Digitales Quartett, der ESC und Facebooks Instant Articles

Wir haben es endlich wieder getan. Christiane Link, Thomas Knüwer und ich haben einfach mal wieder ins Internet geredet. Diesmal zu den Themen: ESC (Christiane ist gerade vor Ort!) und Facebook. Am Schluss plaudert Thomas noch ein wenig über seine neue Uhr und seine noch innigere Beziehung zu Richard Gutjahr. Ich würde sagen: Es lohnt sich, mal reinzuschauen.

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Neun Monate zu viert

Was sich alles in den vergangenen Monaten getan hat. Du kleiner Mann robbst durch die ganze Wohnung. Manchmal krabbelst du auch schon, aber noch findest du es praktischer, dich auf den Unterarmen fortzubewegen. Du hast fast immer gute Laune. Freust dich, wenn du ein Familienmitglied siehst. Und ist gerade mal keiner im Raum, robbst du halt dahin. Du hast eine große Vorliebe für Papier. Ob Kartons, Briefumschläge, Bücher, du findest immer einen Schnipsel, der für dich erreichbar ist. Du liebst Taschentuchpackungen, besonders das rote Klebeding. 

Dein großer Bruder bringt dich am liebsten zum Lachen. Meist mit dem größten Quatsch. Er ist aber auch super darin, dich zu beruhigen, wenn du mal wieder sehr unzufrieden bist. Zum Beispiel im Auto oder wenn ich dich mal auf den Boden setzen muss, weil ich beide Hände brauche. Er singt dann meist das Lied vom grünen Frosch und dann lachst du wieder. (Meistens.)

Ab morgen gehst du nun so richtig offiziell zur Tagesmutter, die du nun mit einem Lächeln begrüßt. Und ich arbeite wieder.

Danke für diese wunderbaren neun Monate. Mit dir. Mit euch. 

#12von12 im Mai

Nachdem ich im April zwar alle Fotos gemacht aber nicht ins Blog gestellt habe, nun also im Mai ein waschechter Beitrag zu der schönen Aktion #12von12 (mehr Infos).

Und so war er, der 12. Mai. Der kleine Sohn ist zuhause, trotzdem erledige ich gleich morgens meine Fitnessaufgaben. So lange das noch geht.

Ein Drittel geschafft. #90tagechallenge #12von12

Dann Kind einpacken und ab zum Kinderarzt.

Beine hoch und Mütze im Mund. #12von12

Wieder zuhause schnell die Dreitagesration Mittagsbrei ansetzen: Kartoffeln, Süßkartoffeln, Möhren, Hühnerbrust.

Mittagsbrei. #12von12

Da das eigene Mittagessen noch warten muss, noch schnell den Eiweißshake vom morgen nachholen. Leider vergessen: Ingwer.

Apfel-Quark-Shake. #eiweißundso #12von12

Der große Sohn will aus der Kita abgeholt werden. Also los.

Nachmittagsabholrunde. #12von12

Obwohl auf dem Spielplatz jede Menge Kinder herumturnten, gab es diesen Moment, in dem kein Kind auf der Schaukel war. Verrückt.

Stillleben #12von12

Die Nilgänse haben Nachwuchs. Und während im vergangenen Jahr keine der jungen Gänse überlebte, fragt nicht warum, ich weiß es nicht, sind sie diesmal noch immer echt viele.

Gänsehaufen. #12von12

Warten auf Anschluss.

Dino #12von12

Das Kind will dann doch mal zu Bett gehen. Allerdings nur in Mamas Arm. Macht wohl viel durch derzeit: Bronchitis, durch die gesamte Wohnung robben, kurz vor Krabbeln.

Einschlafhilfe #12von12

Ich unterstütze den Mann beim Fußballgucken.

Fußball. #12von12

Leider zahlt sich die Unterstützung nicht aus.

Grummeliger Fan. #12von12

Bei der abendlichen Twitterrunde nochmal ordentlich aufgeregt. Scheiß Vorurteile.

Und zum Abschluss des Tages: bei Twitter aufregen. Gute Nacht. #12von12

Tag 25. Der Kampf für meinen Körper

„Ich öffne ich und lasse dich in mein Leben, ich werde mich nicht mehr der Schwerkraft ergeben“ (Tocotronic, 2015)

Die Jungs von Tocotronic haben es einfach drauf, denn diese Zeile aus dem Lied „Ich öffne mich“ aus dem aktuellen Album passt perfekt zu diesem Text: Ich erzähle mal, was gerade mit mir und meinem Körper passiert. Seit dreieinhalb Wochen kämpfe ich nämlich etwas gezielter gegen die Schwerkraft. Das Problem ist schnell umrissen: Schwangerschaft, Stillzeit – die oben zitierte Schwerkraft hat ein paar Spuren hinterlassen.

Und damit ist jetzt Schluss. Das Rezept: Training mit dem eigenen Körpergewicht. Ich habe mir vorgenommen, das 90-Tage-Programm von Mark Lauren zu wuppen. Das Programm – oder die so genannte Challenge – umfasst: Sport, Ernährung, bewusstes Leben.

Warum ich darüber jetzt schon schreibe: Es macht mit mir Dinge, von denen ich nicht gedacht hätte, dass das mal passieren würde: Und damit meine ich nicht den Muskelkater, unter dem ich durchaus immer noch nach bestimmten Tagen leide. Nein falsch: den ich gerne ertrage. Weil es mir insgesamt so gut damit geht. Ich spüre (wieder) Muskeln, mir wird auch von außenstehenden Personen eine andere Haltung nachgesagt, ich bin positiver, ja manchmal sogar fast euphorisch. Ich habe viel mehr Energie.

Mich verblüfft das. Denn ich hätte niemals gedacht, dass so ein 0815-Sportprogramm aus einem Buch zu mir passen würde. Und die meisten der Ernährungstipps kennt man auch: weniger Kohlenhydrate, Gemüse, Gemüse, Gemüse, Eiweiß, kein Alkohol, viel Wasser. Natürlich gelingt mir das nicht immer, besonders der ausreichende Schlaf, aber eben doch immer öfter.

Heute ist der 25. Tag von insgesamt 90 Tagen, meine Muskeln schmerzen nach einem anstrengenden Training am gestrigen Tag. Ab Montag wird es anstrengender: Ab dann wird viermal die Woche trainiert. Und in der Woche drauf beginne ich wieder zu arbeiten. Dann gilt folgender Eso-Spruch (Oh Gott, ich bin sogar empfänglich für Eso-Sprüche!) umso mehr:

time

Der Bullshit von der multimedialen Aufbereitung

Der Journalistensprech bringt immer wieder grausige Wortschöpfungen und seltsame Sätze hervor. Einer, der sich in den vergangenen Jahren durchgesetzt hat, ist der hier: „Ich hab das Thema multimedial aufbereitet“. Ich bin ein großer Verfechter des Internets und predige seit Jahren, dass das Internet uns (endlich) die Möglichkeit gibt, Geschichten so zu erzählen, wie man sie am besten erzählt – als Text, Video, Grafik, Fotostory, Audio – alles möglich, während alle anderen Kanäle hinter dem digitalen zurückstecken müssen. Text geht im TV nun mal nicht so super, genauso wenig wie Video auf Papier.

Die Schlussfolgerung einiger Journalisten: eine Geschichte mit all diesen Möglichkeiten zu erzählen. Kann man machen, keine Frage. Kann sinnvoll sein. Das Problem: Seit einiger Zeit werden nun ständig Multimedia-Storys fürs Internet produziert. Texte, mit Musik hinterlegt, Bilder flackern und lenken vom Text ab, Videos werden auseinandergestückelt, weil ja wahlweise gescrollt oder geklickt werden soll. Stolz spricht man dann davon, ein Thema multimedial aufbereitet zu haben. Und zwar nicht, weil es sinnvoll gewesen ist, sondern: weil es ging.

Das ist natürlich großer Quatsch und das hätte man auch viel kürzer sagen können. Ich habe mal multimedial aufbereitet, was ich von multimedialer Aufbereitung halte:

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(Danke an Julius Tröger .)

Warum sind Frauen so?

Auf dem Spielplatz: Fiese Blicke, weil Kevin der kleinen Marlene das Förmchen geklaut hat. Weil Thorsten Saft statt Wasser bekommt. Böse Sprüche, weil ihre Kleopatra dem armen Tristan ein paar Wassertropfen auf die Hose gespritzt hat – Außentemperatur 25 Grad.

In der Spielgruppe: Schlimme Besserwissereien, wie den ein Kind am besten an Beikost heranzuführen ist (Bloß keinen Brei! Bloß kein Fingerfood! Stillen mindestens zwei Jahre!). Spöttische Kommentare, warum denn Marvin immer noch nicht krabbelt, sondern lieber faul in der Gegend herumliegt. Angebereien, was für tolle neue Worte ihre kleine Sophie denn nun schon wieder sagen kann.

Im Job: Abfällige Kommentare über Teilzeitmütter oder Frauen, die kurzfristig in die Kita müssen, um das kranke Kind einzusammeln. Unsichtbare Wände, Abstellgleise usw. Nicht nur von Männern aufgebaut, sondern eben auch von Frauen.

Und auf jeden Fall ist natürlich die Frau Schuld daran, wenn der Mann plötzlich im Urlaub stirbt. Besonders wenn der Mann Dave Goldberg und die Frau Sheryl Sandberg heißt. (Nein, offenbar kein Selbstmord, sondern Zusammenbruch bei Sport, sagt die New York Times.)

(Und ja, ich weiß, dass es nicht immer so ist.)