Was ich im Holland-Urlaub vorhabe
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Ich habe am Mittwoch eine Mail geschrieben, in der ich ankündigte, in der nächsten Woche ein wenig Digital Detox betreiben zu wollen und war von mir selbst überrascht. Weil ich dieses Buzzword „Digital Detox“ albern finde, wie ich eben viele der Buzzwords einfach albern finde. Weil ich den Hype um das Abschalten mittlerweile ein wenig albern finde. Weil auch ich das Bedürfnis habe, so lange abzuschalten.
Aber fangen wir mal mit dem Hype an: Es gibt Camps, die einem das Offlinesein mit Smoothies, Yoga und Powerfoods erleichtern sollen, reihenweise Bücher wurden zu dem Thema schon geschrieben, Menschen, die vor den Folgen des Always-On-Seins warnen, touren durch die Talkshows dieser Welt. Unternehmen machen Schlagzeilen, wenn sie E-Mail-Pausen einführen oder Mails einfach löschen, sollte ein Mitarbeiter eine Abwesenheitsnotiz hinterlegt haben. In Frankreich wird damit sogar Politik gemacht: Seit Januar gibt es im Kampf gegen die Rund-um-die-Uhr-Verfügbarkeit im Job sogar ein Gesetz.
Und dann die ständigen Studien, die warnen: Wer direkt vor dem Zu-Bett-gehen noch auf seine digitalen Begleiter starrt, schläft schlechter. Wer sich feste Zeiten für digitale Kommunikation in Form von Mails, Facebook und Co. gibt, ist produktiver. Wer sich nicht ständig mit gephotoshoppten Instagramstars vergleicht, fühlt sich besser.
Muss das alles sein? Warum lässt sich mit dem Thema so viel Buzz erzeugen? Sind wir nicht mehr in der Lage, selbst zu bestimmen, wie viel digitale Kommunikation gut für uns ist? Ist die Angst um die Jobs so groß, zuhause eben nicht noch schnell in die Mails zu schauen, sondern den Feierabend Feierabend sein zu lassen? Sind wir süchtig nach Likes, Kommentaren oder Retweets, so dass wir nur noch am Smartphone hängen? Können wir uns nicht mehr auf einen Tatort konzentrieren, sondern brauchen das Twittergewitter, um die 90 Minuten durchzuhalten? Verfolgen wir mittlerweile lieber das Leben der anderen, als unser eigenes zu leben?
Ich schätze es, erreichbar zu sein, jederzeit und überall digital kommunizieren zu können, aber ich muss auch zugeben, dass ich ein paar der Fragen aus den unterschiedlichsten Gründen nicht verneinen kann (Macht doch bessere Tatorte!). Und auch ich ärgere mich manchmal darüber, einen Abend am Smartphone verdängelt, statt mit der Freundin telefoniert oder in meinem Buch weitergelesen zu haben.
Und deshalb probiere ich das jetzt einfach mal aus. Eine Woche minimalste digitale Kommunikation. Danach erzähl ich euch, wie es war. Und kaufe mir wieder einen analogen Wecker.