Schlimm.

Die Pieps-Annett sieht auch noch so scheiße aus, dass sie sich für einen TV-Auftritt bei Sarah Kuttner (die es ja nun bald auch nicht mehr gibt) total zuschminken musste. Obwohl man trotzdem noch sieht, dass ihre Haut nicht die beste ist. (manchmal bin ich sehr gemein, doch: who cares?

TV-Date

Ja, ich habe mich insgeheim gefreut, als es hieß, dass dieses seltsame Witzigmann-Palazzo leider das Budget sprengen würde. (nein, ich führe hier nicht aus, warum ich so was nicht mag.) Und es war mir dann auch egal, ob nun Bowlen oder ‚Einfach nur nett Essen gehen‘ das Rennen um den Top-Programmpunkt der Weihnachtsfeier untereinander entschieden. Letzteres sackte mehr Stimmen ein, soll recht sein, blieb noch die Terminwahl.

Und hey, der Dezember hat wirklich verdammt viele Tage, an denen man eine solche Feier stattfinden lassen kann. Na gut, ziehen wir die Wochenenden bis Weihnachten ab: 6 Tage weniger zur Auswahl. Freitags waren die in dem Lokal ausgebucht, noch mal 3 Tage weg. Aber kein Problem. Papa Dezember hat doch noch 14 andere Tage übrig.

Nun gut, es wäre mir egal gewesen, wenn diese blöde Weihnachtsfeier auf meinen Geburtstag gefallen wäre. Wär ich halt nicht hingegangen. Oder auch am 23ten. Aber nein, da muss diese blöde Weihnachtsfeier oder dieses Essengehen doch genau auf den Abend fallen, an dem ich auf jeden Fall eingekuschelt in meinem Bett liegen wollte und das hoffentlich romantische Ende meiner Lieblingsserie aus den letzten Jahren sehen wollte. Verlässt sie den blöden Russen? Und wird sie jetzt endlich mit Mr. Big glücklich?

Und jetzt? Ich jedenfalls weiß nicht mehr weiter. Kann ja nicht sagen, äh, wichtige Termine, tut mir leid, aber ich komme nicht. Mein Kopf sagt, nein, mein Bauch sagt: Warum eigentlich nicht? Ja, warum eigentlich nicht. Andere schauen halt Fußball.

Singende Flüsse

es wird ein warmer abend sein
und wir werden draussen stehen
und wir werden uns berühren
und die nacht sich senken spüren
die flüsse werden für uns singen
sie schenken uns den schlaf
wir werden ohne träume sein

Gibt’s in London eigentlich auch singende Flüsse?

FILM: Just a kiss

Erwartet hatte ich einen schönen, kleinen, englischen Film wie ‚Bend it like Beckham‘. Ein bisschen Herzschmerz, ein bisschen Generationenkonflikt, ein bisschen Kulturproblematik. ‚Just a kiss‘ zeigt, dass das nicht immer klappen muss.
Zumindest gab’s ein bisschen Glasgow. (und dafür bin ich ganz bis nach Oberkassel gefahren.)

Fuck it

Sie haben ihren Schlüssel verlegt, stehen panisch vor der Haustür und haben bereits die Scheckkarte gezückt, um in die eigene Wohnung zu gelangen? Keine Panik. Alles findet sich wieder. Schauen Sie doch einfach noch mal in der Mülltonne nach, da könnte sich das Schlüsselbund verborgen haben.
Scheiß Tag, nicht nur dass mir die Panik im Gesicht stand, weil ich eben diesen Schlüssel nach dem Einkaufen arg vermisste (he, die pizza taut auf), nein, auch mein Computer zickt wieder einmal. Erst entdecke ich, dass sich eine gewisse bla.exe ins weite Internet aufmachen will (heldenhaft bekämpft), dann schaltet sich der liebe Rechner regelmäßig einfach aus. Dauer bis zum Abschalten: in der Mittagszeit 30 Minuten. In den Abendstunden 45 , danach 5 Minuten. (was bin ich meiner ganz persönlichen seelsorge dankbar.)
Hatte ich auch die nicht funktionierende EC-Karte erwähnt, die mir die Röte an der Supermarktkasse ins Gesicht trieb?

FILM: Der Stich des Skorpion

Wenn es ginge, dann würde ich deutsche Filme nur noch mit Martina Gedeck oder Jörg Schüttauf schauen. Die Gedeck, die zuletzt in Hunger auf Leben brillierte, der Schüttauf, in ‚Berlin is in Germany‘ schon genial. Und wenn dann auch noch der Matthias Brandt mitspielt, der zuletzt in einem Tatort als Bösewicht auftrat, ist die Besetzung auch schon komplett. Für einen richtig guten Film.
Wolfgang Stein (Schüttauf) saß jahrelang in Bautzen. Republikflüchtling. Bis er freigekauft wurde und abreiste, in den Westen. Im Auffanglager lernt er die Krankenschwester Anne (Gedeck) kennen. Die beiden verlieben sich, heiraten, bekommen ein Kind. Doch die Vergangenheit lässt Wolfgang nicht los. Er betätigt sich als Fluchthelfer und gerät so wieder ins Visier der Staatssicherheit, die vor nichts zurückschreckt. Bei einer Urlaubsreise nach Israel plant sie den Mord an Stein, der auch beinahe gelingt. Beinahe.

Stein überlebt, er sieht dem Fall der Mauer im Fernsehen, und fährt nach Berlin, um Einsicht in seine Akten zu erhalten. Die Akten lesen sich wie ein minutiös festgehaltenes Tagebuch – die Beobachter haben alles mitverfolgt: Vom Durchfall bis zum Orgasmus. Die Akten enthüllen aber auch ein anderes Geheimnis. Stein erhält Antwort auf die Frage, wer damals den Mordversuch an ihm verübte und wer dafür sorgte, dass die Stasi über seine Aktivitäten in Kenntnis gesetzt wurde.

Auch wenn das Thema nicht neu ist und auch auf einem Buch (Ich war Staatsfeind Nr. 1) basiert, ist dem Regisseur ein wahnsinnig berührender Film mit großartigen Schauspielern gelungen, den jeder gucken sollte.

Er läuft demnächst mit Sicherheit in der ARD. Auf jeden Fall kommt er aber am Sonntag nochmal auf Arte. Um 15:50 Uhr.

‚This is BFBS, the Forces Station…‘ – immer, wenn das aus meinem Radiowecker schallt, weiß ich: Zeit zum Aufstehen. Paul Bunker Breakfast Show, die The No.1 English speaking Breakfast Show in Germany. (is ja wohl auch nicht schwer, oder gibt es wirklich noch eine alternative?) Egal. Die Äuglein auf und was entdecke ich? Vorsichtige Sonnenstrahlen, die sich im Fenster spiegeln. ‚Endlich‘ denke ich noch, denn der Tag gestern war wirklich unerträglich. Trist und grau und ohne Regen ging nichts. Und dann, 20 Minuten später ist er wieder da. Der vertraute Klang, wenn Regentropfen an die Scheibe klopfen. Willkommen, Herbstdepression. Treten Sie ein.

Update 9:56: Es ist tatsächlich ein wenig heller als gestern. Selbst blauen Himmel habe ich gesichtet.
(so schlimm ist es schon: ein wettereintrag.)

Kulinarisches in D’Dorf

– Ich hätte es ja fast nicht geglaubt. Nach sieben Monaten (uups, schon so lange?) hier in dieser Stadt endlich mal einen Laden gefunden, in dem man eine ordentliche Pizza bekommt (also kein ekliger Boden und so). Dafür war allerdings der Salat scheiße (das dressing.)

– Wenn die Bar nicht so voll ist, haben es Barkeeper gern, wenn man ihnen für den Drink nur eine Richtung (was mit Gin und nicht so süß) vorgibt und sie sich dann so richtig kreativ betätigen können.
– Es ist eine Kunst, eine gute (gute!) Bloody Mary zu machen.

– Es muss eine rheinische Eigenart sein, dieses Möhren-Kartoffel-Gemüse, eine breiige Masse, ein bisschen kartoffelbreimäßig, nur in orange und mit Möhrenstücken drin. Hatte erst an eine Eigenkreation des Kantinenkochs geglaubt, aber als ich dann eine ‚Wurst‘ davon im Supermarkt sah, direkt neben der ‚Wurst‘ Grünkohl, da musste es etwas anderes sein.

– Der Caipirinha heißt übersetzt ‚Getränk des Bauerns‘. Aber das steht auch hier (ich wusste es einfach.)

– Mit Gin Tonic kann man nichts falsch machen.

Schlechte Gesten

Ich liebe ja Routinen. So wie ich jeden Morgen zur gleichen Zeit aufstehe, in die Küche husche, um mir Wasser warm zu machen, die Zwischenzeit nutze, um den ersten Badezimmergang zu vollziehen, und mich später mit Cerealien und Tee noch einmal in mein Bett kuschele (ich glaube, ich wiederhole mich, egal), genau so ist es mittlerweile zur Routine geworden, an meinem Kollegen diese Witze zu erproben. Und sie sind wirklich meistens richtig schlecht. So schlecht, dass bei dem letzten (der mit den pilzen) mein Kollege eine ebenso schlechte Geste ausgrub, mit der er zeigte, wie er den Witz fand: Er hob den Arm und deutete mit der anderen Hand ein Kitzeln an. Lange nicht gesehen und doch wiedererkannt.

I do it every (tues)day

Wenn man den ganzen Tag im Büro war, bis spät, und dann nach Hause kommt und den Fernseher anknipst, dann schaut man sich den dicken Calmund an, amüsiert sich über doofe BWLer, die man nun schon seit einigen Monaten nicht mehr treffen muss, zumindest nicht mehr geballt. Nicht mehr diese Blauhemden anschauen, nicht mehr dieses dumme Gelaber hören, diese Profilierungssucht ertragen – großartig. Im Fernsehen kann man sie ertragen, weil sie dort weit sind, weit genug. Dann schaltet man weiter, wie es sich gehört, rüber zu den neurotischen Mädels. Will, dass der blöde Russe endlich verschwindet, dass Mr. Big wiederkommt, dann wär die Welt wieder in Ordnung. Wundert sich nicht über vögelnde Hunde, alles schon gesehen. Was es aber auch alles für Perücken gibt. Und dann noch abendliche Gespräche. Postsexandthecity-Gespräche, wie wir sie immer führen, gleich wenn die Vorschau vorbei ist. Dieser interne Wettstreit, wer als erstes zum Hörer greift, die Nummer wählt. ‚Hallo‘ und man weiß gleich, wer dran ist. Plaudern über das Leben, die Arbeit, die Liebe und so, bis man sich tot müde gequatscht hat. So ist es an einem Dienstagabend.