Liest du noch oder guckst du schon? Die spannendsten Erkenntnisse aus den ARD/ZDF-Massenkommunikation Trends
Welche Medien nutzen die Deutschen? Wann nutzen sie welche Medien? Und was heißt das eigentlich für die Anbieter von Medien? Das wird mittlerweile jährlich in einer repräsentativen Studie mit dem Namen „Massenkommunikation Trends“ mit Hilfe von telefonischen Befragungen untersucht und netterweise auch veröffentlicht. Zehn spannende Ergebnisse.
Erstens: Sieben Stunden nutzen die Menschen in Deutschland Medieninhalte. In der Altersgruppe bis 30 sind es lediglich sechs Stunden. 3 Stunden davon gehen jeweils für Video und Audio drauf, für Texte rund 1 Stunde. Spannend an der Textnutzung und vor dem Hintergrund, dass es immer heißt, die Jungen würden nicht lesen: Die Textnutzung liegt im Vergleich zur Gesamtbevölkerung bei den 14- bis 29-Jährigen leicht höher.
Zweitens: Bei der Videonutzung dominiert in der Gesamtbevölkerung noch die klassische Nutzung, sprich: Fernsehsendungen schauen, wenn sie ausgestrahlt werden. Betrachtet man die Nutzung der 14- bis 29 Jährigen, liegen lineare Nutzung und Streamingangebote gleichauf.
Drittens: Audio-Medieninhalte werden in allen Altersgruppen noch auf dem klassischen Radio-Weg konsumiert, wobei das Hören von Musik im Internet bei den 14- bis 29-Jährigen verbreitet ist, aber noch nicht ganz an das klassische Radiohören heranragt. Spannend: Die Nutzung von Podcast spielt in allen Altersgruppen eine eher untergeordnete Rolle.
Viertens: Redaktionell erstellte Textinhalte werden pro Tag im Schnitt von jedem Zweiten konsumiert – und verändert sich kaum, wenn man nur die 14- bis 29-Jährigen betrachtet. 24 Prozent nutzen dafür Artikel und Berichte in Tageszeitungen und Zeitschriften, 20 Prozent in digitaler Form. Betrachtet man die 14- bis 29-Jährigen ist der Trend hin zum digitalen ziemlich klar: Sie Nur 5 Prozent nutzen Tageszeitungen und Zeitschriften, dafür 32 Prozent Artikel und Berichte in digitaler Form.
Fünftens: Und Bücher? 12 Prozent nutzen diese täglich. E-Books allerdings nur zwei Prozent. Mit Haptik geht also doch noch was.
Sechstens: Betrachtet man die Mediennutzung im Tagesverlauf, dann liegt die Hauptnutzungszeit in den Abendstunden, wo Video dominierend sind.
Siebtens: Audio hat seinen Peak am Morgen – zwischen 7.45 Uhr und 9.30 Uhr werden Reichweiten von rund 40 Prozent erzielt – und flacht bis 18 Uhr immer weiter ab.
Achtens: Texte werden relativ konstant über den Tag genutzt, wenn auch auf deutlich geringerem Niveau mit minimalen Peaks morgens und am Abend.
Neuntens: Welche Text-Inhalte lesen die Deutschen um 22 Uhr am liebsten? Richtig: das gute alte Buch. Ausgedruckt auf Papier.
Zehntens: Soll ich mich da immer anpassen und diese Trends noch befeuern? Diese Frage wurde mir letztens in einem Seminar gestellt. Meine Antwort: Es ist einfacher, sich an den Kunden anzupassen, als darauf zu hoffen, dass der Kunde sich anpasst. Denn er wird Gründe haben, warum er sich so verhält.
[…] gelesen wird. Natürlich hat sich das in den vergangenen Jahren verändert – zum einen wird digital weniger gelesen, zum anderen haben neue Geräte Einfluss ausgeübt. Spannend ist allerdings: In den vergangenen 23 […]