2025: Das Jahr in Büchern

Ich habe gerade nochmal den Beitrag vom vergangenen Jahr gelesen und gesehen, dass ich 2024 zum Elizabeth-Strout-Jahr gemacht habe. Sie war halt die Autorin, von der ich am meisten gelesen habe. Wenn ich dies jetzt zur Tradition mache, dann ist 2025 ein Alex-Schulman-Jahr gewesen. Der Sommer in Schweden war stark von den drei Büchern geprägt, die seine Familiengeschichte erzählen. Und ich hab alle drei sehr geliebt, weil sie so anders waren. Weil ich noch nie so über Alkoholismus gelesen habe, weil ich es bewundert habe, wie Schulman es gelingt, so über seine eigene Familie zu schreiben.

Kommen wir zu den Statistiken, die dann Goodreads vorliegen: 48 Bücher. Hier die Liste – in kursiv alle Bücher, die ich gehört habe, alle Bücher mit Sternchen empfehle ich.

Alex Capus: Das kleine Haus am Sonnenhang

Jan Weiler: Der Markisenmann*

Maxim Leo: Der Held vom Bahnhof Friedrichstraße

Virginia Evans: Die Briefeschreiberin*

Aus irgendeinem Grund habe ich ein Faible für Briefromane, zumindest derzeit. Mich interessiert, wie gut es der Autorin gelingt, dass ich wirklich glaube, echte Briefe zu lesen. Hier ist das wirklich gelungen. Und das Schicksal der Briefeschreiberin, aber auch die Liebe, die sie trotz allem erfahren hat, hat mich unheimlich berührt.

Saša Stanišic: Möchte die Witwe angesprochen werden, platziert sie auf dem Grab die Gießkanne mit dem Ausguss nach vorn*

Heinrich Böll: Die verlorene Ehre der Katharina Blum*

Ein erstaunlich aktueller Klassiker über Medien, Macht und Zuschreibungen. Hier ein paar Worte dazu.

Claire Keegan: Reichlich spät

Hab erst später gesehen, dass das ein Essay ist – denn dieses Buch ist wirklich kurz (46 Seiten). Claire Keegan schafft es, mit wenigen Worten eine Welt aufzubauen, die man nachvollziehen kann – und die in dem Titel erklärt. (Hab 2024 schon ein Buch von ihr gelesen und fand es damals sehr bewegend.)

Daniel Schreiber: Liebe! Ein Aufruf*

Die große Stärke von Daniel Schreibers Schreibe ist, wie er ein großes Thema so persönlich erzählt, dass wirklich jede*r mitempfinden kann. Hier mehr dazu

Douglas Stuart: Shuggie Bain*

Nelio Biedermann: Lázár

So viel Hype um dieses Buch und ich wollte es wirklich toll finden. Die Geschichte einer ungarischen Adelsfamilie im zwanzigsten Jahrhundert: zwei Weltkriege, die Nachkriegszeit und die Enteignung in Ungarn. Eigentlich hätte dieser Stoff sehr viel Potenzial für ein wunderbares Buch gehabt. Aber Biedermann rennt da so durch, die Figuren bleiben blass, mir fehlte eine gewisse Nähe. Ich hab mich richtig geärgert, dass die Geschichte des Jungen, der mit durchsichtiger Haut geboren wurde, irgendwie versandet. Schade.

Trude Teige: Und Großvater atmete mit den Wellen*

Grégoire Delacourt: Die Frau, die nicht alterte

Eines der Bücher, über das ich mich richtig geärgert habe. Manche Männer sollten nicht über Frauen schreiben.

Grégoire Delacourt: Alle meine Wünsche

Steve Ayan: Seelenzauber: Aus Wien in die Welt – Das Jahrhundert der Psychologie*

Haruki Murakami: Die Pilgerjahre des farblosen Herrn Tazaki*

Trude Teige: Als Großmutter im Regen tanzte

Ilko-Sascha Kowalczuk: Stasi konkret: Überwachung und Repression in der DDR*

Wie entstand das Überwachungssystem, was konnte die Stasi wirklich und wer gehörte alles dazu? Aufwühlender Blick in die deutsche Geschichte.

Caroline Wahl: Die Assistentin*

Ich finde: eine sehr gute Beschreibung, was es mit dir macht, wenn du mit einem Narzissten arbeitest – und vielleicht noch nicht mit beiden Beinen im Leben stehst. Schmerzhaft. Gibt allerdings Punktabzug wegen des Endes.

Beatrix Gerstberger: Die Hummerfrauen

Alex Schulman: Die Überlebenden*

Alex Schulman: Vergiss mich*

Elsa Köster: Im Land der Wölfe

Kristine Bilkau: Halbinsel

Elizabeth Strout: Das Leben, natürlich*

In Shirley Falls sind die Burgess-Geschwister aufgewachsen und als ihre Schwester Hilfe benötigt, kehren die nach New York geflüchteten Brüder dorthin zurück. Natürlich holt sie die Vergangenheit ein. Ich hätte nicht gedacht, dass das Buch von 2012 so aktuell ist, denn es erzählt nicht nur die Geschichte dieser Familie, sondern handelt von Integration und Fremdenhass in einer Kleinstadt. Elizabeth Strout kann das wie kaum jemand: das Leben erzählen. 

Alex Schulman: Verbrenn all meine Briefe*

Sofia Lundberg: Das rote Adressbuch

Petra Pellini: Der Bademeister im Himmel

Annika Büsing: Wir kommen zurecht*

Eine schöne Coming-of-Age-Variante über einen Jungen, dessen Mutter wie ein Schatten über dem Familienleben liegt. 

Giuliano da Empoli: Der Magier im Kreml*
Ein Roman, der die Macht im Kreml hervorragend erklärt und neugierig darauf macht, tiefer in Russlands Geschichte einzusteigen. Macht keine gute Laune, hilft aber auch zu verstehen, was wir gerade erleben. Hier habe ich ein bisschen ausführlicher drüber geschrieben.

Miriam Georg: Hoffnung (Das Tor zur Welt #2)*

Miriam Georg: Träume (Das Tor zur Welt #1)*

Max Frisch: Montauk

Delia Owens: Where the Crawdads sing*

Chloé Cadwell: Women

Rufi Thorpe: Only Margo

Satoshi Yagisawa: DIe Tage in der Buchhandlung Morisaki

Mareike Fallwickl: Die Wut, die bleibt*

Robert Seethaler: Der letzte Satz

Markus Pfeifer: Springweg brennt*
Hier habe ich ein bisschen ausführlicher drüber geschrieben.

Carlo Masala: Wenn Russland gewinnt: ein Szenario*

Anfang des Jahres gelesen und scheint aktueller denn je. Masala denkt konsequent durch, was uns erwarten könnte. Und ich musste bereits mehrfach in diesem Jahr an die von ihm beschriebenen Szenarien denken.

Christian Huber: Man vergisst nicht, wie man schwimmt

Patrick Holzapfel: Hermelin auf Bänken

Karla Henning: Die Gleichzeitigkeit der Dinge*

Ein Buch über Beziehungen, über Nähe und darüber, was alles gleichzeitig passiert und wie wir besser damit umgehen können. Und was lehrt: Wenn wir besser mit der Gleichzeitigkeit der Dinge umgehen, können wir auch besser kommunizieren. Hier mehr dazu.

Ildiko von Kürthy: Eine halbe Ewigkeit

Jenny Mustard: Okaye Tage*

Rutger Bregman: Moralische Ambition*

Andreas Steinhöfel: Rico, Oskar und der Tieferschatten

John Boyle: Der Junge im gestreiften Pyjama*

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