FILM: Willenbrock

Bernd Willenbrock ist Autohändler in Magdeburg. Er hat alles, was ein Mann sich wünscht. Das Geschäft läuft einigermaßen, er hat ein schickes Auto, eine gutaussehende Frau und jede Menge Gelegenheiten, sich auch außerhalb der eigenen Ehe zu vergnügen. Für ihn läuft alles bestens und wenn ihn einmal das schlechte Gewissen plagt, bringt er seiner Frau einen Strauß Blumen mit und schon ist die Welt wieder in Ordnung. Doch dann wird Willenbrock in seinem Wochenendhaus überfallen, sein Leben ändert sich schlagartig. Plötzlich zweifelt er an sich selbst, Angst zerfrisst ihn und auch seine Ehe. Denn er erkennt, dass er nirgends und schon gar nicht in der kleinen Vorstadtsiedlung in Magdeburg sicher sein kann.

Andreas Dresen gelingt es in seinen Filmen immer wieder, den Alltag darzustellen. Ganz normale Menschen, die ganz normale Dinge erleben und doch – meist auf ihre Art – besonders sind. Das war in ‚Halbe Treppe‘ genauso wie in ‚Herr Wichmann von der CDU‘. Mir hat auch ‚Willenbrock‘ gefallen. Doch diesmal ist mir eins aufgefallen: Wenn Dresen sich dem Alltag so verpflichtet und vorzugsweise den Osten Deutschlands als Schauplatz seiner Filme wählt, so hätte er auch konsequent sein müssen und die Sprache in Magdeburg übernehmen müssen. Das wäre zwar für den Großteil des Publikums eine große Last gewesen, aber sind doch gerade auch die englischen Gesellschafts- und Alltagsfilme genau deshalb so gut, weil sie Akzente und Dialekte zulassen.

Willenbrock war mein vierter Film von Andreas Dresen und der zweite, in dem Axel Prahl die Hauptrolle übernommen hat. Von beiden, auch in der Konstellation, habe ich noch immer nicht genug. Endlich mal wieder ein guter, deutscher Film.

2 Antworten zu “FILM: Willenbrock”

  1. MissM@rple sagt:

    Magdeburger haben keinen Dialekt, wir reden hier hochdeutsch :-P

  2. franziska sagt:

    Na gut, dann hab ich wohl mit Zugezogenen geplaudert, damals.