FILM: Gegen die Wand
Endlich mal wieder im Kino gewesen. Weil ich mich meist unter der Woche nicht entscheiden kann: Geh ich rein oder warte ich bis zum Wochenende? Man könnte dann ja gemeinsam reingehen… Diesmal hatte ich gewartet. Auf Freitag. Und hab ihn nun endlich gesehen.
Eigentlich erzählt der Film die Liebesgeschichte von Cahit und Sibell. Die junge Sibell sucht nach einem Mann, der sie ehelicht, damit sie aus dem Elternhaus ausbrechen kann. Cahit hat nach einer durchzechten Nacht ein Auto gegen eine Wand gefahren. Die beiden treffen in einer Klinik aufeinander.
Sie überzeugt ihn von der Scheinehe. Alles läuft bestens, die Familie spielt das Spiel mit, sie ziehen zusammen, gehen zusammen aus, jeder vögelt einen anderen. Und doch finden die beiden zueinander. Er lässt sich von ihrer Lebenslust mitreißen, entdeckt längst verloren gegangene Gefühle und Stimmungen an sich. Und wie im richtigen Leben entwickeln die beiden irgendwann Gefühle füreinander. Alles hätte so schön werden können. Doch es läuft anders. Cahit schlägt einen Nebenbuhler tot und landet dafür ins Gefängnis. Sibell, aus der Familie gestrichen, flieht nach Istanbul.
Bis hierhin macht der Film Spaß. Trotz aller Gewalt. Als Sibell nach Istanbul geht, verliert „Gegen die Wand“ an Schnelligkeit und Spannung.
Sie bricht noch einmal aus ihrem Leben aus, säuft, feiert und dröhnt sich mit Drogen zu. Wird missbraucht. Es muss ihr noch einmal richtig schlecht gehen und als sie irgendwann blutüberströmt in einer dunklen Gasse liegt, meint man, dass hier das perfekte Ende des Films gewesen wäre.
Aber nein, sie soll noch einmal auf Cahit treffen. In Istanbul, in ihrem neuen Leben. Sie sollen noch einmal miteinander ins Bett gehen, denn vögeln ist anders. Und sie sollen merken, dass ihre Zeit abgelaufen ist. Er, nur noch Wasser trinkend, sie, mit kurzen Haaren, Brille und Kind. Gesettelt. Ein guter Film mit einem langweiligen Ende.