Ein paar Erkenntnisse aus der neuen JIM-Studie
Wie nutzt eigentlich Deutschlands Jugend das Internet? Seit 1998 untersucht der Medienpädagogische Forschungsverbund Südwest (mpfs) den medialen Alltag von Jugendlichen im Alter zwischen 12 und 19 Jahren. Gerade ist die neueste JIM-Studie erschienen. Ich habe mir die Studie mal genauer angeschaut. Die aus meiner Sicht spannendsten Punkte.
Gerät Nummer eins: das Smartphone
In den Haushalten, in denen die Jugendlichen leben, gibt es ein großes Medienangebot: vom Fernseher über Laptop bis hin zum Sprachassistenten – alles ist dabei. Mehr als 95 Prozent der befragten Jugendlichen besitzen ein Smartphone oder Handy. Und zwar egal ob Mädchen oder Jungen. Bei anderen Geräten gibt es deutliche Unterschiede: Jungs haben häufiger eine Spielekonsole oder einen Computer.
Mit welchem Gerät nutzen Jugendliche das Internet? Auch hier ist die Antwort nicht überraschend – 79 Prozent sagen: mit dem Smartphone. Unterschiede gibt es hier zwischen Jungs (71 Prozent) und Mädchen (88 Prozent). Die Rechnung zahlen bei 63 Prozent übrigens die Eltern.
Freunde first, Family more popular
Die JIM-Studie untersucht auch die Freizeitaktivitäten von Jugendlichen – ohne Medien. Auf Platz 1 liegt mit 71 Prozent „Mit Freunden/Leuten treffen“, gefolgt von „Sport“ mit 69 Prozent und „Familienunternehmungen“ mit 38 Prozent. Spannend: der Vergleich der Zahlen von 2008 und 2018. „Mit Freunden/Leuten treffen“ wird unwichtiger (2008: 88 Prozent), „Familienunternehmungen“ werden wichtiger (2008: 22 Prozent).
Jugendliche vertrauen Tagesschau und Tagesthemen
Die ARD wird es freuen: 84 Prozent der befragten Jugendlichen vertrauen dem Nachrichtenformat im Ersten. Nicht minder spannend: Auf Platz zwei liegen regionale Tageszeitungen Print (77 Prozent), obwohl die gar nicht so häufig konsumiert werden. Überraschend: Das Vertrauen von Jugendlichen in Focus Online und Spiegel Online liegt mit 51 und 50 Prozent ziemlich gleichauf.
Büchernutzung seit Jahren konstant
Trotz Digitalisierung und Smartphone-Konsum liegt der Anteil derer, die mehrmals pro Woche ein Buch lesen, seit Jahren recht konstant bei 40 Prozent. Und das auch eher auf Papier und nicht in Form von E-Books.
Wer Musik hört, tut das bei Musik-Streaming-Diensten
Musik ist wichtig – und erstmals stehen Streaming-Dienste bei den regelmäßigen Nutzungsoptionen auf Platz 1 vor „Live bei Radiosendern“ und „Youtube“. 62 Prozent der Befragten hören so Musik. Die Nutzung von MP3, CD, Kassette oder Platte ist hingegen von 37 Prozent im vergangenen Jahr auf 24 Prozent geradezu abgestürzt.
Die Top3 Online-Angebote
Youtube, Whatsapp, Instagram. Keine Veränderungen, keine Überraschungen.
Die Top3 Apps
Bei den Mädchen: Whatsapp, Instagram, Snapchat. Bei den Jungs: Whatsapp, Youtube und Instagram. Es gibt auch noch ein paar Details zur Frage, wie Instagram und Snapchat genutzt werden. Ganz kurz: Die meisten folgen und kommunizieren mit Freunden.
Wichtige Informationsquellen: Google und Youtube
Welche Medien haben eigentlich gute Youtube-Kanäle? Wer Jugendliche erreichen möchte, muss in seiner Strategie auf Youtube setzen. Denn um sich zu informieren, nutzen Jugendliche zu 88 Prozent Suchmaschinen und 60 Prozent schauen Youtube. Nachrichtenportale von Zeitungen suchen nur 22 Prozent der Jugendlichen mehrmals pro Woche auf.
Die komplette Studie findest du als Download hier.
(Dieser Text ist zuerst als Teil meines Newsletters erschienen, den du hier abonnieren kannst.)