In was für einer Blase leben wir eigentlich? Also, ich und ihr. Wir haben unsere Smartphones immer dabei, Twitter, Facebook und das große Internet, in dem wir nach Wehwehchen suchen und auf schlimme Krankheiten stoßen. Wir, die wir geprägt sind von Meetings und Handouts und Briefings und Ichschickdirdasgleichpermail. Wie verrückt das ist, bemerke ich, seitdem ich wieder mehr Kontakt mit Menschen habe, die nicht so leben.

Sieben Mal war der Babymassage-Kurs und irgendwann baten wir die Kursleiterin uns die Griffe nochmal schriftlich zu geben, dass man nach ein paar Wochen noch einmal nachschauen kann, ob man nicht irgendwas vergessen hat. Was zurückkam: ein paar unprofessionell zusammenkopierte Zettel, unvollständig und mit dem Kommentar „Ich muss mir da mal irgendwann eigene Unterlagen zusammenstellen“. Wie hätte mein Chef wohl geguckt, wenn ich mit einer unvollständigen Powerpoint-Präsentation und einem ähnlichen Kommentar in einem Meeting aufgetaucht wäre.

Das erste Mal beim Pekip. Die Kursleiterin singt irgendwelche Lieder, wir lauschen, zum einen sicherlich wegen der anfänglichen Scheu, zum anderen aber auch, weil wir nicht wissen, was wir singen sollen. Warum kann man zu einem Kurs, für den man rund 100 Euro bezahlt nicht auch ein kleines Liederheftchen bekommen? Selbst damals, als kaum einer einen Computer hatte, war das doch möglich.

Aber klar, es geht auch ohne. Dann singt man eben andere Lieder, welche, die es nicht gibt, die man sich zusammenspinnt, weil einem gerade nichts einfällt, aber jetzt dringend ein beruhigendes Liedchen her muss. Und auch bei der Massage geht es ja nicht darum, alles richtig zu machen, sondern dem Kind ein gutes Gefühl zu geben. Das kann man sicherlich mit einer professionellen Massage, aber eben auch mit jeder Art von Körperkontakt.

Und dann ärgere ich mich, dass es offenbar Themen gibt, die eben nicht im Internet stattfinden. Bewertungen von Kinderärzten oder Krankenhäusern? Schwierig zu finden. Tagesmütter? Im Internet findet man offenbar nur diejenigen, die nicht überlaufen sind – weshalb man gleich an deren Qualität zweifelt. Selbst bei der Suche nach einem Kinderwagen war das Netz keine große Hilfe.

Und klar. Es geht ohne. Ganz einfach sogar. Es ist nur so seltsam, dass es eben doch viele Themen gibt, die nirgendwo stehen, die man nicht einfach ergoogeln kann. Das Leben mit Kindern beruht sehr stark auf Mundpropaganda. Das ist schön, weil man so viele neue Leute kennenlernt, aber manchmal eben auch ungewohnt.

(Ich denke ernsthaft darüber nach, den Babycontent in ein anderes Blog auszulagern. Was meint ihr?)

Unterwegs #2

Bilker Arkaden in Düsseldorf. Warnschild, dass man die Rolltreppen nicht mit einem Kinderwagen benutzen soll. Doch die Aufzüge funktionieren nicht.

*

Frau: Ein Junge?
Ich: Ja.
Frau: Wie alt isser denn?
Ich: Fast zwölf Wochen.
Frau: Der ist aber groß.
(…)
Frau: Oh, der kann ja sogar schon strampeln.
Ich: Und brabbeln.
Frau: Krabbeln? Mit drei Monaten??

*

Bugaboo-Fahrerinnen nicken sich mindestens zu. Manche sagen auch „Hallo“ zueinander. Das ist wie Motorradfahren.

*

Previously.

Tbc.

Nackidei

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Früher als ich noch mit Horden von Kindern in den Urlaub gefahren bin (They call it Kinderfreizeit) oder Kinderwochenenden organisiert, an denen wir mit Pappmache lustige Figuren gebastelt, im Schlamm gewühlt oder getanzt haben, haben wir immer auch gesungen. Jetzt lässt es sich nicht verhindern, dass ich beim Windelwechseln und Waschen das Früchtchen nackt und laut juchzend vor mir herumstrampeln sehe und irgendetwas, ich vermute das Nacktsein, führte dazu, dass ich mich erinnerte. An das Nackidei-Lied, das ich immer mit großer Begeisterung mit den Kindern gesungen habe.

Ein bisschen rumgegoogelt und erfahren, dass das Lied von Rolf Zuckowski stammt. Weiter gegoogelt und herausgefunden, dass die unerträgliche Miria Böes sich an dem Lied vergangen hat.

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Dann doch lieber diese beiden süßen Kerle.

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22_2011

Neanderthalrundweg

Zuerst der Non-Früchtchen-Content. Ich liebe ja Instagram. Das ist diese Foto-App, die gerade ziemlich gehyped wird (siehe Artikel in der „New York Times“). Man könnte beinahe sagen, dass es neben den Klassikern (Twitter, Facebook) meine derzeitige Lieblings-App ist. Immer, wenn ich da reinschaue, sehe ich wirklich gute Fotos. Als mein iPhone weg war und ich eine Woche lang ohne bzw. auf Android war, war das die App, die ich am meisten vermisst habe.

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Diese EHEC-Geschichte. Was mich ärgert: Ich weiß nicht, wie viele Teaser-Texte zu Artikeln ich in dieser Woche gelesen habe, die mir irgendwie immer versprochen haben, dass ich, wenn ich jetzt auf diesen Artikel hier klicke, erfahre, was ich denn jetzt essen darf und was nicht. Und nach dem Klick: Ratlosigkeit. (Ich will endlich wieder Gurken essen!)

*

Großes Web-Experiment in dieser Woche: Über die Netzwerke gefragt, was wohl die beste Windel bei Stillstuhl und einem 7,5-Kilo-Baby (Papa ist groß, da ist auch das Baby groß) ist. Erkenntnis 1: Die meisten Antworten kamen über Facebook. Erkenntnis 2: Bei der kostenlosen Hotline von Pampers geht tatsächlich jemand ran und berät einen. Erkenntnis 3: Alle Quellen führten zu einem Rechercheergebnis: Pampers Active Fit. Oder die günstigen von dm. Allerdings war ich mit Größe 2 eher unzufrieden, was die Saugfähigkeit und Passgröße angeht. Erkenntnis 4: Manche Ladungen kann die beste Windel nicht abhalten.

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Hach-Moment: Das letzte Mal bei der Babymassage gewesen. Eine ausgesprochen entspannte Stunde erlebt. Seitdem bauen wir die Massage in die Abendroutine ein. Ich muss dem Früchtchen abends auf dem Wickeltisch nur über den nackten Bauch streichen, dann lacht es und will ganz offenbar mehr. Hach-Moment: Wenn das Früchtchen mich morgens sieht und sofort grinst. Hach-Moment: Wenn das Früchtchen mich sieht und dann wie wild mit Glucksen und Strampeln beginnt. Hach-Moment: Bauchlage, Köpfchen halten.

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Ich habe ja hier schon angedeutet, dass die Barrierefreiheit hier in Düsseldorf zu wünschen übrig lässt. An Himmelfahrt im Neandertal gewesen und den Rundweg genommen. Nach ein Drittel der Strecke bereut, den Kinderwagen mitgenommen zu haben. Erstens: weil das Früchtchen keinen Bock mehr auf Liegen hatte. Zweitens: wegen der Treppen (Treppen! Im Wald!).

*

Drückende Hitze am Samstag und natürlich nimmt das Früchtchen keine Rücksicht auf die Außentemperatur bei dem Bedürfnis nach Körpernähe.

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Das erste Mal: im Wildpark im Grafenberger Wald gewesen. Sehr angenehm schattig. Allerdings bei Hitze mit außerordentlich wenig Wild. Gab nur ein Wildschwein zu sehen.

Henry

Thees!

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Am 26. August gibt es seine Solo-Platte. Yeah.

Unterwegs

Beim Fleischer. Zwei Stufen. Das Früchtchen wacht auf, als ich dran bin. Es schreit.
Verkäuferin: „Dat hat Hunger!“
Ich beruhige es, aber beim Bezahlen schreit es wieder.
Verkäuferin: „Oder hat die Windel voll!“

*

Auf der Straße, es regnet. Das Früchtchen schläft im Trageding. Worst-case-Szenario: Plötzlich ist mein Schnürsenkel auf.
Mich überholender Mann: „Ihr Schnürsenkel ist auf!“
Ich: „Ich weiß, können Sie mir helfen?“
Doch bevor ich weiter sprechen kann, ist er schon weg.

*

Beim Bäcker: eine Stufe. Bei der Post: zwei Stufen. Beim Friseur: zwei Stufen.

*

To be continued.