Das DDR-Museum in Berlin

Jeder Besuch in Berlin weckt Erinnerungen und jedes Mal versuche ich neben all den Freundesverabredungen auch andere Programmpunkte unterzubringen. Das DDR-Museum stand jetzt nicht auf der Liste, der dringend zu besuchenden Einrichtungen in dieser Stadt, aber es hat mich sozusagen gefunden. Gefunden bei einem Samstagnachmittagsspaziergang.

DDR

Nun ist es ja nicht so, dass ich mich an nichts mehr erinnere. Elf Jahre hat mich dieses Land geprägt, Krippe, Kindergarten, Schule, Pioniernachmittage, Platte, all das ist immer noch in meinem Gedächtnis und daran wird sich wohl in den kommenden Jahren nicht allzu viel ändern. Trotzdem wollte ich wissen, wie man diese Erinnerungen denn in ein Museum packt, wie man es schafft, nicht nur Ostalgiker abzuholen, sondern eben auch Junge, Nicht-Deutsche und sonstige Nicht-Direkt-Betroffene an dieses sozialistische Land heranzuführen.

Hasenwesen

Getan hat man dies vor allem mit viel Alltag und Geschichte zum Anfassen. In unzähligen Schubladen sind Dokumente der Zeitgeschichte versteckt, von offiziellen Orden und Urkunden über kuschelige, rote Plüschhasen (Noch nie nen roten Plüschhasen mit Latzhose gesehen?), Tonaufnahmen, in denen DDR-Witze erzählt werden oder einem interaktiven Spiel zur DDR-Nationalhymne, bei dem man all die Worte, weshalb der Text nicht mehr verwendet wurde, markieren soll. Probesitzen im Trabi, ein Foto im Regierungsvolvo – alles möglich.

Schrankwand

Spaß hatten vor allem die DDR-Betroffenen in dem extra her- und eingerichteten Wohnzimmer mit Durchreiche zur Küche (!). Ein Blick auf eine der Standardschrankwände, die in beige gehaltende Stehleuchte, in der Küche dann die typische Waschmaschine, die wackeligen Milchtüten in den dafür vorgesehenen Plaste-Behältern…

Plaste

Der Rundgang endet im nahegelegenen Museums-Restaurant. Auch hier schwebt der Gast in Nostalgie. Denn auf der Speisekarte gibt es fast nur Gerichte aus der alten Zeit. Statt Coca-Cola wird Vita-Cola gereicht, die ostdeutsche Variante des Jägerschnitzels darf nicht fehlen ebensowenig wie Broiler mit Pommes und die gute, alte Soljanka. Probiert habe ich all dies nicht. Der Kirschkuchen mit Sahne (!) war aber ganz ordentlich.

Sättigungsbeilagen

DDR-Museum in Berlin
Eintritt 5,50 Euro, Zur Webseite
Speisekarte der Dom-Klause

Franzis Früchtchen (6)

Kein Wunder, dass in Deutschland nur so wenig Kinder geboren werden. Hier wird ja auch alles dafür getan, dass sich Schwangere wie Aussätzige fühlen. Allein die Sache mit den Klamotten. Wird der Bauch dicker und runder, braucht frau was Neues zum Anziehen. Und es ist ja nicht so, dass es da nix gibt. Tolle Hosen mit ohne Knöpfen, Strumpfhosen, die bis über den Bauch gehen und alleine deshalb schon sehr bequem sind, manche Blusen sind auch ganz in Ordnung, genau wie die Strickjacken und Pullis, die man so kaufen kann. Und wer noch lange ein paar seiner alten Sachen anziehen will, bekommt Hilfsmittel wie Bauchbinden und so Zeugs.

Wenn er sie bekommt, denn die Abteilungen in den Geschäften dieser Welt sind rar verteilt. Eine Frau, die bisher darauf nicht geachtet hat, hat es dabei gar nicht so einfach. H&M hat zwar meist für alle möglichen Zielgruppen eine Abteilung. Doch wer darauf spekuliert, dass es in einer Filiale mit Abteilungen für Kinder, Männer, junge Frauen, dicke Frauen und Business-Frauen auch einen Ständer für Schwangere gibt, liegt falsch. Ähnlich sieht es übrigens auch in Esprit-Filialen aus.

Ansonsten wird frau gerne in Babyläden geschickt. Baby Walz hat eine solche Abteilung und auch alle möglichen anderen großen Babyzubehörgeschäfte führen die sogenannte Umstandsmode. Bei Benetton in Italien durfte ich sogar zwischen Kinder- und Babykleidchen was Passendes für mich suchen. So als ob ich mich als schwangere Frau sofort zu einer Mutti wandele, die ihre eigenen Bedürfnisse sofort den ihres Nachwuchses unterordnet. Und allerhöchstens dann was für sich einkauft, wenn nicht auch mindestens ein Utensil für den Nachwuchs besorgt wird.

Warum kann man als Schwangere nicht einfach weiter in den Läden einkaufen, die man vorher auch aufgesucht hat? Nur mal eben in einer anderen Abteilung verschwinden statt in einer Parallelwelt? Eigentlich kann das doch alles nicht so schwer sein, finde ich.

Es ist wieder soweit: Blogger 2010

Es ist wieder soweit. Am 9. Dezember wird wieder gewählt. Und ihr könnt alle dabei sein!

Und hier könnt ihr noch bis zum 8. Dezember 16 Uhr nominieren!

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Ein Buch, bei dem du nur lachen kannst

Es gibt keine Bücher, bei denen man „nur“ lachen kann. Es gibt aber sehr wohl Bücher, bei deren Lektüre ich mich köstlich amüsiert habe. Das ging mir schon so, als ich von diesem Buch erfahren habe: Beim Zappen durch die Programme stieß ich auf die Lesesendung von Jürgen von der Lippe, der sich beim Vorlesen so derart kaputt lachte, dass es regelrecht ansteckend war. Ich musste dieses Buch haben. Und ich habe es nie bereut. Seitdem: Fan von David Foster Wallace. Aber an „Infinite Jest“ habe ich mich noch nicht rangetraut.

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Ein Buch, das du von jemandem empfohlen bekommen hast

Ich lese viele Bücher, die mir mal jemand empfohlen hat. Gerne auch durch gute Besprechungen von Menschen, die ich nicht kenne aber als Autoren schätze. Und wenn ich mal länger darüber nachdenke, hätte ich dieses Buch wohl niemals gelesen, wenn es mir nicht als Urlaubslektüre von einer lieben Kollegin empfohlen worden wäre. Und ich hätte es damals auch nicht gekauft, wenn es nicht ein Tipp der Kollegin gewesen wäre. Denn ich weiß noch, dass ich im Laden stand und dachte: Das soll ich lesen? Will ich das wirklich? Im Urlaub? Das Fazit: Ich wollte. Und habe nach der Lektüre noch lange gerätselt. Kann ein Buch besser nachwirken?

(Alle Fragen)

Die Namenswahl

Weil gerade bei Facebook entdeckt und für gut befunden: Oliver wird das Früchtchen schon mal nicht heißen, das steht spätestens jetzt fest.

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(via)

Franzis Früchtchen (5)

Die Tatsache, ein Lebewesen mit sich herumzutragen, verändert mich schon ganz schön. Also nicht nur, dass der Bauch dicker wird und sich die Leute mittlerweile zu fragen trauen, wann es denn soweit bzw. wie weit man denn so ist. Nein, es macht auch andere Dinge mit mir. Ich achte auf andere Bäuche und frage mich, wie weit die wohl so sind. Ich freue mich, wenn ich getreten oder geboxt werde, auch wenn das bedeutet, ab sechs Uhr wach zu sein, weil mich das Rumgeturne in meinem Bauch nicht mehr schlafen lässt. (Wie wird das erst, wenn das Früchtchen noch stärker ist?) Ich mache mir Sorgen, wenn ich mal ein paar Stunden gar nichts fühle, ich mache mir manchmal auch einfach so Gedanken, ob denn wirklich auch alles gut gehen wird. Und plötzlich lese ich auch andere Dinge. Namensseiten, skurrile Foren, Babyklatsch. Tolle Schwangerschaftskalender. Ich schaue zu, wie Promibäuche wachsen und mich bewegt das Schicksal von Lily Allen, die ihren Sohn verloren hat und nun wegen einer Blutvergiftung im Krankenhaus liegt (Hormonell bedingtes Kopfkino inklusive). Ich bin mittlerweile „Fan“ bei Facebook von Eltern.de und bald muss ich vermutlich in meinem Feedreader einen eigenen Ordner für all den Babycontent aufmachen. Und dann denke ich oft auch darüber nach, ob es nicht besser wäre, für dieses Themengebiet lieber ein neues Blog aufzumachen. Eins, dass ich schön bunt anstreiche und über süße Kinderwagenketten blogge. Mein Ich von vor einem Jahr hätte sich totgelacht (und mich aus dem Feedreader geschmissen mir die Freundschaft gekündigt), wüsste es, welche Seite derzeit die meist benutzten von mir sind.

Wer mir also noch ein paar tolle Babyblogs oder ähnlichen Lesestoff empfehlen mag, her damit. Ich habe noch Bildungslücken.