März 2023: Corona, Ted Lasso und Eventvorbereitungen

Und hier: Mein März im Rückblick, auf das, was mich in den vergangenen Wochen beschäftigt hat, was ich gehört, geschaut oder gelesen habe, und manchmal vielleicht auch darüber, woran ich gerade arbeite.

Bemerkenswert:

Nach drei Jahren Pandemie hat mich der Virus dann doch erwischt und auch gleich ordentlich. Ich habe im Bett gelegen und die Augen kaum aufbekommen, weil alles weh getan hat. Ich hatte diese krassen Halsschmerzen und den Husten bin ich leider immer noch nicht los – das war der eine Teil des Märzes.

Der andere bestand aus Arbeit, krankheitsbedingten Reisen zu Familienmitgliedern und den Goldenen Bloggern. Am 24. April ist es soweit. Die heiße Phase ist wie immer stressig, bauamtbedingt haben wir noch einen Locationwechsel mit eingebaut, aber hey: Wär ja langweilig, wenn alles glatt laufen würde. Wenn du auch kommen willst, hier kannst du dich anmelden.

Für ein Magazin schrieb ich einen Text über unsere Goldenen Blogger. Ich erinnerte mich an all das, was wir, Daniel, Thomas und ich, seit Start erlebt hatten. Ein Fazit war: Die Goldenen Blogger zeigen, dass es sich lohnt, Dinge einfach mal zu machen, zu starten, dranzubleiben und zu schauen, was dabei herauskommt. Auch Austin Kleon schrieb letztens über genau dieses Phänomen.

Und zitierte dabei Ann Friedman ausführlich:

„This newsletter [has] kept me focused on the next step rather than a perceived destination in the distance. Showing up to write this for 505 weeks (I skipped a few in the early days, but not a single one since 2016) has allowed me to embrace imperfection. It’s provided both pressure and release. It’s helped me accept that I often say the wrong thing, I say too much, I don’t say enough. It’s reassured me that there’s always next week. To try again. To do it better.

In other words, it’s a practice.“

Gelesen:
Ich mag diesen Satz sehr gern: „A blog post is a very long and complex search query to find fascinating people and make them route interesting stuff to your inbox.“ Passend zur Nostalgie, die in diesem Satz ja auch ein bisschen mitschwingt, habe ich über diesen Text von Kyle Chayka nachgedacht, denn die Zeiten, in denen man mit Content Curation coole Social-Media-Accounts aufbauen konnte, sind aus meiner Sicht eher vorbei als angebrochen.

Doch nicht nur das, ich habe auch jede Menge Bücher gelesen und wundere mich über mich selbst, dass ich mein selbst gestecktes Ziel, in diesem Jahr 30 Bücher zu schaffen, doch derzeit auf jeden Fall reißen werde.

Depentes: „Liebes Arschloch“
In dem Buch geht es um die Themen der heutigen Zeit: Pandemie, Sucht, Machtmissbrauch, #metoo, psychische Erkrankungen, Campaigning via Social Media und Auswirkungen. Kein Thema, das in diesem Briefroman ausgelassen wird. Bei all den Themen besteht die Gefahr, dass es eine platte Schwarz-Weiß-Betrachtung gibt, aber der Autorin gelingt es dann doch, auch die Grautöne zu zeigen. Dass Menschen sich verändern (können). Dass es immer mehrere Perspektiven auf ein Thema gibt. Buch, das wirklich nachhallt.

Robert Seethaler: „Das Feld“
Robert Seethaler zeichnet in ganz vielen unterschiedlichen Geschichten ein Porträt einer Stadt und den Menschen, die in ihr wohnen. Das Besondere: All diese Personen sind verstorben und erinnern sich an besondere Momente in ihrem Leben. Das führt dazu, dass einige Kapitel mehrere Seiten, ein anderes nur aus einem einzigen Wort besteht: „Idioten“. Mein Impuls war es also, noch besser zu verstehen und am besten ein Organigramm zu zeichnen, wer hier mit wem verwickelt war.

Die Geschichten zeichnen die gesamte Bandbreite menschlichen Zusammenseins auf, es gibt jede Menge Denkanstöße. Hanna Heim beispielsweise war Lehrerin und bezeichnet ihre Hand als „verkrüppelt“. Ihr Mann wiederum vergleicht diese mit den Ästen eines Baums: „Seine Äste sind nicht verkrüppelt, sondern einfach nur krumm, und zwar deshalb, weil sie der Sonne entgegenwachsen.“

Auch ein Journalist lebt in der kleinen Stadt und in dem Kapitel gibt es den wunderbaren Satz: „Wer aktuell sein möchte, sollte in den Spiegel schauen. Nachrichten erzählen immer nur von dem, was war.“

Und noch einen schönen Satz hab ich mir herausgeschrieben: „Erst war ich Mensch, dann bin ich Welt.“

„Das Feld“ liefert eine wunderbare und ungewöhnlich erzählte Geschichte, jede Menge Perspektiven, und die große Gewissheit, ganz viel noch nicht durchblickt zu haben.

Rónán Hession: „Leonhard und Paul“
Leonard und Paul sind beste Freunde. Leonard arbeitet als Ghostwriter für Kinderenzyklopädien, Paul ist Aushilfsbriefträger. Beide leben noch bei den Eltern. Das Leben der beiden verläuft in ruhigen Bahnen – bis jedem von ihnen etwas widerfährt, das ein paar Veränderungen in Gang setzt.

Auch wenn ich das Buch durchgelesen habe, gab es ein paar Stellen, an denen ich mich über das Buch geärgert habe. Seltsame, gestelzte Dialoge, seltsam oberflächlich bleibende Figuren, eigentlich schade, hat das Buch doch überall überschwängliche Kritiken erhalten. Aber vielleicht ist es genau das, was dieses Buch ausmachen soll – die Beschreibung der Gewöhnlichkeit, was ich vielleicht einfach nicht mehr in Büchern gewohnt bin.

Geschaut:

„Shrinking“ zu Ende geschaut. Freu mich auf die nächste Staffel.

Dritte Staffel „Ted Lasso“. Endlich. Die ersten Folgen waren nicht so stark, aber nach der dritten Folge war ich wieder komplett drin. Hach.

Gehört:
Was ich bemerke: Ich bin eine sehr treue Podcasthörerin. Sprich: Ich habe meine Favoriten und die höre ich auch jede Woche. Nur ganz selten schafft es ein Podcast in meine Mediennutzung.

Ein Tipp, den ich von Kerstin Hoffmann erhalten habe: der Podcast „No such thing as a fish“. Großartig, weil er sich wunderbar zum Englisch lernen eignet. Noch großartiger, weil ich da Dinge erfahre, die ich sonst nie erfahren hätte. Zum Beispiel, dass Pringles nicht mehr vegan sind. Und, dass die Figur auf der Pringles Packung Julius Pringle heißt. Oder so.

Und zum Schluss: Ostern.

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