Neulich bekam ich eine Mail von meinem ehemaligen Volleyball-Trainer. Damals in der Schulzeit habe ich nämlich mal Volleyball gespielt, sogar so richtig, also mit am Wochenende gemeinsam zu irgendwelchen Punktspielen fahren. Wir waren nicht sonderlich gut, aber wir hatten Spaß.
Nun rief mich mein ehemaliger Volleyball-Trainer aber nicht an, weil er mich überreden wollte, wieder Volleyball zu spielen. Er fragte mich, ob ich nicht Lust hätte, bei einem Schulprojekt mitzuwirken. Schüler in den letzten beiden Schuljahren sollen einen Ansprechpartner für Berufsfragen bekommen. Das ganze nennt sich irgendwie „Tandemprojekt“. In der Beschreibung steht, dass ich als „Ehemalige“ der Schule im Rahmen des Tandemprojekts „die Möglichkeit habe, Erfahrungen aus Lehre, Studium, Beruf und Privatleben an kommende Generationen von Absolventen weiterzugeben“. Wer mich kennt, weiß, dass ich ein wahnsinnig extrovertierter Mensch bin und natürlich gar nicht anders kann, als dabei mitzumachen, um endlich einmal meine Erfahrungen weiterzugeben.
Ok, Spaß beiseite. Ich habe eine Weile gezögert, ob ich das will, das kann und ob man sich von meinem Lebenslauf irgendetwas abgucken kann. Volleyballspielen geschmissen, Journalistin geworden. Kann man das kommenden Generationen wirklich empfehlen?
Nach einer Woche habe ich zugesagt. Aus mehreren Gründen. Nicht, weil ich glaube, dass jeder den Weg gehen sollte, den ich gegangen bin. Mit Tipps zu den derzeitigen Studiengängen kann ich ohnehin nicht aufwarten. Aber vielleicht kann ich einer jungen Person eine kleine Perspektive eröffnen oder helfen, in den Journalismus reinzukommen. Denn mein allererstes Praktikum habe ich bekommen, weil mein damaliger Lateinlehrer einen Chefredakteur bei einem Berliner Radiosender kannte, der mir dieses erste Praktikum ermöglichte. Und hast du eins gehabt, erhöht das die Chance, ein weiteres zu finden, um Erfahrung zu sammeln. Vielleicht kann ich ja ein bisschen was zurückgeben. Nicht direkt an den Lehrer, sondern eben an die Schule.
Jetzt bin ich gespannt, wer mein Tandempartner sein wird. Bisher weiß ich nur, dass er weiblich ist. Und ich bin gespannt, welche Rolle Volleyball und das Internet im Leben dieser jungen Frau spielt.
(Gibt es eigentlich auch eine Schule, die eine ordentliche Webseite hat?)