Meine Chefin und ich

Ich bin ganz glücklich, gerade mein eigene Chefin zu sein und viele Dinge nur mit mir abstimmen zu müssen. „Lassen wir die Mittagspause heute ausfallen oder lieber nicht?“ – „Och, lass mal durcharbeiten, dann gehst du heute Abend mal nicht mehr an den Rechner.“ – „Na gut.“ Oder: „Willst du diesen Auftrag wirklich machen?“ – „Eigentlich mache ich sowas ja nicht, aber mit diesem Kunden wollte ich schon immer mal arbeiten.“ – „Ok, dann mach ich’s.“ Sehr effektive Abstimmungsrunden sind das mit mir und das kann ich wirklich jedem nur empfehlen.

Das führte dazu, dass mir meine innere Chefin ein paar Inspirationstermine in den Kalender gesetzt hat. Neben all den Deadlines, aber da ich nun mal auf meine Chefin höre, war ich am Dienstag beim Parlamentsgespräch im nordrhein-westfälischen Landtag, um einer Diskussionsrunde über „Medien und Demokratie“ beizuwohnen. Es ging um den Anschlag in Münster, wie die Polizeit kommunizierte und gegen Ende dann doch auch um das große Ganze und wie Medien sich denn so verändern müssten und so weiter. Eine durchaus gute Diskussion, auch wenn ich immer wieder hin und hergerissen. Einerseits war ich da in der Rolle der Zuschauerin, die unterhalten werden wollte. Andererseits die professionelle Beobachterin, die zu verstehen versuchte, wie Dunja Hayjali sich ganz natürlich in den Mittelpunkt der Diskussionsrunde brachte.

Nicht viel unspannender war das Verhalten der Moderatorin Anne Gesthuysen, bekannt aus Funk und Fernsehen, liiert mit Frank Plasberg. Sie überspielte recht charmant, dass mittendrin plötzlich ihr Smartphone klingelte. Leider war ich die letzten 20 Minuten damit beschäftigt zu überlegen, ob sie das Blatt mit ihrem neuen Buchcover wirklich unbewusst geschlagene zehn Minuten dem Publikum präsentierte oder ob es wirklich keinen anderen Zettel im Haushalt gab, um sich die letzten Fragen für ihre Moderation zu notieren.

Inspirationstermin Nummer zwei war #Leandus bei Sipgate mit Michael Rossié, der wahnsinnig unterhaltsam über Kommunikation sprach und dem ich fasziniert dabei zuschaute, wie er innerhalb weniger Sekunden den ganzen Saal für sich eingenommen hatte. Ich habe nicht einmal brauchbare Fotos gemacht.

Punkt 3 in meinem Terminkalender war die Live-Performance von Hazel Brugger und Thomas Spitzer zu ihrer Internetshow, was wahnsinnig unterhaltsam war und ich so auch erfuhr, dass die beiden eine Internetshow haben, die ich nun sicherlich mal schauen werde. Bei der Gelegenheit lernte ich auch noch eine tolle Frau kennen, die meine Begleitung für den Abend war, ein Blinddate quasi. Kann ich auch nur empfehlen, wenn es ums Inspirieren geht. 

Im nächsten Feedbackgespräch mit meiner Chefin werde ich mich für den Input bedanken und da wir ja wirklich gut zusammenarbeiten und flache Hierarchien groß schreiben und eigenständiges Arbeiten feiern, werde ich im nächsten Sprint im Kalender endlich mal feste Blogzeiten blockieren.

Dieser Text ist eine gekürzte Variante eines Textes aus meinem Newsletter, für den du dich hier anmelden kannst.)

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