Liest du noch oder scannst du schon?

Alle paar Jahre wird untersucht, wie im digitalen Raum gelesen wird. Natürlich hat sich das in den vergangenen Jahren verändert – zum einen wird digital weniger gelesen, zum anderen haben neue Geräte Einfluss ausgeübt. Spannend ist allerdings: In den vergangenen 23 Jahren, seit dem wir digital lesen, haben sich unsere Gewohnheiten kaum verändert: Immer noch scannen wir Texte eher, als das wir sie wirklich intensiv lesen. Zu diesem Schluss kommt die Nielsen Norman Group, die das in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder untersucht hat im neuesten Report „How people read online„. Natürlich hat sich die Art des Scannens verändert, aber grundsätzlich tun wir dies eben immer noch. Und damit du nicht den kompletten Text lesen bzw. scannen musst, gibt’s hier schön zugespitzt die wichtigsten Erkenntnisse:

Erstens: Menschen lieben Gewohnheiten und wollen online nicht das Gefühl haben, Zeit zu verschwenden. Tipp: Bereite Inhalte so auf, dass der Lesende nicht bemerkt, dass er Zeit verschwendet. Achte auf Kriterien wie Relevanz, Spannung und vermeide Rumgeschwafel.

Zweitens: Strukturiere deine Inhalte mit Zwischenüberschriften, um Inhalte in konsumierbare Häppchen zu teilen. Gleichzeitig unterstützen sie den Lesenden beim Scannen – , er kann so schneller die Aspekte im Text findet, die ihn interessieren. (Mir hilft dabei auch immer das Prinzip des F-Schemas im Kopf zu haben, das ebenfalls immer noch seine Gültigkeit hat, trotz mobilem Shift.)

Drittens: Strukturiere Texte so, dass die wichtigsten Informationen jeweils zu Beginn von neuen Abschnitten kommen UND/ODER in Sonderelementen wie beispielsweise Aufzählungen oder Fettungen. Augen können gelenkt werden, auch beim Scannen.

Viertens: Einfache, klare Sprache, wenig Verschachtelungen.

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