Die Hand?

Sie schmerzte. Am Valentinstag besonders stark. Mittlerweile nicht mehr zu sehr. Doch auch in diesen Dingen gilt: Selbst ist die Frau. Denn hat man das eine Wehwehchen gerade einigermaßen überwunden, besorgt man sich doch gleich mal ein Neues. Wäre ja auch langweilig, so völlig unversehrt, dachte ich mir und quetschte mir am gestrigen Sonntag doch gleich mal den Finger.
Ort des Geschehens: Eine Kreuzberger Seitenstraße, in der so enger Parkplatz frei war, dass die Beifahrerin doch lieber mal aussteigt, bevor der Fahrer galant in die Parklücke steuerte. Sie schließt die Tür (ja, es ist gerade einfacher, in der dritten Person zu schreiben, es schmerzt sonst zu sehr…), vergisst jedoch den Knopf zum Verriegeln runterzudrücken. Der Fahrer, meist sehr bedacht, dass alles mit rechten Dingen zugeht, öffnet die Tür nochmals, weil er dachte, dass diese nicht richtig verschlossen war. Ich, also schnell die Hand reingesteckt, um den Knopf runterzudrücken, doch leider war das kleine Händchen nicht schnell genug,… na, ich muss hier wohl nicht weiterschreiben, weil der Rest der Geschichte selbst erklärend ist. Nur so viel: Es hat verdammt weh getan, es geht dem Mittelfinger den Umständen entsprechend gut und er ist auch einsatzfähig.
Wunden geleckt habe ich dann gestern Abend, als ich mir nochmal „Die fabelhafte Welt der Amélie“ anschaute. Schnief.
Wofür braucht man eigentlich so einen Mittelfinger?

Aussprache

Unterwegs gewesen. In Gegenden, in denen Mütter ihren Kindern sagen, dass die Tante die Lebensmittel noch kassieren muss. Nie, aber wirklich nie werde mit meinen Kindern so reden. Nie.
Es liegt sicherlich daran, dass „Kassiererin“ oder „Verkäuferin“ wirklich schwierige Worte sind. Aber niemand kann mir erzählen, dass „Tante“ schneller, einfacher oder was auch immer über die Kinderlippen geht als das Wort „Frau“.

FILM: Mystic River

Es ist nicht wirklich ein Argument, diesen Film zu sehen, weil er in der letzten Nacht zwei Oskars eingeheimst hat. Denn schließlich ist’s schon am Freitag passiert und diesen großen Oskar-Abräumer hab ich auch nicht gesehen. Genauso wie die ersten beiden Teile.

Auch wenn ich hier keine schlüssige Argumentation aufbauen kann/will oder was auch immer, habe ich es letztendlich nicht bereut, dieses Werk von Clint Eastwood angeschaut zu haben. Obwohl ich in den ersten Minuten auf dem Kinosessel ernsthaft darüber nachdachte, ob ich mir ein solches Thema auch noch in der Spätvorstellung antun muss.

Grund für diese Zweifel war das Thema des Films. Die drei Jungen Dave, Sean und Jimmy spielen wie jeden Nachmittag auf der Straße. Ein Stück des Gehsteges wurde gerade frisch betoniert, so dass sie auf die Idee kommen, ihre Namen dort zu verewigen. Gerade als Dave seinen Namen mit einem Stock einritzt, kommt ein Auto mit zwei Herren vorbei, die die Jungen stark verunsichern und schließlich Dave dazu bringen, in deren Auto zu steigen. Ein Fehler, denn in den nächsten vier Tagen wird dieser übel missbraucht, bis er die Flucht ergreifen kann.

Diese Ereignisse verfolgen Dave (Tim Robbins, er hat den Oskar wahrlich verdient) bis an sein Lebensende. Zwar heiratet er und bekommt sogar ein eigenes Kind, doch überschlagen sich die Ereignisse, als eines Morgens die 19-jährige Tochter von Jimmy (gespielt von Sean Penn) tot aufgefunden wird. Weil Dave in dieser Nacht spät und Blut überströmt nach Hause kommt und seiner Frau erzählt, dass er einen Mann womöglich so sehr zusammengeschlagen habe, dass dieser nicht mehr lebt, wird er bald verdächtigt, der Mörder zu sein.

Wie es weitergeht, wird nicht verraten, schließlich soll sich der Kinobesuch auf für die Lesenden noch lohnen, doch kann man sagen, dass hier ein spannender Film gezeigt wird.

Leider hat sich Clint Eastwood bemüht, den Film durch allerlei Nebenschauplätze aufzufüllen, was meiner Meinung nach dazuführt, dass „Mystic River“ seine Längen hat. Glücklich ist dann der, der aufgrund von abrupter Müdigkeit einige Szenen verpasst.

Ich hab ihn ganz gesehen und hab mich stellenweise gelangweilt. Bereue den Kinobesuch aber dennoch nicht.