FILM:Per Anhalter durch die Galaxis

Wer hier regelmäßig liest, weiß, dass ich sehr ungern in Buchverfilmungen gehe. Meist kann der Film nicht mit dem Buch mithalten und auch vor „Per Anhalter durch die Galaxis“ war ich sehr skeptisch. Doch da die Lektüre des Buches bei mir über zehn Jahre zurückliegt, war ich der Meinung, dass ich mich schon nicht über Details aufregen würde und ging ins Kino.

Eigentlich soll Arthur Dents Haus einer Umgehungsstraße weichen. Widerstand ist zwecklos – sein Haus wird abgerissen. Doch das wird schnell nebensächlich, schließlich muss die Erde einer intergalaktischen Umgehungsstraße weichen. Arthur hat Glück im Unglück, denn sein Freund Ford Prefect ist kein Erdbewohner. Mit ihm schafft es Arthur, die Erde vor der Zerstörung zu verlassen. Von nun an reisen den beiden per Anhalter durch die Galaxis. Eine Abenteuerreise, auf der Arthur auch auf Trillian und den durchgedrehten Präsidenten der Galaxis, Zaphod Beeblebox, trifft. Dieser hat ein Raumschiff mit Unwahrscheinlichkeitsantrieb gestohlen, auf dem ein manisch-depressiver Roboter lebt.

Tja, und so geht der Film seinen Gang. Ob der Film zu weiten Teilen dem Buch entspricht, kann ich leider nicht sagen, weil ich mich nicht mehr erinnern kann. Allerdings habe ich davon gelesen, da Douglas Adams zu weiten Teilen das Drehbuch geschrieben hat. Und ja, ich hatte Spaß, zumindest zu Beginn. Der Film ist schnell geschnitten, die singenden Delfine, der „Bable-Fisch“ (uuh, wie schreibt man das?) die Animationen des Reiseführers, all diese Dinge machen den Film wirklich sehenswert. Doch nach ungefähr einer halben Stunde war leider die Luft raus. So werden bestimmte Passagen nur angerissen, wo ich doch gerade in einem Film mehr hätte erfahren wollen. Zum Beispiel die Frage, was Humma Kavula (den John Malkovich zumindest in der oberen Körperhälfte gibt) mit dieser Waffe will. Oder warum es diese seltsame schwarzhaarige Tussi Questular überhaupt gibt. Viel lieber hätte ich noch ein wenig mehr in die Raumschiffwelt geschaut, gesehen, was sich Arthur beispielsweise von der Maschine in der Küche zu essen wünscht oder so. Und kriegen sich Arthur und Trillian im Buch auch am Ende?

‚Per Anhalter durch die Galaxis‘ hat mich an diesem Samstagabend unterhalten ja. Aber er hätte es noch besser tun können. Schade.

9 Antworten zu “FILM:Per Anhalter durch die Galaxis”

  1. Julian sagt:

    Auf die Gefahr hin, dass ich jetzt besserwisserisch erscheine… ich glaube es handelt sich beim Fisch um den „Babel-Fisch“, quasi vom Turmbau zu Babel und den ganzen daraus resultierenden Sprachproblemen abgeleitet.

  2. sabbeljan sagt:

    aeh, meintest du wirklich „Meist kann das Buch nicht mit dem Film mithalten..“?? ich dachte immer, es waere anders herum.

  3. Johannes sagt:

    Ja, das wäre im weitesten auch mein Resumee gewesen. Alle interessanten Gags, die das Buch so speziell machen, wurden ausgelassen und dafür irgendwelche Drogen-Phantasien hinzugefügt.

    Ich bin enttäuscht! :(

  4. anne sagt:

    das hat doch nichts mit besserwisserisch zu tun,Julian. Wer, nachdem er behauptet das Buch gelesen, den Film gesehen und immer noch nicht von den Fahigkeiten des Fisches auf seinen Namen schliessen kann, sollte hier auch einfach nicht darüber schreiben. “ oft sieht man menschen auf der strasse und fragt sich ob sie vor dem verlassen des hauses nie in den spiegel schauen!“

  5. franziska sagt:

    @Julian: Danke.
    @Sabbeljan: Hast recht, änder ich gleich.
    @anne: Ach, Anne.

  6. Achim sagt:

    Würde nicht in allem zustimmen. Der Vergleich zwischen Buch und Film bietet sich gerade beim „Anhalter“ nicht an, denn Douglas Adams hat seine Geschichte für jedes Medium immer überarbeitet, erweitert und häufig verbessert. So gab es ja das Original-Hörspiel (kann ich wirklich nur wärmstens empfehlen, nicht jedoch die dt. Version)., dann die hervorragenden Bücher, die sich bereits erheblich vom Hörspiel unterschieden und nun halt den doch sehr veränderten Film.

    Gefallen die Änderungen? Nun, im Falle von John Malkovich und der Dame sind die Änderungen in der Tat eigenartig stumpf und wenig sinnvoll. Andererseits konnte so die Waffe eingeführt werden, die Marvin dieses furiose Finale ermöglicht und man hatte nicht mehr das Problem mit Zaphods zweitem Kopf.

    Kurzum, damit der Kommentar nicht zu lang wird: der Film hatte einige Schwächen, aber er blieb der Vorlage treu und bereicherte das „Anhalter“-Universum um einige tolle Ideen – alleine die gesamten Szenen auf dem Planeten Vogsphäre – herrlich. Dazu dieser Phytonesque Titelsong. Ãœberhaupt gefiel mir sehr, das der Film nicht zu glatt aussah und alles in allem einen sehr trashigen Look hat (Hebebühne auf Magrathea). Nur Schade, dass es wohl keine Fortsetzung angesichts eher schwacher Zuschauerzahlen in den USA geben wird. Andererseits: No Panic – abwarten und Tee trinken und dabei vielleicht den Film ein zweites Mal sehen – sehr viele herrliche Details, die entdeckt werden wollen: vom Original-Marvin der BBC Serie, über den Arthur Dent Sprecher des Original-Hörspiels, die Nasen für die allesamt Douglas Adams Pate stand…

  7. jarod sagt:

    der film ist eben einfach nur „anders“ als die bücher. da muss man sich auch drauf einlassen können.

    wenn, dann sollte man sich den film zumindest im OT anschaun. die stimme vom guide ist da um längen besser. wie alle anderen auch.

    die trashige bbc-serie gefällt mir allerdings besser. (allein wegen der deep thought szene).

  8. franziska sagt:

    Magdeburg und OT? Ich bitte dich.

  9. jarod sagt:

    man wird ja wohl noch träumen dürfen :]
    aber glaub im village roadshow gabs hin- und wieder filme mit OT. könnte mich jetzt aber auch irren.