Tagebuchbloggen, 29.7.2014

Der Nachtrag zum vorvorherigen Post: Der Planungstermin im Krankenhaus war beruhigender als ich vermutet hatte. Ich würde bestärkt in meiner Entscheidung und lediglich über die Risiken aufgeklärt. Dann noch eine kurze Untersuchung per Ultraschall, fertig. „Kommen Sie wieder, wenn Sie Wehen haben, die Blase springt oder ihre Narbe weh tut.“ Gerne doch.

Kitaferien sind ja schon besser, wenn man auch richtig was machen kann. Heute war es extrem schwül und ich sehnte nur so das eigentlich auch angekündigte reinigende Gewitter herbei. Das blieb aus, stattdessen tröpfelte es am Abend ein bisschen. Aber meinen Rat von wegen bessere Planung und so habe ich ja schon hinterlassen.

Ansonsten lesen Sie meine Tweets. Sind ein paar super Zitate des Sohnes mit dabei. Der sagt derzeit sehr schlaue Dinge. So mit dreieinhalb.

Warum eigentlich das Flow-Magazin?

flow 1

Eine Zeitschrift mit Platz für Kritzeleien? Basteleien? Ideen? Ich spreche nicht von einem Malbuch für Kinder, nein, ich spreche von Flow, dem „Magazin für Achtsamkeit, Positive Psychologie und Selbstgemachtes“. So steht es zumindest auf der Facebookseite

Passend dazu gibt es auch ganz andere Rubriken in dieser Zeitschrift, Rubriken die ich in anderen Frauenzeitschriften nicht finde: mal leicht esoterisch angehaucht „Live mindfully“, mal „Spoil yourself“ und zum Schluss etwas optimistisch „simplify yourself“. Und ja: Flow richtet sich an Frauen, vielleicht an so genannte Latte-Macchiato-Mädchen, wie Spiegel Online schreibt, auch wenn ich mir darunter wenig vorstellen kann.

Für mich passt Flow sehr gut in den seit Jahren andauernden Hype, Dinge wieder mehr selbst zu machen. Kochen, selber Nähen, Häkeln, Stricken, Gartenarbeit, Scrapbooking. Das ist alles nicht neu, aber eben doch in bestimmten Schichten sehr angesagt. Ich selbst schließe mich da gar nicht aus. Es sind kleine Rückzugsräume aus dem Alltag, die man sich da erschafft. Und wenn es nur um das das abendliche Gießen der Blumen auf dem Balkon geht oder kleinen Basteleien während des Tatorts. Portale wie Dawanda oder Etsy profitieren davon, Pinterest dient für einige als Inspiration in Form eines digitalen Fotoalbums und für mich fungiert Flow da als die gedruckte Variante. Flow soll inspirieren, Ruhe geben, zum Nachdenken über das eigene Leben anregen. Work-Life-Balance, das etwas überhypte Wort der Achtsamkeit spielt in diesem Zusammenhang natürlich eine größere Rolle. Eine Prise Träumen und kreatives Austoben eben.

Foto 2

Was Flow so besonders macht, ist die Art der Aufbereitung der Geschichten. Das Layout scheint wenig begrenzt, unterschiedliche Papierqualitäten werden verwendet, Postkarten zum Rausreißen sind mit dabei und auch ein Malbuch in einem Sonderformat gibt es dazu. Man kann es sicherlich auch als mutig bezeichnen, wenn in einem Magazin einfach mal ein paar blanke Seiten dazwischen geschoben werden – Raum für Notizen. (So geschehen in dem derzeit noch im Handel erhältlichen Ferienbuch, das sogar schlappe 12,95 Euro kostet.)

Die Frage, ob man Flow wirklich braucht, lässt sich ganz einfach mit dem Wort „Nein“ beantworten. Trotzdem hat es Charme, weil es so liebevoll gestaltet ist, weil es durchaus ein paar Ideen liefert, über deren Umsetzung man zumindest kurz nachdenkt, aber dann doch aufgrund der fehlenden Zeit scheitert. Man könnte aber. Flow ist das Magazin für den Daskönnteichmalmachen-Moment. Wer das gerne auf Papier hat, sollte Flow ruhig mal kaufen.

Preis: 6,95 Euro. Erhältlich im gut sortierten Fachhandel.

Was mich interessieren würde: Laut Spiegel ist Flow ja recht erfolgreich. Wer hat’s schon mal gekauft und wie gefunden?

Kampf gegen die Schreibblockade, Muddiedition

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Ich entgegne den Kampf gegen die Schreibblockade mit Tagebuchbloggen. Es ist nämlich so: Die vergangenen Wochen seit Beginn des Mutterschutzes rasen nur so davon. Irgendwas ist immer und wenn es nur um ein Spielplatzdate oder einfach nur um eine halbe Stunde „Mama, spielen wir …“ (Bitte die Punkte wahlweise mit Ritter, Ritterburg, Wickie, Wikinger, Indianer, Batman ersetzen) geht. Die Hitze macht das ganze nicht einfacher. Liebe Frauen, die ihr irgendwann Kinder in die Welt setzen wollt: Plant eure Schwangerschaft! Und zwar so, dass der Entbindungstermin nicht in die Sommermonate fällt, es sei denn, ihr plant gleich mit, dass besagter Sommer ein verregneter wird.

Vor gut einem halben Jahr gab es eine ausführliche Diskussion in diversen Blogs zum Thema selbstbestimmte Geburt ausgelöst durch ich glaube, diesen Buchprojekt einer Hebamme. Eine der besten Reaktionen dazu steht hier. Ich finde ihn gut, weil er die Problematik dieser „Selbstbestimmtheit“ ganz gut aufgreift. Zum einen weil er die Frage aufwirft, inwiefern Selbstbestimmtheit möglich ist, wenn man selber zwar im Vorfeld einen Plan hat, dieser sich aber eben nicht unbedingt in die Praxis umsetzen lässt, auch wenn man beispielsweise durch das anwesende Kreißsaal-Personal verunsichert bzw. nicht ausreichend informiert wird.

Ich denke über diese Diskussion gerade noch einmal ausführlicher nach, weil ich nach dem Kaiserschnitt bei der ersten Geburt eigentlich davon ausgegangen war (und dass auch mit Frauenarzt und Hebamme so besprochen hatte), dass nichts dagegen spricht, es diesmal (wie auch beim ersten Mal) wieder auf natürlichem Wege zu versuchen. Mich die routinemäßige Anmeldung in der Klinik und der ausstehende Termin für die Geburtsplanung (Allein der Name schon!) allerdings in meiner ganz eigenen Vorbereitung auf die Geburt durcheinander gebracht hat. Warum muss ich etwas planen, was man doch eigentlich gar nicht planen kann? Wollen die mich von „meinem“ Plan abbringen, um mich in „ihren“ Plan zu pressen und von vornherein die Kohle für den Kaiserschnitt klarzumachen? Und warum mache ich mich eigentlich schon jetzt so verrückt? Fragen, auf die ich hoffentlich morgen ein paar Antworten bekommen werde.

Und noch was aus der Mamablog-Szene: Die „Mamamiez“ hat heute eine neue Aktion gestartet, die „Just vor me Moments“. Auch ich versuche mir in den vergangenen Wochen immer wieder kleine Inseln zu schaffen, in denen ich dann doch den so genannten Mutterschutz ein wenig ernster nehme, was mit dem dreijährigen Sohn an meiner Seite (Kitaferien!) natürlich eher so mittelgut funktioniert. In irgendeinem Mitarbeitercoaching wurden diese Inseln mal „Ich-Zeit“ genannt, also Zeit, die man sich am besten in den Kalender trägt und in der man sich dann eben nur um sich kümmert. Es ist dann doch immer wieder erstaunlich, wie oft man diese kleinen Auszeiten im Alltag vergisst.

Die großartige Christiane Link bloggt jetzt bei Zeit Online: Stufenlos! Ich kann mir keine bessere Autorin zum Thema Barrierefreiheit und Inklusion vorstellen. In ihrem heutigen Beitrag widmet sie sich dem Laufkult.

Vier Jahre später

Seit Ewigkeiten umtreibt mich die Frage, was ich denn nun mit meinem Weblog mache. Nur noch rudimentär erscheinen hier neue Beiträge, das Template ist (immer noch) aus einer alten Zeit und wie ich vorhin mit Schrecken festgestellt habe: Für vier Jahre wurden weder die Spam-Kommentare mal gelöscht noch WordPress geupdatet. Vier Jahre, das entspricht in Internetjahren zweieinhalb Ewigkeiten.

Nun also ein kleiner Anfang: Franziskript.de läuft seit heute Abend in der WP-Version 3.9.1, es gibt zwar kein neues Template, stattdessen aber wenigstens eine rudimentäre mobile Version, das Foto da links habe ich ebenfalls mal ausgetauscht und wenn mich nicht alles täuscht, habe ich auch endlich mal auf sprechende URLs umgestellt. Sprich: Alles, worauf man beruflich so ein bisschen wert legt, gibt es in sehr abgespeckter Version jetzt auch endlich hier. Und wer mir ein schickes responsives Template empfehlen kann, das ähnlich schlicht wie dieses hier ist, ich freue mich über Hinweise.

So und nun hoffe ich, dass ich es auch noch schaffe, hier wieder ein paar Inhalte zu hinterlassen. Die Zeit dafür ist ja mutterschutzbedingt keine schlechte.

Update, 23.7., 22.50 Uhr: Statt zu bloggen habe ich nun, einen Tag später, einfach doch mal ein anderes Theme ausprobiert. Bisher unentdeckte Kinderkrankheiten bitte melden.