Kommt jetzt der Abschied von der Öffnungsrate?
Seitdem Apple in der vergangenen Woche auf der Entwicklerkonferenz WWDC genauer darauf eingegangen ist, was sich in Sachen Privacy-Einstellungen verändern wird, wird an vielen Stellen diskutiert, was das denn für die Zukunft des Newsletters bedeutet. Nicht mitbekommen? Dann hier die Schnellfassung: Mit dem Update des Betriebssystems auf iOS 15 wird Apple Mail seine*n Nutzer*innen die Auswahl geben: „protect mail activity“ oder „don’t protect mail activity“. Sprich: Sollen persönliche Daten in Form von Pixeln weitergegeben werden oder eben nicht. Und da die meisten dort mit hoher Wahrscheinlichkeit auf die erste Option klicken werden, könnten viele Newsletter-Versender schon bald noch weniger über ihre Abonnent*innen wissen. Zum Beispiel, ob ihre Newsletter gelesen bzw. geöffnet wurden. Zumindest wenn sie einen hohen Anteil von Apple-Mail-Nutzer haben.
Ich schreibe das so, weil die so genannte Öffnungsrate ja schon jetzt zwar eine sehr beliebte Metrik ist, um den Erfolg von Newsletter zu messen. Auch wenn sie bereits jetzt über eine begrenzte Aussagekraft verfügt. Denn schon jetzt verhindern einige Mail-Clients das Laden des Pixels, mit dessen Hilfe sich die Öffnungsrate berechnen lässt. Insbesondere dann, wenn du Newsletter verschickst, die sich vor allem an Menschen in Unternehmen richten: Firewalls und andere Sicherheitseinstellungen verhindern häufig das Laden von Bildern und Pixeln. Was also tun?
Tipp Nummer 1: Nicht verrückt machen lassen. Ein Blick in die Statistik hilft schon mal, um zu verstehen, wie viele Abonnent*innen denn überhaupt Apples Mail-Client verwenden.
Tipp Nummer 2: Noch bessere Betreffzeilen. Denn: Wer eine gute Betreffzeile wählt, erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass der Newsletter auch gelesen wird. Wie man das gut hinbekommt, ist übrigens Teil des Seminars am 9. Juli.
Tipp Nummer 3: Benötigst du für deinen beispielsweise werbefinanzierten Newsletter einen Nachweis für deinen engagierten Verteilerkreis, dann überleg doch mal, wie man dies noch nachweisen könnte. Wie wäre es mit Reply-Quoten? Einem qualitativen Fragebogen? Helfen kann sicherlich auch die gute alte Klickrate.
Und am Ende bleibt dann natürlich auch noch die Option, sich ein anderes Geschäftsmodell zu suchen.
(Dieser Text erschien zuerst in meinem Newsletter. Hier kannst du ihn abonnieren.)