Samstagslektüre

Warum hat mich eigentlich keiner in New York daran erinnert, dass morgen Bayern-Wahl ist? Deshalb gerade bei Starbucks (Mango-Passionfruit-Frappucino – yeah!) erstmal die Süddeutsche (Printausgabe) durchgearbeitet.

Meine Empfehlungen:
– Wirtschaft, Reportseite: Nikolaus Piper darüber, wie gefeuerte Manager in New York die Finanzkrise erleben, zum Beispiel „das beste draus machen“
– Magazin: „Fashion Quiek“ von Rebecca Casati
– Magazin: Dieser Text über jüdische Delis in New York (Mannmannmann, wusste gar nicht, wie viele Texte es ständig über New York gibt.)
– Magazin: Alexander Gorkow spricht mit Betty Midler über „America“ (Bitte unbedingt den Teil über Sarah Palin und Hockey-Mum-Diskussion lesen)

Buch: Philip Roth – Indignation


Marcus Messner scheint alles richtig zu machen. In der Schule holt er die besten Noten, er spielt im Baseball-Team, geht mit den tollsten Mädchen der Schule aus und bevor er aufs College wechselt, arbeitet er ein Jahr lang bei seinem Vater in der koscheren Fleischerei. Sein Wechsel aufs College soll der Schritt in die Unabhängigkeit werden, doch sein Vater scheint nicht so recht loslassen zu wollen. Die ewige Kontrolle seines besorgten Vaters bringt ihn soweit, dass er das College wechselt – weit weg von der Familie.

Der 19-jährige Marcus ist vom Ehrgeiz zerfressen. Unter der Woche studiert er, am Wochenende verdient er sich ein paar Dollar dazu, um dem Vater nicht noch mehr auf der Tasche zu liegen. Da kann er einen Mitbewohner, der nachts lieber Platten hört und fürs Theaterspielen seine Verse aufbetet, nicht gebrauchen. Auch mit seinem zweiten Raumnachbarn überwirft er sich (Dieser nennt seine Flamme Olivia unglücklichweise „Cunt“, weil diese die Dame am College ist, die die besten Blowjobs gibt), so dass er schließlich in das am wenigsten beliebte Zimmer auf dem am wenigsten beliebten Gang zieht. Allein.

Ohne zu viel zu verraten: Philip Roth erzählt die Geschichte eines Studenten, der glaubte, alles richtig gemacht zu haben. Das viele Studieren, die Enthaltsamkeit – es hat nichts genützt. Denn Marcus Messner ist tot. Wie er stirbt, wird auf den letzten Seiten verraten.

Ich mag die Art, wie Philip Roth seine Geschichten erzählt.

Buch: Sven Regener – Der kleine Bruder

Mit diesem Buch beendet Sven Regener die Trilogie über Frank Lehmann, den Barkeeper aus Kreuzberg, der mit einem fingierten Selbstmordversuch seine Zeit beim Bund beendete und von Bremen nach Berlin zieht. Sein Bruder hatte von Berlin geschwärmt, ihm angeboten, dass er immer vorbeikommen könnte, also fährt er mit seinem Kumpel Wolli in die Hauptstadt. Dort begibt er sich auf die Suche nach seinem Bruder, der hier nicht Manni, sondern Freddie heißt. Diese Suche wird zur Erkundung von Kreuzberg.

Drei Bücher hat Regener jetzt also über Frank Lehmann geschrieben und ich hätte auf dieses letzte wirklich verzichten können. Seltsame Dialoge, der Zug durch die Kreuzberger Kneipen, seine Freunde, all das hatten wir bereits im ersten Teil. Das war nicht mehr überraschend, lustig oder interessant. Trotzdem hab ich’s zuende gelesen, weil ich wissen wollte, wo Freddiemanni denn nun war.

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Mich fasziniert, wie sehr Medien (die Times, das Forbes-Gebäude, genau wie die anderen Zentralen der großen Verlage) diese Stadt prägen. Ein interessantes Detail: Beim „Forbes“-Magazin werden Print- und Online-Ausgabe in verschiedenen Gebäuden „produziert“.

Ansonsten ist der Zeitungskrieg im vollen Gange. Zum einen in Sachen Auflage. Die „New York Times“ kostet gerade mal 1,50 Dollar. Die „New York Post“ gab es heute an jeder Ecke umsonst verteilt (gestern übrigens die „Daily News“). Zum anderen in Sachen Wahlkampf. Die „New York Post“ trommelt seit Tagen für John McCain und Sarah Palin („Hot Sarah„), in der „NYT“ schimpft diesmal Paul Krugman auf die McCain-Kampagne. Schon nach wenigen Tagen nervt mich diese Vorhersehbarkeit. Lesen die Leute wirklich diese ganzen Leitartikel und Kolumnen? Muss man ja eigentlich nicht, schließlich weiß ich doch schon beim Kauf der Zeitung, dass ich beim Lesen der „NYT“ wohl nicht unbedingt einen Pro-McCain-Text finden werde.


Und weil ich heute das erste Mal bereit war, die „NYT“ mal so richtig durchzuarbeiten, habe ich auch heute erst mitbekommen, dass es Lehman Brothers, wieder so ein Traditionsbankhaus, ziemlich schlecht geht. Da läuft man durch die Wall Street und weiß gar nicht, was da gerade los ist. Seltsam. Und beruhigend, dass der „NYT“ auch der den Postbank-Deal eine längere Geschichte wert war.


Ich bin ja auch seit Jahren ein großer Fan von theonion.com. Und was war das für eine Freude, am Mittwoch das erste Mal die Print-Ausgabe in den Händen zu halten. Es gibt sie an einigen Straßenecken – ebenfalls umsonst. Und es sind die kleinen Details, die so viel Freude machen (siehe auch das Foto). „American Voices“ – legendär (find ich leider gerade online nicht), die Rätselseite auf der letzten Seite heißt dann auch endlich „Funny Pages“. Aufmacher der Ausgabe ist übrigens diese hier:
Struggling Air Force One To Begin Selling Passenger Tickets„.


Zum Glück hab ich ja Urlaub. Deshalb will ich natürlich nicht verheimlichen, dass mich auch zwei Nachrichten aus „Old Europe“ nicht ganz kalt gelassen haben: Olaf Kling verlässt die Lindenstraße. Und um es im Turi-Style zu sagen: Unklar bleibt, ob die Schildkröte mit den zwei Köpfen Schuld daran trägt.

Vier am Montag

Die wichtigsten Olympia-Orte in Lego nachgebaut.

Business Week über den geschäftlichen Erfolg der Springer-Blätter: „Where Newspapers are thriving“ (via)

Sieht nach einem vielversprechenden Projekt aus: „Daily Beast„. (via SZ Print)

Regionale Verbreitung von Social-Networks in Deutschland. Spannend.

Der Shell-Shock!

(Nein, nicht das, was ihr gleich wieder denkt. Viel süßer!)

shellshock-1.jpg

(link)

Gary Lineker

Meine aktuelle Lieblingsgeschichte aus der Dailymail lässt mich nicht los. Sie ist schon vom Wochenende, doch immer wieder muss ich auf dieses Foto starren: „The crisp that looks like Gary Lineker“

gary1.jpg„.

You Schweins!

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In England ist gerade noch schlimmeres Sommerloch als bei uns (Quallen-Alarm! Flaggen-Alarm! Bin-Laden-Alarm! Hitler-Alarm!). Warum? Darum!

Die neue Titanic

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Und wer erklärt mir diesmal den Witz?

Abrechnung mit Düsseldorf

Und für die Internet-Heinis, die keine Zeitung mehr lesen: Im SZ-Magazin hat Tobias Kniebe hat das „Prinzip Düsseldorf“ erklärt.

Weiß der Himmel, warum, aber Düsseldorf ist ein Stadt gewordener Kalauer.