Ein bisschen pöbeln übers Pöbeln

(Dieser Text war auch Teil meines fast wöchentlichen Newsletters, für den du dich hier anmelden kannst)

Leider würde ich gerne gerade nur herumpöbeln. Das ist ein bisschen schwierig, denn der Hauptgrund für diese Pöbellust ist, dass in meinem digitalen Umfeld gerade gepöbelt wird. Oft natürlich zu recht: Eine Frau wird dafür angegriffen, das ssie WM-Spiele kommentiert. Die einzige Hündin Sky bei Paw Patrol spielt meist nur eine Statistenrolle. Im EU-Rechtsausschuss werden eklatante Eingriffe in das freie Internet vorbereitet. („EU stimmt für Uploadfilter“) Darüber regen sich wiederum zu recht viele Menschen in meiner Internetblase auf, sie schaffen es aber nicht, die Konsequenzen eines so genannten Uploadfilters (Bis auf ein paar Ausnahmen) so zu erklären, dass auch nicht ganz so digitale Menschen sie verstehen. Stattdessen wird davon gesprochen, dass die Meme-Kultur gefährdet sei. Und ob nun wirklich lustige Katzenbilder gerettet werden müssen, da kann ich leider sogar ein bisschen verstehen, dass sich da einige Politiker abwenden und ihr Händchen heben. Nicht zu vergessen: Ein US-Präsident mischt sich mit Tweets nicht nur in die Politik anderer Länder ein, er betreibt an seiner Außengrenze auch noch eine unmenschliche Politik, indem er Kinder von ihren Eltern trennt und in Käfige sperrt. Bonustrack: sich angiftende Politiker, Lügen, die zum einen mit Vehemenz verbreitet und mit der gleichen Vehemenz mit Worten bekämpft werden, allerdings dadurch noch mehr Resonanz bekommen. Du merkst, wir befinden uns in einem sich selbst verstärkenden Teufelskreis und ich möchte mir gar nicht ausmalen, wo das alles hinführt. In nicht ganz so optimistischen Phasen verweise ich auf das, was die Popsängerin Lily Allen gestern twitterte:

Meistens jedoch klicke ich dann erst einmal woanders hin, denn natürlich gibt es auch noch die schönen Seiten in diesem Internet. Da wird Brot gebacken, sich am Kindeswohl ergötzt oder Breitband verlegt. Oh wait.

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