Wie die Corona-Pandemie die Verlagswelt verändert

90 Prozent der Verlagsmanager sagen, dass sich die Digitalisierung beschleunigen wird

Wie verändert die Corona-Pandemie den Journalismus bzw. die Verlagswelt? Das ist die Frage, die eine VDZ-KPMG-Studie untersucht hat. Das Ergebnis: Die meisten erwarten einen deutlichen Umsatzrückgang, der sich vor allem durch das weggebrochene Veranstaltungsgeschäft, dem Einbruch im Werbegeschäft und dem Rückgang im Vertrieb von Printprodukten erklären lässt. Problem: Das sind bei vielen Verlagen die großen Umsatzträger und deshalb tut vielen Verlagen die derzeitige Krise auch so weh.

Und wie wurde bisher reagiert? 66 Prozent der befragten Medienhäuser haben die verstärkte Digitalisierung bereits eingeleitet, weitere 15 Prozent planen damit immerhin in den nächsten sechs Monaten; 61 Prozent haben staatliche Hilfen beantragt, 46 Prozent setzen auf Rationalisierung, 37 Prozent kürzen ihre Investitionen. Immerhin: Nur knapp 20 Prozent kürzen oder planen Kürzungen im Bereich Weiterbildung.

Und welche Folgen wird die Corona-Pandemie auf die Branche haben? Der Digitalisierungsprozess wird sich stark beschleunigen – davon sind 90 Prozent der befragten Verlage überzeugt. Eine ähnlich hohe Zustimmung gibt es dazu, dass viele Häuser ihr Portfolio bereinigen und ihre Prozesse und Strukturen neu gestalten werden. Einige Häuser scheinen nicht mehr an die eigene Zukunft zu glauben: 81 Prozent der befragten Verlage glauben, dass die Zahl der Verlage abnehmen wird.

Und was ist das Fazit? Die Corona-Pandemie legt auch in der Verlagsbranche schonungslos die Baustellen offen, die in den vergangenen Jahren versäumt wurden: Digitalisierung, veraltete Strukturen und Prozesse, die u.a. zu einer mangelnden Innovationskraft führen. Man kann nur hoffen, dass nun nicht an den falschen Stellen gespart wird, sondern endlich alles gegeben wird, um digitale und mobile Angebote zu schaffen, die den Kundenbedürfnissen gerecht werden.

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