Ich war ja am Freitag beim „NIG Rock“ und habe der Band meines herzallerliebsten Bruders gelauscht. Und weil ihr natürlich nicht wisst, wie gut die Jungs sind, hier die Fotos (Und sogar ein Song als Video. Sound ist leider sehr beschissen. Wer wissen will, wie die wirklich klingen, sollte ihre Myspace-Seite angucken.)
Wie sehr Dinge fehlen, die man einmal gemacht hat und dann halt eine ganze Weile gar nicht, also nicht mit Absicht, sondern eher so nebenbei, weil es einfach so kommt, mit dem Alltag, den Gewohnheiten, die sich ändern. Wie sehr einem Dinge fehlen, merkt man erst, wenn man sie wieder tut. Ich habe am Donnerstag wieder angefangen, den Ohrensessel zu hören und weil ich das wirklich eine Weile nicht mehr gemacht habe, hörte ich während der acht (nein, sieben, in der ersten Stunde hab ich ja den neuen Distelmeyer angehört) Stunden Autofahrt, was die Jungs von Herbst 2008 bis Januar 2009 so erzählt haben. Zu hören, dass da noch einer „Immer nie am Meer“ geguckt hat, oder die Konsequenz, mit der Kay Otto zu Weihnachten Western empfiehlt. Oder wie sie sich im Podcast zu „Eureka“ auch wirklich knappe 20 Minuten mit der Serie beschäftigen und dann im Anschluss noch all die anderen wichtigen Fragen klären, die aber mit der Serie nix zu tun haben. Einer meiner Lieblingspodcasts: der zu P.T. Anderson. Nicht weil auch mich „Magnolia“ verzaubert hat, sondern weil die drei so viele tolle Worte zu diesen Filmen finden, die so treffend sind und es schaffen, dass ich mich wirklich an all das wieder erinnere und am liebsten rechts ran fahren mag, um ganz schnell den Film noch einmal zu schauen.
Aufgehört, also diesmal weil die Fahrt zu Ende war, habe ich mitten im Magdeburg-Podcast, kurz nachdem Ben und Bernd „Wall:E“ zu einem der Lieblingsfilme des Jahres 2008 gekürt haben.
To do: „Boogie Nights“ gucken, und „Miller’s Crossing“, und „Burn after Reading“ und so. Und dann noch über „Into the Wild“ schreiben, den ich eben geschaut habe. Auch wegen Eddie Vedder, also das Schreiben.
Ich fahre wirklich gerne Auto. Und ich fahre wirklich gerne lange Strecken im Auto. Eine meiner Lieblingsstrecken ist die Fahrt nach Bederkesa. Durchs Ruhrgebiet, dann Münster, Osnabrück, Raststätte Dammer Berge, Bremen und dann endlich die A27. Wenn ich durch Bremen durch bin und in meiner Lieblingskurve (linke Spur!) auf die A27 fahre, weiß ich: Jetzt isses wirklich nicht mehr weit. Besonders weil man kurz nach Bremen-Nord meistens die Autobahn mehr oder weniger für sich alleine hat.
Diesmal war das nicht wirklich so. Baustelle, einspurig, puh. War aber gar nicht so schlimm, weil ich wirklich eine der besten Autofahrten seit langem hatte. Erst, weil das Betteln beim geschätzten Kulturredakteur (Er sollte an dieser Stelle anonym bleiben!) doch endlich Früchte trug und er mir die Distelmeyer-CD in die Hand drückte. Auf dem Parkplatz, bei laufenden Motor, Übergabe um kurz vor sieben. Tolle Platte, so kraftvoll, aufwühlend, so, äh, zum Rasen animierend. Ich musste sie wirklich ausmachen, weil ich immer wieder die Geschwindigkeit vergaß und jedes Mal erschrak, weil der Tacho um die 160 anzeigte.
Ich schaltete um. Zum Ohrensessel. Hatte ich lange nicht mehr gehört und mir schon vor einigen Tagen vorgenommen, mal wieder reinzuhören. Und dann verbrachte ich doch tatsächlich die restliche Fahrt mit Bernd, Kay und Ben. Und den Coen-Brüdern und James Bond. Mehr als zwei Stunden ging es nur um die Coen-Brüder und irgendwie verwandte Themen. Und mit Bond bin ich noch nicht ganz fertig, weil ich bei Minute 42 schon angekommen war und keine Lust hatte, noch länger im Auto sitzen zu bleiben. Die Zeiten, dass Podcasts eher so um eine halbe Stunde lang sind, scheinen definitiv vorbei zu sein. Ok, vielleicht gibt es die Zeiten ja wieder, weil die Folgen ja noch aus dem Herbst vergangenen Jahres sind. Bin gespannt, ob ich das jemals wieder aufholen werde.
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Der Text geistert zwar schon eine Weile durchs Netz, ich habe ihn jedoch erst gestern gelesen. Für die Zeit hat Marlene Sorensen aufgeschrieben, wie sie ihre Kündigung erlebt hat. Sie war eine derjenigen, die bei „Vanity Fair“ gearbeitet haben und mit dem Einstellen der Zeitschrift ihren Job verloren haben.
Ich kenne ein paar Leute, die in den letzten Monaten gekündigt worden sind, weil ihre Zeitschrift eingestellt wurde. Doch nicht nur deshalb lohnt es sich, den Text zu lesen. Denn sie beschreibt sehr gut, wie es ist, wenn plötzlich all das, was das bisherige Leben geprägt hat, wegfällt. Obwohl man sehr gut in seinem Job war.
Mein Leben hatte nicht nur aus Arbeit bestanden. Aber wie viel sie mir bedeutet hatte, merkte ich, als ich keine mehr hatte. Ich berechnete Lebensabschnitte nicht nach Lieben, Orten oder Reisen, sondern nach Jobs. Es gab kaum etwas Besseres als eine gute Geschichte, das Gehalt am Ende des Monats war ein schöner Bonus. Die langen Arbeitszeiten, der Stress? Für mich die Bestätigung, dass ich in meinem Job gut war. Dass ich ihn ernst nahm.
Für die „Sendung mit dem Internet“ habe ich gemeinsam mit Daniel Fiene in den vergangenen Wochen die Bundestagsparteien auf ihre Netztauglichkeit untersucht. Also die Parteiprogramme durchwühlt und geschaut, was darin zu den Themen Netzsperren, Datenschutz, Urheberrecht und so weiter geschrieben steht. Zudem haben wir mit Politikern aller Bundestagsparteien Parteien gesprochen. Philipp Mißfelder (CDU), Malte Spitz (Grüne), Hans-Joachim Otto (FDP), Hubertus Heil (SPD), sogar mit Jens Seipenbusch von der Piratenpartei. Und Halina Wawzyniak (Linke). Das ist in dreierlei Hinsicht doof. Erstens: die Sendung, in dem es um letztere Partei geht, gibt es erst morgen. Zweitens: Das Interview haben wir bereits am vergangenen Montag aufgezeichnet, die Linke hatte also eine Woche lang Zeit, sich intern mal ein bisschen abzusprechen. Drittens: Es ist nicht so, dass wir unkommunikativ sind. Daniel und ich sind ganz gut über alle möglichen digitalen Wege erreichbar und wer sich nicht ganz so doof anstellt, kann uns sogar telefonisch erreichen, um mal kurz nachzufragen, ob es noch einen fünften Teil gibt.
Dies ist natürlich nicht geschehen. Stattdessen beklagt sich die Linke in ihrem Blog über neue Fälle der „Medienmanipulation“, weil wir die Linke angeblich ignorieren.
Es gibt Parteien, die muss man nicht verstehen. Oder um es mit Daniel zu sagen:
Es gibt Parteien, da weiß die Linke nicht, was die rechte Hand tut.
Ich mag ja Filme, in denen Maximilian Brückner mitspielt. Und deshalb hab ich jetzt auch diesen hier gesehen, in dem er einen Callcenter-Mitarbeiter spielt, der eigentlich irgendwas mit Fernsehen machen will. Der Job im Callcenter ist ein Übergangsjob, so wie ihn auch Marie Bremer hat. Sie hat einen kleinen Sohn und sucht eigentlich einen Job als Architektin. Ich glaube, dass der Film sehr gut darstellt, wie es so ist, das Arbeiten in einem Callcenter. Der Druck, die Monotonie, die Kaffeepausen.
Einer, der zuletzt in Callcentern recherchierte, um die Missstände der Branche aufzudecken, spielt ebenfalls mit. Sie reden über die Quote, den Quotendruck.
Und als das Gespräch beendet ist, macht er sich Notizen: Günter Wallraff.
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