Goldene Blogger 2018 – und was das alles mit der Zukunft des Journalismus zu tun hat (weil ich ständig danach gefragt werde)
„Cooles Format und die Leute waren wirklich begeistert von dieser nichtkommerziellen Art des Journalismus.“ Über diesen Satz denke ich jetzt schon ein paar Tage nach. Das Format sind die „Goldenen Blogger“, die Christiane, Daniel, Thomas und ich Ende Januar bereits zum zwölften Mal verliehen haben. Es war wieder einmal großartig, und ich bereue es jedes Jahr wieder, mir den Kalender davor nicht weiträumig geblockt zu haben. Aber wenn ein Jahresauftrag reingeflattert kommt, sagst die Selbstständige selbstverständlich nicht Nein.
Ein paar Tage später interviewte mich der Bayerische Rundfunk für sein Medienmagazin und fragte, ob Blogs der bessere Journalismus seien. Noch so eine Frage, die ein bisschen in eine ähnliche Richtung ging. Natürlich gibt es unterschiedliche Formen von Journalismus, wobei die Einordnung in gut oder schlecht doch eigentlich sehr subjektiv ist und aus meiner Sicht keineswegs pauschal beantwortet werden kann. Aus meiner Sicht gibt es Journalismus und es gibt keinen Journalismus. Es nervt mich seit Jahren, wenn einige Medien davon sprechen, Qualitätsjournalismus zu betreiben.
(Unsere diesjährigen Sponsoren:
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Doch es gibt ein paar Dinge, die sind an dieser Form zu Publizieren ziemlich gut: Demut gegenüber den Lesern. Diskussionen auf Augenhöhe. Während der Veranstaltung interviewte ich Natalie Grams, die sich auf Twitter engagiert mit Ihren Kritikerin auseinandersetzt, obwohl der Hass, wie sie sagte, überwiegt. Ich freute ich, dass Robin Alexander auf meine Frage, warum er so engagiert auf Twitter unterwegs sei, doppeldeutig antwortete, dass sie bei der Welt alles machen, „um unser Zeug an den Mann zu kriegen“.
Und ich war sehr stolz auf die Akademie und die online Abstimmenden, dass am Ende Jasmin Schreiber für ihr digitales Engagement in der Sterbebegleitung zur Bloggerin des Jahres gewählt wurde. Aus meiner Sicht, weil sie in jedem ihrer Texte berührt, und gleichzeitig aufklärt, dass es manchmal fast unheimlich ist. Die Unternehmensberaterin und Digitalexpertin Anja Hartmann schreibt auf „Bucketrides“, dass wir mit den Goldenen Bloggern die „Tugenden des digitalen Lebens“ zeigen. Was mich sehr rührt, aber lies bitte selbst diesen großartigen und inspirierenden Text.
Und natürlich: In vielen der nominierten und prämierten Blogs dieses und der vergangenen Jahre treffen Leidenschaft für ein Thema, Engagement, die große Offenheit zur Diskussion und der Wille zum Netzwerken aufeinander. Dabei entstehen sogar Geschäftsmodelle in Nischen, in denen Medienunternehmen kein Geschäft vermuten würden. Weil mit Authentizität, Community und Nische eben doch ziemlich viel geht.
Zum Thema: Niemanlab
(Dieser Text war Teil meines Newsletters, den du hier abonnieren kannst)
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Alle Preisträger der Goldenen Blogger 2018 im Überblick
Blogger*in des Jahres (Akademie- & Online-Voting)
Jasmin Schreiber / Sterben Üben
Newcomer*in des Jahres (Online-Voting)
Not Just Down
Bester Blogtext des Jahres (Online-Voting)
DieJuraMama: „Raus aus meinem Uterus. Der § 219a und seine Freunde.“
Blogger*in ohne Blog (Saal-Voting)
Milena Glimbovski
Blocker*in des Jahres (Saal-Voting)
Bundeswehr
Bestes Food- & Weinblog des Jahres (Akademie-Voting)
Ye Olde Kitchen
Bestes Tagebuchblog des Jahres (Akademie-Voting)
Russische Provinz und Frau Nessy
Bestes Sportblog des Jahres (Akademie-Voting)
120 Minuten
Bestes Nachhaltigkeitsblog des Jahres (Akademie-Voting)
Wasteland Rebel
Bestes Themen- & Nischenblog des Jahres (Akademie-Voting)
Augen geradeaus
Bestes Heimatblog des Jahres (Akademie-Voting)
Hofhuhn
Bester Podcast des Jahres (Online-Voting)
Gästeliste Geisterbahn
Bester Instagram-Account des Jahres (Online-Voting)
News-WG
Bester Twitter-Account des Jahres (Online-Voting)
Natalie Grams
Bester Hashtag des Jahres (Saal-Voting)
#wirsindmehr
Beste Social-Media-Präsenz einer Celebrity (Akademie-Voting)
Barbaradio (Regiocast) und Jan-Josef Liefers und Dieter Bohlen
Markenbotschafter*in des Jahres (Online-Voting)
VreniFrost
Sonderpreis für das Lebenswerk
Robert Basic