Und ja, ich weigere mich, bereits morgen zu klären, wann man mich denn am Freitag vom Bahnhof abholen soll.

Lieben.

Eine Bahnfahrt, die ist …

„Wir haben leider einen Oberleitungsschaden. Deshalb verzögert sich unsere Weiterfahrt um 45 Minuten.“ Als ich das hörte, wusste ich, dass die kommende Stunde die schlimmste des Tages, nein, der Woche werden würde. Denn nachdem mich seit Frankfurt sowieso schon ein widerlicher Duft aus Schweiß und Erfrischungstuch („Ich bin schon ganz nassgeschwitzt“ sagte der Stinkende zu seiner Begleitung. Kann man Erfrischungstücher mit diesem widerlichen Tosca-4711-Gestank nicht endlich mal vom Markt nehmen?) umgab, die neu zusammengwürfelte Tischsitzgruppe sich gerade lautstark anfreundete und die Kinder aus den umliegenden Wagen sich bereits rund um meinen Sitzplatz zum Fangenspielen versammelten, konnte es nur noch schlimmer werden. Ja, die Sitzgruppe freundete sich weiter an. Nach 15 Minuten opferte sich einer von ihnen und besorgte eine Lage Wein aus dem Bistro, woraufhin der Schlimmste von ihnen sogleich begann, von einem ganz hervorragenden Weingut zu erzählen, nein zu brüllen. Anders kann man das nicht nennen.

„Meine Damen und Herren, wir fahren jetzt noch einmal nach Frankfurt zurück, um dann über Darmstadt nach Mannheim zu fahren. Es gab einen Oberleitungsschaden.“ Der Weingut-Mann hatte jetzt sein Metier gefunden. „Schatz, wie heißt noch einmal dieser Marsch, wo es vor und zurück geht?“, plärrte er in sein Telefon, während er sich den zweiten und auch den dritten Knopf seines Hemds aufknöpfte. Brusthaare, Möchtegern-Testosteron. Vergiss es.

„Wegen des Oberleitungsschaden werden wir Mannheim jetzt erst in einer Stunde erreichen. Wir kommen herum und verteilen Gutscheine. Am Service Point können sie diese dann einlösen.“ „Service Point? Können die das denn nicht auf deutsch sagen?“ Fuck, jetzt hatte er ein Thema gefunden. Es folgten Sätze wie „In England kennen die das Wort Handy für Handy gar nicht, die sagen Mobile“ (Wow, welch Erkenntnis), „Eigentlich will ich mit dem Ding ja nur telefonieren“ (genau und höchstens ein bisschen angeben), „MP3, das ist doch so Boomboom-Musik“ (genau und USB ist Hiphop), „Englische Küche ist ja ungenießbar“ (Boah, halt’s Maul), „Am Flughafen gab’s nur Mashed Potatoes mit Sausages, Mashed Potatoes, das sind so zusammengepamte Kartoffeln“ (Baby, schon mal was von Kartoffelbrei gehört?) und „Ich hab ja zwei Kinder“ (die Armen).

„Leider können wir jetzt keine weiteren Gutscheine mehr ausgeben. Wer keinen bekommen hat, sollte sich am Service Point melden.“

(Und dann war da noch die ausgefallende Klimaanlage im Bistro (nicht getestet) und die Kniffel spielenden Mädels schräg hinter mir. Gutschein: 20 Prozent des Fahrpreises. Na, herzlichen Glückwunsch.)

Den Spiegel nur noch selektiv lesen. Durchblättern nach Lieblingsautoren.

Eben gesehen (2)

Einträge aus dem Gästebuch von Jürgen Fliege können wirklich lustig sein. Ich hätte wirklich nicht gedacht, dass man beide Themen so wunderbar in einem Eintrag unterbringen könnte.

Der Wurm in meinen Ohren

Wenn ihr wüsstet, mit welch beschissenem Ohrwurm ich mich seit der Mittagspause rumplagen muss. Leider kann ich den Namen der Band hier nicht hinschreiben, weil ich zum einen keine Lust habe, als Trittbrettfahrer (der Hype ist ja auch eigentlich schon durch, zumindest sollte er es sein) oder klickgeile Tussi (4000 Klicks? Die will ich auch haben!) bezeichnet zu werden. Zum anderen befindet sich hier gerade eh zuviel Trash. Ich muss schließlich an meinem Image arbeiten.

Deshalb nur Auszüge:

(…)
und wenn ich nicht mehr kann denk ich daran
Irgendwann laufen wir zusamm
durch den PIIIIEPPIEEEEP Dann wird alles gut

Drama um Rudi Carrell

„Das neue Blatt“ munkelt in seiner aktuellen Ausgabe, dass Rudi Carrell schwer krank ist und hat dafür wirklich grausige Bilder von ihm und seiner 34-jährigen Frau ausgegraben. Wenn ich er wäre, würde ich mich niemals neben dieser sonnenbankgebräunten Frau fotografieren lassen. Da kann man ja nur scheiße aussehen.

Lesetipp:

Die Weltwoche über die US-Medien nach dem Hurrikan.

(via)

Es tut mir so leid, was passiert ist. Die Postkarte, die ich im Briefkasten fand, verkraftete ich noch gut. Mitten im Juristen-, BWL-, Werbergetümmel hatte er allerdings eine andere Wirkung. Dabei habe ich mich doch eigentlich unters Volk gemischt, um abzuschalten.
(missing you)

Eben gedacht (3)

Ich bin gespannt, ob ich jemals einen Abend auf der Ratinger Straße erleben werde, ohne dass ich auf Juristen treffe.