Wie digital ist Deutschland oder wer nutzt eigentlich noch ein Fax-Gerät?
Quelle: D21-Digital-Index 2020 / 2021
Wie digital ist Deutschland? Diese Frage untersucht einmal im Jahr die Initiative D21 mit Hilfe des Digital-Index und in diesem Jahr ist das besonders spannend, weil das Corona-Jahr in vielen Bereichen einen Digitalisierungsschub mitgebracht haben sollte. Viele arbeiten viel digitaler als vorher, wir könnten die Zeit dafür genutzt haben, uns mehr digitale Kompetenzen zugelegt zu haben und eigentlich sollte auch viel digitaler gelernt werden (hust). Und wie sieht es in der Realität aus? Ich habe mir den Report mal durchgelesen, nicht nur für dich, sondern auch, weil ich es wichtig finde, sich immer wieder vor Augen zu führen, wie digital wir wirklich sind, welche Kompetenzen wir haben und wo es hakt, um gute digitale Produkte zu schaffen – einfach zu bedienende Apps, geringe Hürden beim digitalen Bezahlen, aber auch gut konzipierte Facebook-, Twitteraccounts oder Newsletter. Hier die für mich spannendsten Punkte.
1. Wer im Internet unterwegs ist, wird auch mobil online sein, denn die mobile Internetnutzung nähert sich dem Niveau der allgemeinen Internetnutzung. Immer noch nutzen mehr Männer als Frauen das Internet. Je höher die formale Bildung, desto geringer ist der Unterschied zwischen Frauen und Männern. Spannend finde ich auch den Blick auf die typische Offliner*in: 69 Jahre alt, zu 69 Prozent niedrig gebildet und zu 63 Prozent weiblich.
2. Was machen die Deutschen im Internet? Instant-Messengerdienste sind die beliebteste Anwendung gefolgt von Online-Shopping, Dienstleistungen online bestellen oder buchen, Online bezahlen und Office-Programme. Erst auf Platz 6 folgen Streamingdienste.
3. 78 Prozent der Deutschen nutzen soziale Medien. Die beliebtesten Netzwerke sind Whatsapp (nutzen 72 Prozent), Youtube (48 Prozent), Facebook (46 Prozent), Instagram (25 Prozent), Twitter (9 Prozent), Snapchat (8 Prozent), Pinterest (7 Prozent), Xing (6 Prozent) und Linkedin sowie Tiktok (je 4 Prozent).
4. Keine Frage: Viele haben im vergangenen Jahr neue Kompetenzen erlernt – und das vor allem informell. Das heißt durch Eigeninitiative, hauptsächlich aber durch Ausprobieren und Austausch mit anderen.
5. Die Deutschen sind dem Internet gegenüber offen eingestellt: 74 Prozent sagen, dass man ohne Grundkenntnisse der Digitalisierung heutzutage kaum noch Chancen auf dem Arbeitsmarkt habe. Immerhin 56 Prozent glauben, dass sie persönlich insgesamt von der Digitalisierung profitieren. Und 51 Prozent sagen, dass sie daran interessiert sind, ihr Wissen im Bereich Computer, Internet und digitale Themen auszubauen. Spannend auch: Nur 26 Prozent sagen, dass sie in Zukunft öfter bewusst offline sein möchten.
Zum Schluss noch ein Funfact aus der Studie: Zum ersten Mal wurde auch abgefragt, wer ein Fax-Gerät nutze und immerhin: Es erreicht mit 20 Prozent eine höhere Nutzungsquote als das einfache Handy.
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