Im Amrit in Berlin

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Immer wenn ich in Berlin bin, gehe ich in einem indischen Restaurant essen. Geht nicht anders. Denn hier in Düsseldorf gibt’s meiner Meinung nach kein Lokal, das im entferntesten ein ordentliches Curry kochen kann. Ich weiß das, ich habe ein Jahr in Birmingham gelebt.

In der Zeit, in der ich noch in Berlin lebte, entdeckte ich irgendwann das Amrit auf der Oranienstraße. Und verliebte mich. In das wirklich vorzügliche Essen. Am liebsten mochte ich dort Paneer Jhalfrezi, ein vegetarisches Gericht mit Käse, viel Gemüse und einer wirklich schmackhaften, scharfen Soße. Garnelen kann man da auch gut essen, Fleisch kann ich persönlich nicht empfehlen, weil ich es dort noch nie gegessen habe. Ich mag Fleisch in Currygerichten nicht allzu gerne. Oder ich habe es noch nicht häufig genug probiert. Weil ich lieber Fisch und Gemüse esse.

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Nun erzählten die Gastgeber, dass es seit einiger Zeit auch in Schöneberg ein „Amrit“ gebe. Weshalb wir am Samstagabend eben dieses Lokal in der Winterfeldtstraße aufsuchten. Am Nollendorffplatz. Noch ein Ort, den ich bei meinen Berlin-Besuchen gerne aufsuche, es aber viel zu selten schaffe (Über das Café Berio könnte man auch mal einen längeren Text schreiben). Was schade ist, denn die Gegend dort ist meiner Meinung nach eine der schönsten von Berlin.

Das „Amrit“ ist jetzt dort, wo ich mich 2003 zu meinem Geburtstag mit ein paar Freunden getroffen habe. Das war ganz nett, aber so richtig gerne mochte ich die Location nie. Zu langweilig, zu… keine Ahnung. Ich schreib das nur der Vollständigkeit halber.

Im jetzigen „Amrit“ also ist richtig viel los. Zumindest an einem Samstagabend. Darauf haben sich die Bedienungen eingestellt. Mindestens fünf Jungs wirbeln dort durch die engen Gänge, servieren heiße Platten, Salate, Brote, Getränke und Currys. Die Bestellungen nehmen sie elektronisch auf, so dass wirklich nur wenige Minuten später die Getränke geliefert werden.

Und dann geht alles ganz schnell. Die bestellte Suppe kommt kurz nach den Getränken. Leider ist der Druck, möglichst viele Menschen in kürzester Zeit durch die Restaurantmühle zu schleusen in diesem Lokal so groß, dass die Hauptspeisen kommen, obwohl die Schale Suppe noch halb gefüllt ist. Dazu der Salat aus Tomaten, Gurken, Eisbergsalat und einer Zwiebelmango-Mischung.

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Das Essen war wirklich gut, wenn nur nicht die Hektik gewesen wäre. Die verbreiten zum einen die Kellner. Durch ihr Hinundhergerenne. Andererseits ist aufgrund der Anzahl der im Lokal versammelten Menschen der Geräuschpegel so hoch, dass man sich auch gut in der Wartehalle am Bahnhof Zoo (Bitte drehen Sie die Uhren drei Jahre zurück) befinden könnte.

Weil der Abend erst kurz, das Essen dann doch sehr schnell verzehrt und die Lust, das Lokal zu wechseln, nicht groß genug war (keine Ahnung warum), orderten wir noch ein paar Cocktails. Ein Fehler, wie sich herausstellte. Denn der Gin Tonic, ja, kein Cocktail, sondern ein Longdrink, der auch kein Gin Tonic war, sondern irgendwie anders hieß, war so gemischt, als hätte ich bereits drei intus und würde eh nichts mehr merken. Er war grottig. Lustigerweise ging es nicht nur mir so. Der „Latin Lover“ schmeckte eigentlich nur nach Rum, der Mojito ebenfalls eher ungenießbar. Da hatte es jemand sehr gut mit uns gemeint.

Kommen wir zum Fazit, das wirklich traurig ist. Denn unter diesen Umständen kann ich einen Aufenthalt nicht wirklich empfehlen. Höchstens zur Mittagszeit unter der Woche. Da dürfte es nicht so voll sein.



Amrit

Winterfeldtstraße 40
Geöffnet von 12 bis 1 Uhr täglich

Total wichtige Brillen-Umfrage!

Liebe Webgemeinde,

welche dieser drei Brillen steht mir am besten? Meinungsäußerungen bitte in den Kommentaren oder anonym per Mail :)

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Gibt’s das auch für die Wii?


Put on your red shoes

Ich weiß gar nicht, ob ich als kleines Mädchen irgendwann einmal rote Schuhe hatte. Ich kann mich nur noch an welche in weißer Farbe (Haha!) mit roten Applikationen und schönem Riemchen erinnern. Jetzt bin ich kein kleines Mädchen mehr, aber bereits seit einiger Zeit (Wir können sogar von Jahren reden!) war ich auf der Suche nach roten Schuhen. Mit Riemchen. Und kleinem Absatz.

Das war gar nicht so einfach. Denn entweder gefiel mir die Farbe nicht: zu grell, zu matt, zu lackig, gerne auch einmal zu kunstlederig. Wer wirklich schöne rote Schuhe finden will, hat es nicht leicht.

Dann: Berlin. Der Schuhladen, in dem ich mir bereits dieses wunderschöne Paar leistete. Sie standen nicht direkt in Blickhöhe, waren eher Bückware. Ich nahm sie in die Hand, betrachtete sie von vorne, von der Seite, griff nach dem Absatz. Das Leder: weich. Das Innenleben: weich, gut verarbeitet. Also öffnete ich das Riemchen, zog meine schweren Stiefel aus und zog sie an.

Nun ist es ja mit Damenschuhen so: Wir verlieben uns in einen Schuh. Dann die große Frage: Passen sie oder passen sie nicht? Wenn sie nicht passen, laufen wir mehrfach im Laden auf und ab, hüpfen vielleicht mal kurz, ertasten den großen Zeh. Dieses Prozedere wiederholt sich mehrmals, meist ordern wir dann noch eine größere/kleinere Größe, um dann wieder im Laden auf und ab zu laufen. Erst wenn wir wirklich alles versucht haben, geben wir auf. Meist folgt dann ein Blick in das Schuhregal, vielleicht gibt’s dort ja einen Schuh in der Klasse „Liebe auf den zweiten Blick“. Funktioniert bei Männern ja auch manchmal.

Passt der Schuh hingegen, geht’s meist ganz schnell. Ein kurzer Blick in den Spiegel, um das Bein und den Schuh von vorne, von der Seite und von hinten zu betrachten, ein kleines Tänzchen zurück, ein kurzer Blick auf das Preisschild. Da der Preis über der Schmerzgrenze liegt, wird der Schuh nun noch einmal in der Hand gehalten, von allen Seiten betrachtet, eine Weile aufs Preisschild gestarrt.

Und so war das auch am Freitag: Rote Schuhe gekauft. Und nur zehn Minuten dafür gebraucht. Jetzt muss nur mal das Wetter stimmen.


(Yes, das ist natürlich auch Tussi-Content.)

Emo-Content

Gegen Jahresende geht’s in vielen Köpfen ja rege zu. Man überdenkt das Jahr, was lief gut, was scheiße, was eher so mittel? Hat man die Zeit verplempert oder irgendwie auch genutzt? Mit welchen Menschen gab es das Wohlfühlfeeling, mit welchen nicht so? Sollte man vielleicht doch/auch umziehen? Oder ist der derzeitige Wohnort doch gar nicht so schlecht?

In solchen Zeiten werde ich oft traurig. Weil es eben alles gar nicht so leicht ist. Weil die Freunde über das ganze Land verteilt wohnen, weil ich es doch nicht geschafft habe, all die Lieben mal wieder zu sehen.

Da ist es nicht besonders förderlich, in die alte Heimat zurückzukehren. Und nach einem kurzen Moment zu merken, dass man sich gar nicht so fremd geworden ist. Einerseits gut. Andererseits weckt diese Vertrautheit die Sehnsucht nach mehr.

Margarethe, die Web-Rakete

Gestern nach dem Nachhausekommen noch die letzten Minuten des so genannten Medienmagazin „Zapp“ gesehen. Die Sendung endete mit einem Beitrag über Gewinner und Verlierer der Woche, nur haben die das irgendwie anders genannt, kann ich mich gerade aber nicht erinnern. In letzterer Rubrik ein Beitrag über Margarethe Schreinemakers. Über die kann man ja sagen, was man will. Die einen mögen die, andere halt nicht. Die Redaktion von „Zapp“ hasst Frau Schreinemakers. Und das Internet. Denn der Beitrag handelte von der Tatsache, dass Frau Schreinemakers im kommenden Jahr Internetfernsehen aus ihrem Keller heraus machen will. Diese Nachricht wurde mit derart bitterbösen Sprüchen garniert, dass ich wirklich beinahe noch das Kotzen bekommen habe. (Bin dann mal schnell Zähneputzen gegangen und hab die Beißerschiene reingetan, damit ich wegen „Zapp“ nicht auch noch mit den Zähnen knirsche.) Tenor: Wer im Fernsehen keine Chance hat, kann ja ins Internet gehen, da nehmse ja jeden, da gibt’s ja eh auch schon genügend Müll.

Klar, gibt’s da Müll. Zum Beispiel diese Zapp-Homepage. Bei der man nicht mal den Plan der letzte Sendung (21.11.) richtig findet.

Teufelszeug

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Muss-mal-wieder-was-bloggen-Content

Zug-Ticket gebucht.

Und, wie war das Wochenende?

So mittel. Habe den Mann meines Herzens gestern mal die Freude gemacht und mit ihm die Wii-Spiele, die er in den vergangenen Wochen alle so angeschleppt hat, ausprobiert. Zuerst „Super Mario Galaxy“, das spielt er bereits seit Tagen und ich durfte jetzt auch endlich mal einen Stern erobern. Das war toll. (Aber schon am Freitag und deshalb nur die halbe Wahrheit.)

Als nächstes haben wir dann unsere Reise um die Welt bei „Rayman Raving Rabbids II“ fortgesetzt. Das war langweilig. Denn Ziel des Spiels ist es, einfach nur die Spiele zu machen. Man kann nicht totgehen, kriegt nur jedes Mal ein Ballerspiel freigeschaltet und hat auch nicht mal richtige Endgegner.

Am Abend gab’s dann noch Sport mit „Mario und Sonic at the Olympic Games“. Das war anstrengend. Weil die Steuerung beim Schwimmen, springen und laufen nicht so richtig intuitiv war und ich die ganze Zeit durcheinander gekommen bin („Scheiße, warum muss ich jetzt auch noch „B“ drücken?“). Grandioses Scheitern beim Hürdenlauf.

Zwischendurch gab’s Steak mit Backofenpommes. Das konnte ich.

Die Soundso Chatham-House-Rule

Gestern abend erfahren, dass die Taxifahrer in Düsseldorf alle einen Base-Vertrag haben. Weil telefonieren untereinander umsonst ist. Und deshalb telefonieren die ständig miteinander. Auch wenn sie gerade Fahrgäste haben. Dann liegt das Telefon einfach neben ihnen und sie lauschen, worüber sich Taxifahrer und Fahrgast so unterhalten. Weil ich ein bisschn skeptisch guckte, stellte mein Taxifahrer dann auch noch den Lautsprecher seines Handys an. Worüber die im anderen Taxi gesprochen haben, konnte ich leider nicht verstehen, nur ein Stimmengewirr und lautes Lachen. Soviel zum Schutz der Privatsphäre in Taxis.

Leider konnte der Taxifahrer mir auch nicht sagen, wie dieser Begriff hieß, den die Herren am gestrigen Abend verwendeten, um mitzuteilen, dass die Worte, die den Raum füllten, auch bitteschön dort bleiben sollten. Sie sagten nicht „off the record“, „unter drei“ sondern sprachen von einem Soundso-Rule. Könnte sehr gut aus diplomatischen Kreisen stammen. Nun würde ich gerne meinen Wortschatz (zumindest den passiven) erweitern. Wer hilft mir?

Nachtrag: Per Mail erreichte mich die Lösung: Es ist die Chatham-House-Rule. Danke, lieber D.