker sind aber in jedem Jahr dabei: Newcomer*in, Einzelbeitrag und Blogger*in des Jahres.

Wissenschaft wird auf populären Kanälen sichtbar

Deshalb gibt es in diesem Jahr eine eigene Rubrik dafür, unter den Nominierten der „Blogger*in des Jahres“ befindet sich der renommierte Wissenschaftsjournalist Lars Fischer. So viel Wissenschaft war wirklich noch nie. Und wie toll lässt sich eigentlich die Schönheit von Mathematik vermitteln?

Medizin und Pflege ebenfalls

Wir haben so viele – auch neue – kreative Projekte in diesem Bereich angeschaut. Und auch wenn es nicht viele auf die Shortlist geschafft haben, hier tut sich gerade wirklich viel und das vor allem auf tiktok. Sanitäter auf tiktok – noch so ein Hype.

Trend Berufsbotschafter

Beinahe den größten Spaß hatte ich beim Sichten der Vorschläge in dieser Kategorie – und das lag vor allem daran, dass ich hier viele Projekte neu entdecken konnte (Das Bocholter Landschwein!). Und auch hier überrascht es nicht, dass zwei der nominierten Projekte auf tiktok beheimatet sind. Und DB Cargo auf Twitter passt hier auch irgendwie ein bisschen dazu.

Politik wird endlich auch für jüngere Zielgruppen toll erzählt

Die Journalistin und Moderatorin Eva Schulz war hier mit „Deutschland3000“ eine der Pionierinnen, aber auch hier gibt es auf vielen Plattformen tolle neue Projekte, die zeigen: Politik kann verständlich und konstruktiv vermittelt werden!

Podcasts helfen uns durch diese schwierige Zeit

In diesem Jahr sind in vielen der Kategorien wahnsinnig tolle Podcast-Projekte nominiert und ich behaupte einfach mal: so viele wie noch nie zuvor. Ich bin fest davon überzeugt, dass auch das ein Corona-Phänomen ist. Von Max-Jacob Ost, über Rice&Shine, Geschichten aus der Geschichte, Apokalypse&Filterkaffee, die Realitäter*innen , das Discovery Panel oder Hazel Brugger.

Es gibt mittlerweile so viele tolle und kreative tiktok-Kanäle

Ja, sagte ich schon, aber irgendwie muss ich jetzt doch nochmal loswerden, Fan von Iris Gavric und Matthias Renger zu sein. Und von Vica Reich und Elisa Valerie sowieso. Und den anderen auch. Herrjeh.

Die Preise werden wie in jedem Jahr per Online-Voting und unserer Goldenen Blogger Akademie vergeben, die aus den Gewinner*innen der vergangenen Jahre bestehen. Sprich: Du kannst entscheiden, wer das Ding nach Hause bekommen soll.

Nicht zu vergessen: Es gibt ein paar Unternehmen, die uns dabei helfen, auch in diesem Jahr für alle Nominierte einen besonderen Abend zu gestalten: Deutsche Post DHL, Xing, Mumm – und in den nächsten Tagen gibt es hier bestimmt noch ein Update.

Du willst die gesamte Shortlist sehen? Dann empfehle ich dir unsere Webseite.

2 Antworten zu “Die Nominierten für die Goldenen Blogger 2021 oder Kommt, lasst uns schöne Dinge angucken”

  1. Peter Hübner sagt:

    Guten Tag Frau Bluhm,
    leider wurde ich auf der Seite der goldenen Blogger gesperrt, nachdem ich höflich um Beantwortung dieses offenen Briefes, der auch an Sie gerichtet war, gebeten hatte.
    Guter Journalismus zeichnet sich auch mit kontroversen Meinungsinhalten aus, dazu zählt auch, das man auf sachliche Kritik gerne antworten darf.
    Ich möchte hier nochmals den offenen Brief einstellen und höflichst um Beantwortung bitten, danke.
    ___________________________________________________
    “’Sehr geehrte Frau Bluhm,
    sehr geehrter Herr Knüwer und Herr Fiene,
    Agrarblogger Dirk Nienhaus fungiert mit seinem Online-Auftritt Bocholter Landschwein als das Sprachrohr der deutschen Massentierhalter*innen. Er betreibt eine Mast mit dreieinhalbtausend Tieren – durch Einblicke in seinen Alltag erklärt er den Menschen angeblich, wie Schweinezucht in Deutschland wirklich funktioniere. Nienhaus hat es sich zur Aufgabe gemacht, professionelle Öffentlichkeitsarbeit für eine durch zahlreiche Skandale in Verruf geratene Industrie zu betreiben.
    In diesem Jahr ist er in der Kategorie Beste(r) Berufsbotschafter*in Ihres Social Media Awards ‚Die Goldenen Blogger‘ nominiert. Dabei ist mittlerweile unbestreitbar, dass der Beruf des Schweinemästers Teil einer höchst destruktiven Industrie ist, die sich negativ auf die Umwelt, menschliche Gesundheit und nicht zuletzt die Tiere in unserer Gesellschaft auswirkt. Wir halten die Nominierung von Herrn Nienhaus daher für äußerst unangebracht und fordern Sie dazu auf, diese zurückzunehmen.
    Die vergangenen Monate sind geprägt von Negativ-Schlagzeilen aus der Tierindustrie: erhöhtes Pandemierisiko durch Tiernutzung, Corona-Ausbrüche in Schlachthöfen, ‚Schweine-Stau‘ in Mastanlagen, verfassungswidrige Kastenstände, die in der Praxis dennoch an der Tagesordnung sind und nicht zuletzt die schockierenden Bilder von einem brennenden Mastbetrieb in Mecklenburg-Vorpommern. Unter Ernährungswissenschaftler*innen ist derweil Konsens, dass der Verzehr von tierischen Produkten in unmittelbarem Zusammenhang mit zahlreichen Zivilisationskrankheiten steht. Die Auswirkungen von Massentierhaltung auf die Umwelt sind derart bedrohlich, dass Dirk Messner, Präsident des Umweltbundesamtes, öffentlich darauf drängt, den Konsum tierischer Produkte um die Hälfte zu reduzieren. Ansonsten seien „dramatische und sehr teure Klimafolgen“ die Konsequenz.
    Völlig weltfremd und fast schon ignorant spricht Nienhaus auf seinen Kanälen dennoch fortwährend von einer „verantwortungsvollen“ Lebensmittelproduktion und stellt falsche Behauptungen zu aktuell brisanten Themen auf. So werden Subventionen laut seiner Aussage nach strengen Kriterien vergeben. Dabei ist der überwiegende Teil der EU-Zahlungen an die Landwirte nicht zweckgebunden.
    Nienhaus negiert jegliche Expertenwarnungen (beispielsweise zum Thema Überdüngung, Insektensterben und Ressourcenverschwendung), propagiert längst überholte Landwirtschaftsmythen, stempelt Kritiker*innen als „Spinnerte“ ab und zeigt stattdessen ausgewählte Inhalte, die seinen Betrieb von der besten Seite präsentieren. Seine Darstellung ist jedoch keinesfalls repräsentativ für die deutsche Schweinehaltung – denn die Bedingungen sind so schlecht, dass bundesweit jedes fünfte Tier die Aufzucht nicht überlebt. Seine Kadavertonne hat Nienhaus im Übrigen bisher noch nicht öffentlich gezeigt.
    Anstatt den Fakten ins Gesicht zu blicken und zuzugeben, dass unser System der industrialisierten Landwirtschaft aktuell auf ganzer Linie versagt, betreibt Herr Nienhaus oberflächliche Imagepflege für einen Industriezweig, der aufgrund seiner Ineffizienz und ethischen Fragwürdigkeit in einer wachsenden und sich stets weiterentwickelnden Gesellschaft zum Scheitern verurteilt ist. Wo notwendig wäre, auf eine souveräne, konstruktive und lösungsorientierte Weise zum Diskurs um ein zukunftsfähiges Ernährungssystem beizutragen, nutzt Herr Nienhaus seine Plattform, um Menschen und Gruppen, die neue und fortschrittliche Ansätze vorantreiben, zu diffamieren und Hetze gegen Minderheiten wie Veganer*innen zu betreiben. Ein solches Agieren ist aus unserer Sicht nicht akzeptabel und erst recht keines renommierten Social Media Preises würdig.
    Social Media ist dazu da, Menschen miteinander zu vernetzen. Es besitzt dadurch das Potenzial, tragfähige Lösungen für die Herausforderungen unserer Zeit hervorzubringen. Wenn es aber dafür genutzt wird, durch Verbreitung selektiver Informationen gezielte Meinungsbildung zu betreiben und dadurch antiquierte und schädliche Machtstrukturen aufrechtzuerhalten, verfehlt es seinen eigentlichen Sinn und Zweck.
    Durch die Nominierung und potentielle Auszeichnung von Dirk Nienhaus wird den Bemühungen zahlreicher Wissenschaftler*innen und Initiativen, durch Kreativität, Innovation, Weitsicht und Empathie ein nachhaltiges Ernährungssystem und damit eine lebenswerte Zukunft für alle Lebewesen auf unserem Planeten sicherzustellen, entgegengewirkt. Sollte dies so bleiben, wäre das zutiefst fahrlässig, wenn nicht gar verantwortungslos. Damit schadeten Sie nicht nur der Sache an sich, sondern auch dem Ansehen Ihres eigenen Preises. Wir rufen Sie folglich eindringlich dazu auf, die Nominierung von Herrn Nienhaus und seiner Plattform Bocholter Landschwein zurückzuziehen und bitten Sie hierzu um eine Stellungnahme. Es gibt viele andere Berufszweige, die unserer Meinung nach während der Corona-Krise durch einen wichtigen sozialen Beitrag eine Nominierung verdient hätten. Vielen Dank.
    Mit freundlichen Grüßen
    Animal Save DACH
    Mitgezeichnet durch:
    PETA Deutschland
    Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt
    Deutsches Tierschutzbüro e.V.
    SOKO Tierschutz
    Animals United e.V.
    Metzger gegen Tiermord
    Peter Hübner
    Animal Rebellion Deutschland
    Menschen für Tierrechte – Bundesverband der Tierversuchsgegner e.V.
    Deutsche Tier-Lobby – DTL
    Climate Save Germany
    Vegans for Future

  2. […] Online-Voting mitmachten, fast 8.000 Zuschauer*innen im Livestream, 20 glückliche Gewinner und Nominierte, die zwar nicht gewannen, sich aber trotzdem freuten, plus ein ausgewachsener Shitstorm. Die 14. […]