Wer würde sein Kind ‚Luna‘ nennen?

Kino-Nachtrag

Nicht dass Marlboro jemals gute Werbung im Kino gebracht hat, aber das, was man da heute sehen konnte, war so dermaßen schlecht. Irgendwie aufgehippter Kram, schnelle Schnitte, seltsame Überblendungen und dann doch nur diese beschissenen Cowboys mit Kippe auf dem Pferd. Ts.

FILM: Kammerflimmern

Ich kann mir nicht helfen, aber ich mache es immer wieder. Immer wieder gehe ich in diese deutschen Filme, weil ich hoffe, dass irgendwann mal wieder einer dabei ist, der gut ist.
‚Kammerflimmern‘ erzählt die Geschichte von Paul (Matthias Schweighöfer), der in recht jungen Jahren bei einem Autounfall seine Eltern verliert. Jahre später arbeitet er als Rettungssanitäter in Köln und scheint davon besessen zu sein, Menschen zu helfen. Irgendwann trifft er auf die schwangere November (Jessica Schwarz), die ihn an die Frau erinnert, die ihn immer am Ende seiner Alpträume anlächelt und die Arme entgegenstreckt.
Noch immer kann ich mich nicht entscheiden, ob dieser Film nun ein gelungener ist oder nicht. Gut waren die Schauspieler, es gab den einen oder anderen witzigen Dialog (Er nimmt sie von hinten und fasst ihr an den Bauch: ‚Ich glaub, die Kleine mag mich‘ – Sie: ‚Ich glaub, dass ist mein erster Dreier.‘), aber irgendwas fehlte. Ein gutes Ende, vielleicht, ein bisschen mehr Handlung und ein bisschen weniger Surreales – ich weiß es nicht. Aber überzeugt hat mich ‚Kammerflimmern‘ (wieder einmal) nicht.

FILM: Vom Suchen und Finden der Liebe

Was für ein Scheiß-Film. Man fragt sich, was die Herren Dietl und Süßkind denn da zu sich genommen haben, als sie die irre Idee hatten, einen Film über die Liebe zu machen?

Da war einmal ein Mimi Nachtigall (allein dieser Name), der sich unsterblich in eine kleine Gesangsstudentin verliebt. mit ihr in den kommenden sieben Jahren ihrer ach-so-unsterblichen Liebe groß raus bringen will. Und als seine Liebste unter dem Namen Venus Morgenstern Erfolge feiert, ist’s mit der Liebe auch schon vorbei. Der gute Mimi ist darüber dann aber doch sehr traurig und irgendwann so verzweifelt, dass er sich auf einer griechischen Insel umbringt, mit Alkohol und Schlaftabletten. Tja, bis dahin ging der Film sogar einigermaßen. Doch dann passiert das Unfassbare: Heino Ferch steigt als vielgeschlechtiges Wesen mit Titten vom Himmel und holt ihn zu sich. Doch auch als toter Mann kann Mimi seine Liebste nicht vergessen. Sie ihn aber auch nicht und als sie entdeckt, dass sie ihn immer noch so sehr liebt, dass sie ihm auf die griechische Insel folgt, erfährt sie, dass er sich umgebracht hat. Die Arme ist verzweifelt, folgt ihm ins Reich der Toten, um ihn zurückzuholen. Klappt aber nicht, weil sich die beiden doch wieder in die Haare bekommen. Wie gesagt, das mit den aufgewärmten Lieben klappt halt nicht.
Ganz schlimm, dieser Film. Und irgendwie entlarvt dieser Film auch noch die schöne Alexandra Maria Lara, die anscheinend auch nur einen Blick drauf hat: Diese großen Augen, die ganz furchtbar leidend gucken. Passte bei ‚Der Untergang‘ genauso wie bei diesem Klamauk.

Wort des Tages

Runzelrabatt

(wofür bahnfahrten alles gut sein können.)

Erinnerungen

Vor fast einem Jahr entschied ich mich dafür. Er freute sich darüber: ‚Dann können wir ja nächstes Jahr zu dir kommen und Karneval feiern.‘
Jetzt ist er bei der Reha und bereitet sich auf seine Chemotherapie vor.

David Foster Wallace: Schrecklich amüsant, aber in Zukunft ohne mich

‚Was mich überraschte, war lediglich, dass der seekranke Mensch tatsächlich grün anläuft, obwohl es eher ein gespenstisches Grün ist, ein blässliches, hässliches Krötenschlucker-Grün, welches dem seekranken Menschen insbesondere in Kombination mit großer Abendgarderobe leicht etwas Leichenhaftes verleiht.‘
Das müsst ihr alle lesen. Alle.

Call me Spießer!

Heute morgen schleppte ich mich regelrecht ins Büro. Denn als der Radiowecker heute anging, wurde ich schon mit einem freudigen ‚Helau‘ des Moderatoren begrüßt (eine kollegin erklärte mir gerade noch einmal, wo ich ‚alaaf‘ und wo ‚helau‘ sagen darf). Schnell die Off-Taste gesucht, damit nicht gleich noch diese seltsamen Lieder ertönen, nein, nicht in dieser Wohnung. Schnell unter die heiße lauwarme Dusche, angekleidet und ab ins Büro. Doch auch dort war kein Entkommen. Zwei Matrosen kreuzten meinen Weg, die schöne Bäckerin hatte plötzlich blaue Glitzerhaare, die andere war zur Nonne mutiert und ich lief immer nur noch schneller. Beerdigte unterwegs und nebenbei die Pläne, mich heute abend unter Menschen zu wagen und auch nur morgen abend am Karneval teilzunehmen. Das muss reichen. (glücklicherweise hatte ich ja schon vor einigen tagen beschlossen, am samstag die stadt zu verlassen.)

Baby-Shopping

‚Tja, wo geht man da hin?‘, fragte ich mich heute, weil ich mir selbst den Auftrag gegeben habe, ein schönes Geschenk für die gerade gewordenen Eltern und das Erstgeborene zu besorgen. Ja, da war ich schnell überfordert: Ich, 27, bisher jeden Kontakt mit Baby-Fachgeschäften gemieden, ab und zu tickt die Uhr ein wenig lauter, aber immer noch die Gewissheit, dass es schon noch ein paar Jahre dauern kann, bis die Nachwuchsplanung aktiv angegangen wird. Also auf in die Düsseldorfer Innenstadt, irgendein Fachladen wird mir schon über den Weg laufen, irgendwie müssen die Eltern ja an ihre Ausstattung kommen. Dort angekommen ging dann eigentlich alles ganz schnell. Kein ewiges Rumgesuche, ich stieg aus der Straßenbahn und entdeckte relativ schnell ein solches Etablissement, das ich bisher schlichtweg übersehen hatte. Ich betrat die Wunderwelt für Kinder. Oh oh, schnell erwischte ich mich dabei, mit glänzenden Augen vor süßen Schuhen zu stehen, bestaunte x-verschiedene Fläschchen, Schnuller, Lätzchen, Bademäntel und wunderte mich, dass der Mann an der Kasse anscheinend den ganzen Laden leerkaufen wollte: Nuckelflaschen, mehrere Strampler, Nuckel, Unterhemden ließ er von der Mutter Verkäuferin als Geschenk verpacken. ‚Für das Mädchen lieber das rote oder das lilafarbene Lätzchen?‘, fragte sie, lila sollte es sein. Wenig später entschied auch ich mich für die Präsente und zwang mich beim Weg aus dem Geschäft strikt geradeaus zu gucken. Soll ja noch ein paar Jahre dauern, bis der Nachwuchs angegangen wird.

Übrigens

Ich zwinge hier keinen, mitzulesen. Wer meine Ergüsse nicht mag, der kann die Seite einfach wegklicken. Das ist gar kein Problem. Mir gefällt manchmal auch nicht, was ich so geschrieben habe. Wichtig ist nur, dass es mir im Moment des Onlinestellens gefallen hat. Dennoch muss es wohl mal gesagt werden: Ich hab aber wirklich keine Lust darauf, von Euch beschimpft zu werden. Vielen Dank.