Tiktok, Neues Lernen und Arbeiten, Podcasts und Fokussierung auf noch mehr Digital

Ich hoffe, dass du gut ins neue Jahr gestartet bist. Was wird uns ins 2021 beschäftigen? Jedes Jahr mache ich mir dazu ein paar Gedanken. Das Jahr 2020 war in vielen Dingen sicherlich so nicht vorhersehbar. Manches aber schon: Über Purpose wurde gesprochen, die Bedeutung von Diversität immerhin diskutiert und in neuen Studien belegt, Linkedin, Instagram und Tiktok waren die Kanäle des Jahres. Was kommt also 2021? Zehn Punkte, die im weiten Sinne was mit Medien und Kommunikation zu tun haben.

Neues Arbeiten | Ich glaube nicht daran, dass die meisten von uns nach dieser Pandemie, wann immer das auch sein wird, wieder jeden Tag ins Büro fahren werden oder für Meetings mal eben durch Deutschland jetten. Vieles von dem, was derzeit selbstverständlich ist, wird bleiben. Aber einiges wird eben auch wieder zurück kommen. Denn wie wertvoll zufällige Begegnungen, persönlicher Austausch, aber auch der informelle gemeinsame Kaffee in der Küche sein können, das wissen wir jetzt noch viel besser. Weil sie nicht mehr selbstverständlich sind.

Neues Lernen | Schon jetzt boomt das digitale Lernen – jederzeit und überall kann ich mich digital weiterbilden. Ich hoffe, dass auch Lehrende in den nächsten Monaten in der Lage sind sind, auf diese Art und Weise mit ihren Schülerinnen und Schülern in Kontakt zu bleiben und ihnen Wissen zu vermitteln. Und in der Erwachsenenbildung? Ich glaube, dass die Scheu vor digitalen Seminaren und Workshops weiter abnehmen wird. Wenn Begegnungen wieder leichter möglich sind, werden diese sicherlich wieder in Präsenz stattfinden. Die Hürde für digital begleitete Trainings on the jobs könnte allerdings deutlich niedriger geworden sein.

Diversität | Ich lasse das Thema „Diversität“ auf der Agenda, denn ich gehe fest davon aus, dass wir auch hier einen Schritt weiter kommen werden. Weil wir es müssen. In allen Bereichen fehlt es an unterschiedlichen Sichtweisen – ja, auch in 2021 wäre es schon ein Gewinn, Geschlechterdiversität zu erreichen. Das gilt vor allem auch für die Medienbranche. Der Kollege Thomas Baekdal hat dazu einen ganzen, sehr lesenswerten Newsletter geschrieben.

How | In 2020 wurde viel über „Purpose“ diskutiert und da war ziemlich viel Buzzword-Bingo dabei. Dafür werden wir 2021 keine Kapazitäten haben. Denn am Ende muss umgesetzt werden. Keine große Reden schwingen, sondern umsetzen, Prozesse definieren, Best Practises entwickeln – darauf wird es 2021 ankommen.

Polarisierung | Die Polarisierung der Gesellschaft wird weiter zunehmen – sicherlich auch durch die Corona-Pandemie befeuert und das wird sich auch auf Kommunikationsformen jedweder Art auswirken. Dabei spielen die Medien leider eine nicht unerhebliche Rolle – im Kampf um Aufmerksamkeit und Umsätze.

Fragmentierung der Medienmarken | Anfang 2020 hatte ich vorhergesagt, dass die Fragmentierung der vierten Gewalt fortschreiten wird. Gleichzeitig haben wir gesehen, dass gerade in Krisenzeiten auch die klassischen Medien eine wichtige Informationsquelle sein können. Nur leider hat hier nicht überall auch das Geschäftsmodell profitiert. Entlassungen, Effizienzprogramme und Co. werden dafür sorgen, dass die Fragmentierung sich verstetigen wird. Mit zweierlei Effekten: Es werden neue Medienmarken entstehen – spezialisierter, mit einer größeren Fokussierung auf Nischen. Und wir werden sehen, dass es auch hierzulande weitere journalistische Personenmarken geben wird, die ihr eigenes Ding aufziehen. Wer es versäumt, dabei eine Community aufzubauen und diese auch zu pflegen, wird keine Chance haben.

Newsletter | Kann man das 2021 noch als Trend bezeichnen? Wenn ich meine letzten Seminare zu diesem Thema Revue passieren lasse: ja. Noch immer haben vor allem viele Medienmarken und Journalisten nicht erkannt, welche Kraft Newsletter entwickeln können. Und damit meine ich nicht die „Listletters“, in denen einfach nur wild irgendwelche Links verschickt werden. Im Lokalen aber auch für Fachmarken sind Newsletter sehr geeignet: Sie können vielseitig eingesetzt und automatisiert werden, um Säulen für digitale Erlösströme aufzubauen.

Podcasts | Bleibt Trend. Ich empfehle hierzu den Text von Philipp Westermeyer beim Medieninsider.

Socialmedia | Linkedin, Tiktok und Instagram – das sind die Namen der Plattformen, die 2020 zu den Gewinnern zählen werden, habe ich 2020 geschrieben. Würde ich auch für 2021 so sehen und ergänzen: Messenger. Ich gehe fest davon aus, dass sie im Wahlkampf 2021 eine größere Rolle spielen werden als dem einen oder anderen lieb ist.

Digital first | Auch wenn es wie ein Nobrainer klingt: Ende 2021 wird sich kaum einer NICHT mit digitalen Strategien auseinander gesetzt haben. Schon gar nicht in Sachen Kommunikation. Scott Galloway, der Prognosepapst, spricht schon eine Weile von dieser Streuung – denn zusätzlich durch den Pandemie-Effekt ist es noch schwieriger geworden, Menschen auf EINEM Weg zu erreichen – es ist noch notwendiger geworden, verschiedene Wege zu gehen, um seine Zielgruppen zu erreichen. 

Und bei mir: Ein paar Dinge bleiben, wie sie sind: Ich werde meine Kunden in ihrer Digitalstrategie beraten, coachen und unterstützen, ich werde weiter meinen Newsletter schreiben (Hier abonnieren!) und auch wieder öfter hier im Blog und die Goldenen Blogger (Gerade ist die Nominierungsphase gestartet). Ich werde meine Akademie auf- und mein Team ausbauen. Um dann noch ein paar andere Dinge umzusetzen, über die ich zu gegebener Zeit auch hier berichten werde.

Und was meinst du? Was kommt bei dir in 2021?

(Dieser Text war auch Teil meines wöchentlichen Newsletters. Hier kannst du ihn abonnieren.)

Eine Antwort zu “Tiktok, Neues Lernen und Arbeiten, Podcasts und Fokussierung auf noch mehr Digital”

  1. […] Kurzer Rückblick auf das, was ich für 2021 vorhergesagt habe? Digitales Lernen war eines der Themen von 2021, das Thema Diversität war omnipräsent und ging durchaus auch über das reine Frauenzählen hinaus. Glücklicherweise hat sich in Politik, aber auch Wirtschaft ein bisschen was getan – zumindest die DAX-Vorstände sehen ja jetzt ein wenig „bunter“ aus. In Sachen Polarisierung hab ich leider ebenfalls recht gehabt und wenn wir sehen, wie selbstverständlich eine große Zahl an Unternehmen mittlerweile auf den unterschiedlichsten Kanälen kommunizieren, um ihre Zielgruppen zu erreichen, dann lag ich auch da ganz gut. Bei den Social-Media-Kanälen gehörten Linkedin, Tiktok und Instagram zu den großen Gewinnern, Telegram hat die Gemüter in Deutschland erhitzt. Aber: Über Purpose wurde viel geredet, aber die von mir erhofften Impulse, die über das Buzzword-Bingo hinausgegangen sind, ja, da wäre noch einiges gegangen. […]