Blendle

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Über den Zeit-Relaunch könnte man sich an diesem Medientag sicherlich auch auslassen (Chapeau, Jochen!), viel lieber möchte ich aber etwas zu Blendle schreiben.

Bisher ist Blendle so ein Journalistending. Die Branche träumt seit Jahren davon, dass eine große verlagsübergreifende Plattform für den Einzelartikelverkauf kommen soll – so wie eben iTunes und Co. die Musikindustrie mit ihrem Einzelverkauf durcheinandergewirbelt haben. Stefan Niggemeier hat das sehr schön gestern in der FAS aufgeschrieben (Achtung, kostenpflichtiger Blendle-Link)

(Sowieso, der Kollege Niggemeier. Er hat dann noch einmal in seinem Blog nachgelegt und ich bin sehr überrascht: So euphorisch habe ich Stefan in den vergangenen Jahren selten erlebt.)

Aber eigentlich wollte ich ja über Blendle schreiben.

1. Blendle macht viel richtig. Das Angebot ist reichlich, ich finde mich dort gut zurecht, kann mich durch die Magazine und Zeitungen scannen. Schon mehrfach war ich durch den morgendlichen Newsletter kurz davor, einen Text zu kaufen, weil mich das Thema so interessiert hat. Wenn mir ein Text nicht gefällt, habe ich die Geld-zurück-Garantie, von der ich ehrlicherweise schon sehr viel Gebrauch gemacht habe. Mein Startguthaben ist immer noch nicht aufgebraucht.

2. Apropos, Geld-zurück-Garantie. Macht Blendle in diesem Fall wirklich alles richtig? Theoretisch kann ich mich das gesamte Angebot lesen, ohne auch nur einen Cent auszugeben. Oder setzen die Macher hier auf das immer größer werdende schlechte Gewissen beim Nutzer?

3. Wenn ich sehe, wer bisher bei Blendle aktiv ist, dann sind das sehr viele Journalisten. Meine Twitter-Wolke quasi, das sind ja auch viele Journalisten. Und das ist ja auch ok. Schließlich sind das die Leute, die natürlich viel lesen und deshalb sicherlich auch qualifiziert sind, zu beurteilen, ob man da einen guten oder schlechten Text vorliegen hat. Doch kann ich mit dieser Wolke genug Geschäft machen?

4. Man könnte argumentieren, dass meine Mutter auch nicht diejenige ist, die ihre Musik bei iTunes kauft, dennoch: Die Ü60er (Sorry Mama!) sind sehr sehr viele, lesen auch nicht mehr klassisch, aber ob sie einzeln kaufen? Ich könnte mir vorstellen, dass sich diese Generation bei Blendle nicht unbedingt so gut zurecht findet. Ich könnte mir vorstellen, dass diese Generation abgeschreckt ist, wenn sie beim Klicken bereits einen Text erworben hat. Was sicherlich ganz gut passt: Das Klicken durch die Produkte im eigentlichen Layout.

5. Es gibt ja schon seit Jahren eine Möglichkeit, Texte einzeln zu kaufen: Genios. Ich nutze diese Datenbank nicht nicht wegen der Preise oder einer schlechten Usability. Ich nutze sie nicht, weil ich die meisten Texte nicht besitzen möchte. Songs möchte ich immer und immer wieder hören und habe aus diesem Grund eine Zahlungsbereitschaft. Aber Texte? Lese ich einmal und das war’s. Wofür ich allerdings schon eine Zahlungsbereitschaft habe: Spotify. Zwar kann ich bei Blendle auch ganze Produkte abonnieren, aber eben keinen dauerhaften Zugriff auf alles haben. Wenn Blendle so etwas gelingen sollte, dann bin ich wirklich gespannt.

Was sagt ihr?

Dinge, die ich an diesem Wochenende gelernt habe

Hamburg ist schön. 

Hamburg ist groß. Also vor allem im Vergleich zu Düsseldorf. 

Hamburg ist viel mehr Großstadt als ich in Erinnerung hatte. 

In Hamburg wohnen ganz wunderbare Menschen, die ich viel häufiger sehen sollte. 

In Hamburg kann man sehr gut essen. Zumindest wenn man ins Cafe Paris und ins Trific geht. Mit Menschen, die wunderbar sind. (Siehe oben.)

Ich verweigere mich nicht mehr grundsätzlich roter Beete. 

Es kann ein ganz wunderbar inspirierender Abend werden, wenn man erst die Location wählt und erst dann eine Begleitung findet. 

Virtuelle Bekanntschaften können sehr gut in einem Gespräch bei Wein und Essen abendfüllend vertieft werden. Ihr wisst, was ich meine.

Rissen gehört noch zu Hamburg.

Der Starbucks am Blankeneser S-Bahnhof hat am Wochenende vor neun noch zu. 

Im Medienbüro Hamburg machen sehr kreative Menschen Seminare.

Bei einem Wochenendseminar übers Bloggen können zehn wunderbare Blogideen entstehen, die nun alle auch eine erste technische Plattform haben.

Den Ikea in Altona gibt es wirklich.

Das Frühstück bei McDonalds ist lausig.

Dieser Text hat mich sehr traurig gemacht.

Hamburger schauen sich gerne Kreuzfahrtschiffe an. 

In Hamburg gibt es wirklich viele Radwege. Aber vermutlich hat jede deutsche Stadt mehr Radwege als Düsseldorf.

Ich muss mal wieder nach Hamburg.

12von12 im September

Ein wunderbarer Samstag in Hamburg. Gäbe es einen besseren Anlass, um mal wieder bei #12von12 mitzumachen?

Ausgang #1von12 #12von12

Der Tag startet im Haus Rissen. Dort verbringe ich meine Nächte. Während es auf den Gängen nicht ganz so idyllisch ist, macht die Fassade des Tagungshauses schon was her.

Haus Rissen #2von12 #12von12

Und ja: Ich bin fest davon überzeugt, dass Hamburg mich lieb hat. Denn warum sollte ich sonst auf meinem Weg zum Seminar einer Schildkröte begegnen?

Hamburg #3von12 #12von12

Ich verbringe meinen Tag in der Königstraße 54 mit zehn Frauen und einem Mann. Eine der neun Frauen ist meine Kursleiterin Rita Weinert, die langjährige Chefin des Medienbüros Hamburg, die übrigen Frauen und der Mann haben sich für das Seminar „Der journalistische Blog“ entschieden.

Seminarraum #4von12 #12von12

Mittagspause.

Ausblick in die Mittagspause. #5von12 #12von12

Am Abend raucht nicht nur mein Kopf und ich spaziere noch ein bisschen durch Altona. Es fasziniert mich, dass eine städtische Fußgängerzone mit dem Einzug eines Möbelhauses in ein altes Karstadtgebäude noch einmal erwacht. Zumindest wirkt es so, wenn man gegen sechs dort vorbeiläuft.

Ikea in Altona #6von12 #12von12

Ich streuner durch die Stadt, fahre ein paar Stationen mit der S-Bahn, laufe weiter, lasse mich treiben. Es ist schön, mal wieder in der Stadt zu sein. Ein paar Erinnerungen auffrischen, beschließen, beim nächsten Hamburg-Besuch die Familie dabei zu haben. Machen Sie ein typisches Foto für Hamburg – im Hintergrund kann das geübte Auge sogar die Elbphilharmonie erkennen.

Hamburg #7von12 #12von12

Viel zu früh erreiche ich mein Ziel für den Abend: das Trific. Vor Ewigkeiten schrieb Stephan Paul in einem seiner Blogs (zu faul zum Googeln) über dieses Restaurant. Und als ich am Donnerstag in Anke Gröners Instagram-Stream erneut über den Namen dieses Restaurants stolperte, beschloss ich: Da will ich hin. Und zwar dieses Wochenende.

Rote Beete und Ziegenkäse #8von12 #12von12 #trific #ankegroenergedaechtnisessen

Meine überaus charmante Begleitung: Die Frau, die auch Kixka Nebraska heißt! Und die sich nicht für diese Vorspeise (Rote Beete, Ziegenkäse, Chicoree), aber doch für jenen Hauptgang (Backhendl und Co.) entschied.

Backhendl #trific #9von12 #12von12

Den Nachtisch gingen wir gemeinsam an und teilten die Germknödel mit Pflaume (unvollständig, aber immerhin im Bild) und das Mousse au Chocolat (leider gar kein Bild). Fazit: Geht da alle bitte auch essen, es ist verdammt gut!

Blaue Lichter #12von12 #11von12

Kommen wir dann zum Ende des Tages, und der führte mich entlang der blauen Lichter…

Blaue Lichter #12von12 #11von12

… zurück ins Haus Rissen.

Haus Rissen #12von12

Weitere Teilnehmer von #12von12 im September gibt es hier.